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Offener Wettbewerb | 02/2009

Science Center Wels

Ankauf

Architekt Fritz Göbl ZT GmbH

Architektur

Architekt Lukas Göbl – Office for Explicit Architecture

Architektur

Erläuterungstext

Ökologischer und architektonischer Fortschritt verbinden sich im Science Center Wels selbstbewusst zu einem neuen Ganzen. Als Passivhaus konzipiert, weist das futuristisch anmutende Gebäude hervorragende Energieeffizienzwerte auf.

Schon die progressive Erscheinung des neuen Science Center Wels erlaubt Rückschlüsse auf dessen funktionale Nutzung als Schauraum und Lehrort neuester technologischer Entwicklungen. Dass sich das Gebäude funktional und ästhetisch an die Hochtechnologie des Autodesign anlehnt, ist durchaus thematisch, zugleich jedoch als architektonisch konsequentes Statement zu verstehen. Der Bereich um das Science Center wird durch Neugestaltung als urbane Zone interpretiert und unter Einbindung der bestehenden Allee und des bestehenden Vorplatzes der Stadthalle zu einem städtischen Brennpunkt mit hohem Attraktivitätslevel.
Mit einer maximalen Gebäudehöhe von 18 Metern setzt das Science Center ein Zeichen, doch sprengt das Gebäude keineswegs den Maßstab der Stadt Wels. Zugunsten der leichten Orientierbarkeit zeichnet sich der gesamte Innenraum durch äußerst übersichtliche Wegführung sowie zahlreiche Sichtbeziehungen aus. Barrierefreie Zugänglichkeit der drei Hauptgeschosse sowie etliche Rampen unterstützen das dynamische Erscheinungsbild und fördern zugleich die Benutzerfreundlichkeit. Konsumationsbereich und Sonderausstellung befinden sich in direktem Anschluss an das Atrium im Erdgeschoss. Dort fungiert ein zentraler Panoramalift als zusätzlicher vertikaler Verteiler der Besucherströme. Größtmögliche Flexibilität hinsichtlich des Ausstellungsbetriebs hatte in den Innenräumen oberste Priorität: So lassen sich diverse Räume des Erdgeschosses für größere Veranstaltungen zu einer räumlichen Einheit zusammenfügen. Dies ermöglicht eine individuelle, den aktuellen Anlässen angepasste Inszenierung der räumlichen Gegebenheiten. In den beiden oberen Geschossen finden thematisch orientierte Themenausstellungen wie auch Seminar- und Schulungsräume Platz. Mittels einer gezielt konzipierten Wegeführung kann der Besucher das ganze Gebäude erkunden, um schließlich – als Höhe- und Endpunkt – auf der Terrasse im zweiten Obergeschoss einen hervorragenden Ausblick über die Stadt zu genießen.
Die Ausblicksachsen bestimmten allerdings nicht nur die innenräumliche Gestaltung und Öffnung des Baus mit, sondern waren auch für die äußere Erscheinung wichtig. Städtische Geometrien, wie Linien und Achsen des umgebenden urbanen Umfelds, wurden in die Gebäudestrukturen zur dortigen ästhetische Fortführung übertragen. In seiner Gesamterscheinung zielt das Science Center auf Oberflächenminimierung zugunsten energietechnischer Effizienz ab. Weiters trägt eine strenge Gliederung der Fassade nach Himmelsrichtung und Funktion zur Optimierung der Energieversorgung bei. Süd- und Westfassaden sowie der gesamte Dachbereich fungieren dank eingebauter Photovoltaikelemente und solarthermischen Röhrenkollektoren als Energieversorger, Fassadenteile Richtung Norden und Osten sind mit Ökopanelen und „Grün-Panelen“ versehen. Mithilfe dieser nachhaltigen Energielieferanten wird das Gebäude im Sommer gekühlt, im Winter geheizt und zusätzlich mit Strom versorgt. Gespeichert wird die „hausgemachte“ Energie in einer massiven Betonwand im Atrium. Transluzente Wärmedämmung als ästhetische Bauteile sowie Isolierglas und Vakuumdämmung vervollständigen die intelligente Gebäudehülle.

Ort: Messeplatz 1, 4600 Wels (Oberösterreich)
Baujahr: Wettbewerb 2008
Nutzfläche: 7000m²
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich