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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2008

Gestaltung des Eingangsbereiches Planten un Blomen / Neue Messe Hamburg

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Ankauf

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Am Parkbalkon
Was früher einmal als wehrhafter Wall eine bedeutende Aufgabe in der Sicherung der Hansestadt vor unerwünschten Gästen und den ungewissen Naturgewalten der Elbe und Alster hatte, ist heute nach der Pflanzung der ersten Platane im Jahre 1821, ein Feuerwerk der Gartenkunst und ein Zeitzeuge verschiedenster Epochen in ihrer höchsten Vollendung. Die Geschichte Hamburgs und seiner grössten Parkanlage „Planten un Blomen“ ist über die Jahrhunderte eng miteinander verknüpft.
Die ehemalige Wallanlage mit ihrem begleitenden Wassergraben ist als Spur im Element des Wassers in seinen zahlreichen Ausprägungen noch heute als bestimmendes Element im Park ablesbar. Von zahlreichen Wassertreppen, über eine Vielzahl von kleinen Gewässern bis hin zu den vielfältigen Wasserspielen ist Wasser ein bestimmendes Leitmotiv im Park. Im Übergang zum Messegelände am Heinrich Hertz Turm findet dieses Parkthema seinen Höhepunkt im grosszügigen Parksee mit seiner Wasserorgel mit den täglichen Wasserlichtkonzerten und der zentralen Wasserachse mit ihren lieblichen Staudenpflanzungen.
Betritt man den Park heute am Eingang an der Rentzel Strasse ist dieses Thema kaum spürbar, resp. erlebbar. Der Park tritt als verschlossener Raum in Erscheinung, der seine inneren Qualitäten zu verstecken scheint. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die mehrspurige Strasse, die einer unüberwindbaren Barriere gleich Messegelände vom Parkraum trennt. Mittels einer Strategie der Öffnung können beide Räume wieder neu miteinander verwebt werden und der Park mit seinen verborgenen Qualitäten als Adresse nach Aussen treten.
Hauptelement ist hierbei ein grosszügiger „Parkbalkon“, der sich auf der ganzen Länge zwischen dem neu geschaffenen Eingang an der St. Petersburger Strasse und dem bestehenden Eingangsbereich an der Rentzel Strasse aufspannt. Der „Parkbalkon“ tritt als bauliche Skulptur aus geschickt gesetzten Sichtbetonmauerscheiben in Erscheinung. An den Wänden des „Parkbalkons“ rinnt Wasser hinab und findet seinen Weg in grosszügige Becken an den Eingängen, oder verschwindet in den im Bodenbelag eingelassenen Schlitzrinnen. Durch die variable Profilierung der Scheiben selbst wird das hinab rinnende Wasser geschickt gelenkt und ein reichhaltiges Spiel aus quellenden, spritzenden und fliessenden Qualitäten an der Oberfläche der Mauerscheiben in Szene gesetzt. Die Mauerscheiben werden zum hochwertigen Wasserspiel, welches an die Tradition vorhandener Wasserthemen im Park anknüpft und einen eindeutigen Auftritt von „Planten un Blomen“ zum Areal des Messegländes im Stadtgrundriss verankert. Zugleich wird so ein Übergang zu den im Park eingebetteten Wasserthemen hergestellt.
Das Geräusch des plätschernden Wassers vermengt sich mit dem Lärm der Strasse und den Gesprächen der Parkbesucher. Die akustische Beeinträchtigung der nahen Strasse wird aufgelöst: Aus Lärm wird Poesie ! Die variierende Höhenabwicklung der Mauerscheiben spielt mit den Ein- und Ausblicken in den Park. Darüberhinaus entwickelt sich das Profil der Mauerscheiben an definierten Orten zur Sitzbank und man kann im Schatten der neu gepflanzten Blasenbäume den grossartigen Blick vom „Parkbalkon“ aus über die Wasserachse hinweg zum Parksee geniessen. Den räumlichen Abschluss zum tiefer gelegenen Park bildet ein belagsbündiges Wasserbecken, in dessen Oberfläche sich das filigrane Blattwerk der Bäume spiegeln kann.
Die Abgänge zum Park sind bewusst lateral dem „Parkbalkon“ beigeordnet. Hat man eines der filigran gehaltenen Toranlagen aus Flachstahlbändern passiert, schreitet man auf einer grosszügigen Treppenanlage am Eingang an der St. Petersburger Strasse oder auf den beiden behindertenfreundlichen Wegen auf das Niveau des Parks hinab.
Die Parkstele
Im Eingangsbereich findet der Parkbesucher ausserdem zur übergeordneten Orientierung die „Planten un Blomen - Stele“ wieder. Diese ist an sämtlichen Eingängen in der gleichen Art gestaltet. Sie dienen der Orientierung und der Information. Vom Lageplan bis hin zur aktuellen Meereshöhe findet der Parkbesucher alle Informationen dort wieder, die für einen angenehmen Parkbesuch nötig sind. Die mit integrierten Leuchtkörpern bestückten Stelen setzen die einzelnen Eingänge in eine räumliche Beziehung und etablieren als durchgehendes Element eine wiedererkennbare Schicht im Parkraum, die allen Eingängen gemeinsam ist.
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