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Offener Wettbewerb (1. Phase) | 11/2004

Gestaltung des Bauhausplatzes, der Bauhausstraße, des Seminarplatzes und des Bereiches Westausgang Hauptbahnhof

Perspektive Bauhaus

Perspektive Bauhaus

3. Preis

raumfeld architekten

Architektur

A24 Landschaft

Architektur

Erläuterungstext




Erläuterungsbericht

Räume im Stadtgefüge: Bahnhofsvorplatz, Campus, Bauhaus und Wohnquartier
Das Gebiet vom Westausgang des Bahnhofs bis zum Bauhausplatz ist bestimmt durch eine Abfolge verschiedener Stadträume mit unterschiedlichen Eigenschaften und Qualitäten: dem Bahnhof, dem Campus der Hochschule Anhalt, dem Bauhaus und der Wohnbebauung um den Bauhausplatz.
Diese werden aufgenommen und konzeptionell und gestalterisch weiterentwickelt.
Als gemeinsames gestalterisches Element verbindet ein elegantes Asphaltband die unterschiedlichen Abschnitte des Campus und des Bauhausumfeldes.

Bahnhofsvorplatz Westausgang
Die Platzfläche vor dem Westausgang des Bahnhofs wird aufgeweitet und auf die Gehrichtungen zum Seminarplatz über die Schwabestraße und die neue Straße vor der Bundesanstalt für Arbeit bezogen. Ein Baumhain teilt die Orientierungsfläche des Platzes und leitet die Bewegungsrichtungen. Im Baumhain bieten Bänke Warte- und Aufenthaltsmöglichkeiten. In der Platzfläche werden Materialien aus der Bauhausstraße und dem Seminarplatz wieder verwendet. Der Baumhain ist mit wassergebundener Wegedecke befestigt.

Seminarplatz
Der Seminarplatz bildet das Herz und Entree des Campus der Hochschule Anhalt. Als Gelenkpunkt vermittelt er zwischen Bauhausstraße und Schwabestraße. Zentrales Element des Seminarplatzes ist die Plataneninsel als Treffpunkt des Campusgeländes. Die ehemalige Verkehrsinsel wird zum Ruhepol des Platzes. Direkt vor der Mensa gelegen lädt der breite Rand nach außen hin zum Sitzen, nach innen hin zum entspannten "Loungen" ein. Zudem kann der innere Bereich als Liegewiese genutzt werden. Die Plastik von Max Bill findet hier einen würdigen Rahmen.
Der Eingangsbereich des Lyzeums wird von mobilen Luminarien bespielt. Diese vom Bill-Haus in den Platz verschiebbaren Objekte werden in enger Zusammenarbeit mit dem FB Design entwickelt und bilden den idealen Rahmen für die Kommunikation und Außendarstellung der Hochschule Anhalt.

Bauhausstraße
Das Asphaltband, einst Zeichen für Geschwindigkeit und Modernität wird als Motiv aufgegriffen und über den unmittelbaren Bereich des Bauhauses hinaus als verbindendes Element vom Seminarplatz bis zum Bauhausplatz in einem zeitgenössischen Kontext neu interpretiert. Im Bereich der Bauhausstraße wird das Asphaltband von oszillierenden Streifen aus Basalt in unterschiedlichen Farbabstufungen begleitet. Dieser Begleitstreifen bildet Zäsur und Übergang zu den unterschiedlich angrenzenden Belagsstrukturen. In der Bauhausstraße findet die Verknüpfung der angrenzenden Flächen mit dem Asphaltband durch Verzahnung der Grünflächen mit dem Begleitstreifen statt. Die funktionale Gliederung des Straßenraums (Gehweg und Straße) wird so aufgehoben.


