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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2008

Kooperatives Städtebauliches Gutachten NeckarPark

Städtebauliche Einbindung

Städtebauliche Einbindung

Gewinner

Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Stuttgart Neckarpark – Neue Mischung in einem Netz hochwertiger Freiräume
pp a| s pesch partner architekten stadtplaner

Die Lage des Areals zwischen Mercedes-Benz-Arena, Hanns-Martin-Schleyer-Halle, Stuttgarter Wasen, Bahnanlagen und frequentierten Verkehrsstraßen erfordert ein städtebauliches Konzept, das über den engeren Planungsraum hinausweist – um den Raum aus seiner Eingeschlossenheit zu befreien. Leitidee unseres Entwurfs ist deshalb die Vernetzung des neuen Quartiers auf dem Güterbahnhofsgelände mit seiner Umgebung: Ausgehend von einer attraktiven Quartiersmitte am Stadtarchiv, deren Atmosphäre vom Ensemble der historischen Gebäude geprägt sein wird, führen attraktive Wege in die Nachbargebiete. Angebunden sind:
· das Gebiet um den Veielbrunnen und um den Cannstatter Bahnhof über das aufgewertete Wegenetz im Bestandsquartier
· die Altstadt und das Cannstatter Carré über die Achsen der Seelbergstraße und Daimlerstraße
· der Kurpark über den neu gestalteten Durchstich am Bahndamm, die Karlsbader Straße und die Martin-Luther-Straße
· die großen Sportanlagen im Osten des Quartiers mit der Mercedes-Benz-Arena im Zentrum über eine Wegeachse, die den Blick zur Grabkapelle auf dem Rotenberg räumlich fasst
· der Stuttgarter Osten mit dem Park an der Villa Berg über einen neuen Brückenschlag über den Neckar, an den die Bestandsgebiete beiderseits der Daimlerstraße angeschlossen sind

Diese Verknüpfungen sollen – soweit sie nicht als bestehende Wege nur noch ertüchtigt werden müssen - synchron zur Entwicklung des Gebiets vervollständigt werden. Diese Öffnung des Areals wird die Alltagstauglichkeit für Bewohner, Beschäftigte und Besucher steigern und zugleich einen Lagewert erzeugen, der für das Interesse der Investoren an diesem Standort von erheblicher Bedeutung sein dürfte.
Als zweite Komponente der Zukunftsfähigkeit wird die Freiraumqualität im Inneren des Gebiets entwickelt. Die in der Auslobung geforderte „grüne Traverse“ vom Wasen bis zum Bahndurchstich wird als Freiraumkette mit wechselnden Angeboten und Atmosphären gestaltet:
· Den südlichen Auftakt bildet der Eingangsplatz am Schnittpunkt von Daimler- und Mercedesstraße, der als „Balkon zum Neckar“ gestaltet wird. Die Verkehrsbedeutung (einschließlich Straßenbahngleis) wird durch die Gestaltung nicht eingeschränkt.
· Der Park stellt die Verbindung vom Wasen zur Quartiersmitte her. Mit seiner ruhigen und großzügigen Gestaltung bietet er Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Altersgruppen. Den Raum prägen hier lineare Elemente - der Kanal als symbolische Interpretation der Flusslandschaft, das Lichtband auf der gegenüberliegenden südlichen Parkseite und das Spielband mit seinen attraktiven Angeboten.
· Der Platz am Stadtarchiv wird als Quartiersmitte gestaltet. Dem Altbau sind südorientierte Terrassen vorgelagert, auf der wassergebundenen Fläche lädt ein Biergarten zum Verweilen ein. Der Kanal zum Neckar beginnt in der Platzmitte mit einem Brunnen.
· Nördlich der Quartiersmitte schließt ein gleisparalleler Grünzug an, der das Wohngebiet gegen die Gleisanlagen und das Motorenwerk abschirmt. Große Bedeutung kommt hier der Aufwertung des Durchstichs Richtung Karlsbader Straße zu, der als lichte Passage gestaltet werden sollte.
· Am Umlenkpunkt Richtung Sportpark kann ein grüner Platz entstehen, dessen Gestaltung an einen klassischen Square erinnert. Auf ihn ist das östliche Wohngebiet ausgerichtet.
Der Neckarpark versteht sich als gemischt genutztes Quartier, das die Tradition Bad Cannstatts fortschreibt. Für die Schule bietet sich das Grundstück südlich des Stadtarchivs als idealer Standort an. So können die Schüler von den öffentlichen Freiräumen profitieren. Zwei Kindertagesstätten sind vorgesehen, für jeden Bauabschnitt ein Gebäude mit großzügiger Außenanlage. An der Mercedesstraße neben dem Sportpark und der Hanns-Martin-Schleyer-Halle liegen die geplanten Hotels in direkter Nachbarschaft zur Stadtbahnhaltestelle. Durch die exponierte Lage sind die Hotels hervorragend im Blick auch von den Straßen aus weithin sichtbar. Östlich der Daimlerstraße ist der Technologiepark angesiedelt. Die gewählten Bautypologien garantieren eine wohnverträgliche Entwicklung der gewerblichen Struktur. Als durchgrüntes Arbeitsquartier am Park bildet der Bereich zugleich eine attraktive Adresse aus. Das östlich anschließende Wohngebiet entwickelt sich zwischen dem gleisparallelen Grünzug und dem Square in Form schmaler Baublöcke, die den Bad Cannstatter Maßstab zeitgemäß interpretieren. Um die grünen Innenhöfe können sich unterschiedliche Wohnformen ansiedeln – Geschosswohnungsbau ebenso wie Stadthäuser. Beiderseits der neuen Benzstraße entwickelt sich ein zweiter Dienstleistungs-Schwerpunkt – Wohnen im Oberschoss (Barrierefreies Penthouse-Wohnen) ist möglich.
Das Verkehrssystem des Neckarparks bindet die tangierenden Verkehrsstraßen (Mercedesstraße und Daimlerstraße) an. Die Wohn- und Arbeitsgebiete sind jeweils über Erschließungsschleifen angebunden. Ziel ist es, die Freiräume nicht durch Fahrverkehr zu stören und Schleichverkehre zu unterbinden. Die grüne Traverse zwischen der Mercedesstraße und der Passage Richtung Karlsbader Straße wird autofrei gestaltet. Die Straßen im Inneren des Quartiers sind als Tempo 30-Zone organisiert.
Als Erscheinungsbild des neuen Quartiers wird ein urbanes Areal entwickelt, das sich mit seiner 5-geschossigen Bebauung auf den Maßstab Bad Cannstatts bezieht. Der 12-geschossige Hotelturm in der Achse der Benzstraße ist neben dem Ensemble der historischen Gebäude die neue Landmarke des Neckarparks.

Masterplan Detail Quartiersplatz

Masterplan Detail Quartiersplatz

Energiekonzept

Energiekonzept

Platz am Stadtarchiv

Platz am Stadtarchiv

Park vom Wasen zur Quartiersmitte

Park vom Wasen zur Quartiersmitte

Technologiezentrum

Technologiezentrum