modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

Ingenieurwettbewerb Peter-Bruckmann-Brücke

Plan 5

Plan 5

2. Rang

schlaich bergermann partner - sbp SE

Bauingenieurwesen

Krummlauf Teske Happold Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

ARCHITEKTUR / STÄDTEBAU

Wer von der Neckartalstraße und den westlichen Vororten Heilbronn´s Böckingen und Frankenbach mit dem Auto dem Stadtbereich zufährt, überquert auf der Saarlandstrasse den Neckarkanal.

Auf dem Weg dorthin schiebt sich in der ,,Rush hour ’’ der Verkehr in Kolonnen an gesichtslosen Möbelhäusern, Beton- und Kieswerken einerseits und auf der anderen Seite des Kanals an Gewerbe- und Industriebauten vorbei, die keinen Anspruch an architektonische Qualität haben.

Die im 1. Bauabschnitt südlich der bestehenden Peter - Bruckmann - Brücke neu zu planende und zu gestaltende Brücke soll dazu beitragen, dass der erste Eindruck, den man bei der Einfahrt in die Stadt gewinnt, ein guter ist.

Die Verfasser beabsichtigen, mit der gewählten Brückenkonzeption Aufmerksamkeit zu wecken und eine Torsituation als Stadteingang mit eigener Charakteristik zu schaffen. Aus der Ferne wird die neue Brücke als elegante, transparente Bogenbrücke erscheinen, die auch durch die Farbe der Stahlteile, als Signal zur Innenstadt wirkt. Der Blick auf die im Hintergrund zwischen Reben und Wald ansteigende Umrahmung der Großstadt, insbesondere die Aussicht auf den Wartberg mit seiner Bebauung, wird uneingeschränkt sichtbar sein. Beim näher kommen, entfaltet sich die Brücke zu einer dreidimensionalen Stahl- und Betonskulptur.

Die Leichtigkeit und die Frische, die diese Brücke ausstrahlen wird, beruht auf ihrer Dynamik, die durch die Geste des Sprungs über den Neckarkanal in Form eines amorphen Bogens zum Ausdruck gebracht wird und ihrer durch filigrane Abhängungen erzeugte transparente Eleganz.

BAUTECHNIK / STATIK

Die geplante Südbrücke ist eine Stahlstabbogenbrücke mit Stahlverbund Überbau (Trägerrost) im Bogenbereich und einem vorgespannten Stahlbetonträgerrost im Bereich der Seitenfelder. Der (schwerere) Betonüberbau über den Seitenfeldern wurde gewählt, um mit der erhöhten Auflagerkraft der zum Seitenfeld geneigten V-Stiele, die Resultierende aus Bogenschub und Seitenfeldstützkraft stärker in Abwärtsrichtung zu neigen.

Durch die Neigung der vorderen V-Stiele wird trotz Abknicken nach innen der Eindruck eines echten Bogens, der sich in die Böschungen stemmt, aufrechterhalten (letztlich sind die Stiel-Normalkräfte sowohl bei Ausführung als Konsole + Langer’scher Balken als auch bei Ausführung als echter Bogen aufgrund des tangentialen Anschlusses an den Stahlbogen gleich!

Eine wesentliche Randbedingung für die Umsetzung des Entwurfsziels „Schaffung eines neuen Tores zur Stadt Heilbronn“ ist der geringe zur Verfügung stehende Platz für ein Vorbeiführen eines über der Fahrbahn angeordneten Tragwerkes am Brückendeck, unter Wahrung der geforderten Verkehrsraumbreiten. Darüber hinaus sind Gründungen in einigem Abstand zu den vorhanden Gründungen der bestehenden Peter Bruckmann Brücke sowie der südlich befindlichen Lagerhalle anzustreben, was im vorliegenden Falle ein leichtes Abknicken der Bogenstiele erfordert.

Der Bogen wurde dementsprechend mit extrem geringer Breite von nur 60 cm am Berührungspunkt zum Deck ausgebildet, und weitet sich zum Scheitel hin auf die doppelte Breite von 1.20 m. Dies führt gestalterisch zu einem ganz wesentlichen und individuellen Erscheinungsbild des Bogens und ist statisch sinnvoll im Hinblick auf die Stabilität des Bogens gegen seitliches Ausweichen.
An den Berührungspunkten der Bögen mit dem Brückendeck muss die bestehende Kragplatte der Nordbrücke lokal etwas weiter ausgespart werden (ca. 50 cm), sowie an den Hängerkonsolen (ca. 35 cm).
Der statisch erforderliche Querschnitt der bestehenden Brücke wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Einzelbrücke

Einzelbrücke

Pflichtperspektive

Pflichtperspektive