Bauhausgelände

"...man muß rund um diesen bau herumgehen, um seine körperlichkeit und die funktion seiner glieder zu erfassen.“ walter gropius, bauhausbauten in dessau, mainz 1930/1974

Die Außenanlagen des Bauhauses werden als ein ruhiges Rasenrelief mit weiten, offenen Flächen ausformuliert. Die Antrittsstufe der Eingangstreppe zum Nordflügel wird freigelegt und die Sockelbereiche des Bauhauses werden wieder auf Ihre ursprüngliche Höhe zur Geländeoberkante freigestellt.
Die Raumbildung erfolgt ausschließlich über eine subtile Höhenstufung horizontaler Flächen. Flache, 15-45 cm hohe Rasenplateaus gliedern den Raum. In ihre Kanten werden sämtliche Freiraum -ausstattungselemente integriert. Die Rasenflächen werden mit einer anthrazitfarbenen Stahlkante eingefasst.
Die Hauptwege werden als dunkelgraue Betonwege in Ortbetonbauweise ausgeführt. Die Farbgebung der Wege und Rasenplateaukanten greifen den Kontrast des dunklen Sockels des Bauhauses zum weißgeputzten Baukörper auf.
Die Nebenwege in den Rasenreliefs liegen 15 cm tiefer als die Hauptwege und bestehen aus wassergebundener Wegedecke mit dunkler Splittabstreuung. In den Nebenwegen kann man aus den Stahlkanten der Rasenplateaueinfassung Sitze ausklappen die zum Verweilen (auch bei feuchter Witterung) einladen. Die farbigen Innenflächen der Sitze kontrastieren im ausgeklappten Zustand mit den dunklen Farben der Kanten. Sie bilden, beeinflusst durch die Besucher ein ständig wechselndes Muster in dem Rasenrelief.
Die Verwendung von Materialien mit einer glatten Oberfläche und die bewusste Setzung von Kanten und Fugen unterstreichen das Spiel von Licht und Schatten.
Die Fläche wird von weiteren Funktionen weitgehend freigehalten und nimmt nur die Verkehrs -anbindung der Tischlerei sowie die Feuerwehrumfahrt auf.

Bauhausplatz
Auf dem Bauhausplatz endet das Asphaltband in einem Ring. Innerhalb des Rings liegt eine leicht vertiefte Rasenfläche. Zwei Gartenstufen über die ganze Länge der Stirnseite erschließen die Rasenfläche. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet eine breite Sitzkante die Grenze. Im hinteren Teil des Platzes sind unter den bestehenden Bäumen Spielbereiche angeordnet. Als Belag ist hier eine wassergebundene Wegedecke vorgesehen.
Der Bauhausplatz wird als ein der angrenzenden Wohnbebauung zugehöriger Platz interpretiert, jedoch mit deutlichem Bezug zum gegenüberliegenden Bauhaus.

Zusammenfassung Freianlagen
Seminarplatz, Bauhausgelände und Bauhausplatz sind Orte mit unterschiedlichen Qualitäten bedingt durch die unterschiedlichen Anforderungen ihrer Umgebung. Der Seminarplatz wird ein belebter Treffpunkt für den Campus, um das Bauhaus entsteht eine zurückhaltende Außenanlage, die sowohl der Nutzung als Campus als auch der Besucher gerecht wird und der Bauhausplatz wird ein Quartiersplatz, der den bewussten Bezug zu seinem Nachbarn, dem Bauhaus sucht. Gemeinsam sind allen drei Orten das verbindende Asphaltband und die als Sitzelemente ausgestalteten Einfassungskanten, die jeweils variiert und dem Charakter des Ortes angepasst werden. Somit entsteht im Verschmelzungsbereich Campus/ Bauhaus ein differenzierter Außenraum, der aber dennoch den nötigen Zusammenhalt dieser unterschiedlichen Bereiche gewährleistet.

