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Award / Auszeichnung | 06/2001

Architekturpreis Beton 2001

Wohn- und Geschäftshaus, Rathenow

Lobende Erwähnung

architekten prof. klaus sill

Architektur

Jochen Keim

Architektur

Erläuterungstext

_der zu beginn der projektbearbeitung existierenden altbau in der waldemarstrasse in rathenow ist vor 100 Jahren gebaut und im laufe seiner zeit durch bebauungen im hofbereich ergänzt worden. städtebaulich integrierte sich der gesamte komplex homogen in seine umgebung, die gekennzeichnet war durch eine überwiegende blockrandschließung und die nutzungsdurchmischung von arbeiten/gewerbe und wohnen. in den letzten jahrzehnten fiel ein großteil der hofgebäude brach, war teilweise eingestürzt
bzw. einsturzgefährdet, so dass ein erhalt und eine sanierung dieser gebäude aus wirtschaftlichen wie strukturellen gründen ausgeschlossen werden konnte. sämtliche gebäude, schuppen und garagen im hofbereich wurden abgerissen. im zuge des projektes wurde eine blockinnenbegrünung vorgenommen, die den nutzern und bewohnern des vorderhauses als garten- und spielfläche dient. gleichzeitigt deckt sich diese maßnahme mit den von der stadt rathenow im städtebaulichen rahmenplan festgeschriebenen
zielen der blockentkernung und -durchgrünung.
_das realisierte projekt greift die traditionellen merkmale des gebäudes und seines städtebaulichen quartiers auf und integriert wiederum die durchmischung von wohnen und arbeiten in einer neuen, zeitgemäßen
qualität und form: im erd- und im 1. obergeschoß entstanden büroflächen für ein ingenieurbüro mit ca. 20 mitarbeiterInnen an technisch hochqualifizierten arbeitsplätzen. das darüberliegende
dachgeschoß wurde ausgebaut und es entstanden 3 maisonette-wohnungen zwischen ca. 60 und 90 qm.
das gebäude wurde aufgrund der maroden grundsubstanz bis auf tragende bauteile entkernt, lediglich die treppenhauswände wurden zur aussteifung erhalten. aufgrund dieser maßnahme entstanden für die
nutzung des ingenieurbüros auf zwei geschossen große, zusammenhängende flächen.
da die baurechtliche situation eine erweiterung des altbaus zuliess, wurde das gebäude auf ganzer breite (18.oo m) um 4.50 m in den hof hinein erweitert. diese erweiterungszone beinhaltet in den bürogeschossen zwei besprechungsräume sowie notwendige nebenräume - medienraum, archiv, teeküche, wc`s .in den wohnungen enstanden zwei erweiterungsflächen für die wohnräume.
_die baulich-konstruktive umsetzung der planung wurde in seiner struktur und logistik dreigeteilt: die sanierung des altbaus erfolgte konventionell und selbstverständlich vor ort. die erweiterung des gebäudes in den hof hinein, konnte aus kosten- wie qualitätsansprüchen nicht konventionell umgesetzt werden.
dies führte zu der idee, ein stahlbetonskelett vor ort aufzustellen, in das fertige raumzellen (container) integriert werden konnten. diese entwurfsidee erwies sich als tragfähiges konzept und wurde
umgesetzt: vor ort wurde eine skelettkonstruktion aus stahlbetonfertigteile erstellt, in die 12 container
per kran hineingestellt wurden.
_gefertigt wurden diese container von einem stahlbaubetrieb in flensburg, 500 km von der baustelle entfernt. von ihrer dimensionierung sind sie daher transportabel (max. breite von 2.50 m für den strassenverkehr) und über eine traversenkonstruktion von einem kran zu heben. ihre konstruktion erfolgt aus im industriebau handelsüblichen produkten - wand- und deckencasetten sowie eloxierten alu-wellblechen. die grundplatten bestehen aus brandschutztechnischen gründen aus 11 cm starken stahlbetonfertigplatten.
_die container wurde in ihrer technischen ausstattung - fussbodenheizung, elektro- und kommunikationsmedien,
beleuchtung, sanitärobjekte- komplett ausgerüstet an die baustelle angeliefert und dort nur noch an die vorhandenen versorgungen angedockt.
um in den zwei bürogeschossen besprechungscontainer entstehen zu lassen, wurden jeweils zwei container mittels eines koppelsstückes verbunden (gesamtbreite 5.40 m)
leistungsphasen : 1-9