Beleuchtungskonzept
Das Beleuchtungskonzept fügt sich in die vorhandene Straßenbeleuchtung ein. Die Schwerpunkte Bauhaus und Seminarplatz werden durch eine bewusste Reduzierung der Umgebungsbeleuchtung herausgearbeitet.
Auf den dunkel gehaltenen Belagsflächen des Platzes wird der Platanenhain als zentrale Figur mit Akzentbeleuchtung (Lichtvouten) herausgestellt.
Die östliche Platzfläche wird mit den freistehenden Luminarien bespielt.
Diese dem FB Design der Hochschule Anhalt zugeordneten Licht- und Schauobjekte stärken die Hauptorientierung der Platzform gegenüber der angrenzenden Straßenbeleuchtung.

Aus der Platzfläche heraus führt ein Beleuchtungsstrang entlang der Bauhausstraße durch das Bauhausgelände und findet seinen Abschluss im Übergang zur Straßenbeleuchtung hinter dem Bauhausplatz. Dieser Beleuchtungsstrang unterscheidet sich in Gestalt der Leuchten und deren Lichtfarbe von der angrenzenden Straßenbeleuchtung und unterstreichen so die Verknüpfung der Platzsequenz und des besonderen Straßenraums.

Dominante im Lichtkonzept wird die Ausleuchtung des Bauhauses. Daher wird die Wegebeleuchtung in den das Gebäude umgebenden Flächen auf ein Minimum an Einbauleuchten in den Randeinfassungen reduziert. Am Südrand des Bauhausgeländes, entlang des Senkgartens begleiten Parkleuchten die Verbindung des Hochschulcampus mit der neuen Hochschulbibliothek.


Bauhaus- und Hochschulbibliothek

Städtebauliche Einordnung
Das Gebäude greift mit seiner Kubatur die städtebaulichen Raumfluchten des Bauhaus-Werkstattflügels und der südlich angrenzenden Wohnbebauung auf. Es besteht aus zwei ineinander verschränkten Baukörpern, dem sanierten Bestandsgebäude (ehemaliges Café) und dem umgestaltete Anbau (ehemalige Kaufhalle).
Die neue Bauhaus- und Hochschulbibliothek ist nach Nord-Osten über eine großzügige Wegeverbindung direkt an den Hochschulcampus angebunden. Der am Weg liegende Senkgarten kann auch als informeller Lesebereich genutzt werden.

Bibliothek
Die Bibliothek ist von einer ihrer Funktion angemessenen Introvertiertheit geprägt. Eine stark zurückgenommene flächige Fassadengliederung unterstreicht diesen Charakter nach Außen hin. Als Fassadenmaterial kommt anthrazitfarbener Sichtbeton zur Verwendung. Das Gebäude wird dadurch in den Materialkontext der Hochschulbauten eingebunden. Die bildliche Dominanz verbleibt beim Bauhaus.
Ein zentraler innerer Luftraum vermittelt zwischen den Bereichen der gemeinsamen Empfangs- und Servicezone und den beiden Bibliotheken. Um den Luftraum herum sind alle horizontalen und vertikalen Erschließungsbereiche angeordnet.

Veranstaltungs- und Ausstellungssaal
Der Veranstaltungs- und Ausstellungssaal wird über einen eigenen Eingang an der Ecke Gropiusallee/ Liebknechtstraße erschlossen. Der im Obergeschoss des Bestandsgebäudes gelegene Saal funktioniert somit unabhängig von der Bibliothek. Der Saal kann in der warmen Jahreszeit großzügig auf die Terrasse erweitert werden.
Perspektive Bauhaus

Perspektive Bauhaus

Perspektive Seminarplatz

Perspektive Seminarplatz

Perspektive Seminarplatz

Perspektive Seminarplatz

Bibliotheksgarten

Bibliotheksgarten

Bibliotheksgarten

Bibliotheksgarten

Gesamtplan

Gesamtplan

Gesamtplan

Gesamtplan

Bauhaus und Bauhausplatz

Bauhaus und Bauhausplatz

Bauhaus und Bauhausplatz

Bauhaus und Bauhausplatz

Seminarplatz

Seminarplatz

Seminarplatz

Seminarplatz