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Verhandlungsverfahren | 06/2010

Realisierung eines Konzert- und Kongreßhaus inklusive Freiflächen mit Hotel sowie Parkierungsanlage

1. Preis

Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH

Architektur

Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

FIDES Planung GmbH

Bauingenieurwesen

Müller-BBM Building Solutions GmbH

Akustikplanung

Bühnenplanung Walter Kottke Ingenieure GmbH

TGA-Fachplanung

Bauer + Partner GbR Ingenieurbüro für das Bauwesen

Tragwerksplanung

Georg Reisch GmbH & Co. KG

Private Bauherren

Erläuterungstext

Dialog von Stadt und See

Die Stadtkante des mittelalterlich geprägten Stadtkerns von Konstanz wird hinter der Bahn in der Flucht des Seeuferhauses gesehen. Das Hafenareal und Klein Venedig mit seiner Weiterführung als Seeburgpark bilden das „Vorland“ und somit den Anschluss an den See.

Ein grenzüberschreitender Corso – die Hafenstrasse vom Konzil bis zum Kreuzlinger Hafen - ist Verbindungsachse der seezugewandten Bereiche beider Städte. Sichtachsen entlang dieses Wegs machen den See immer wieder spannungsvoll erlebbar.

Die Richtung der kammartigen Abfolgen der Molen, Stege und Hafenbecken mit den anschließenden Landbereichen Stadtgarten und Klein Venedig, die konsequent an die Hafenstrasse andocken, werden im Entwurf aufgenommen. Die neuen Gebäude werden in diesem Rhythmus in maßvoller Distanz zum See integriert.

Während das Konzert- und Kongresshaus den Konstanzer Rhythmus aufnimmt dreht das Hotel als vermittelnde Geste in die Kreuzlinger Struktur ein und ermöglicht für die Zukunft ein schlüssiges koordiniertes Zusammenwachsen der beiden Städte. Die Folge ist aber auch ein spannungsvolles Ensemble zweier Bauten in dem das KKK klar die dominierende Rolle zur Stadt und zum See hin übernimmt.

Ergänzt und komplettiert werden diese beiden Solitäre durch das quergestellte Parkhaus als Puffer zur Bahn. Der dadurch klar definierte Konzertplatz als Fokus der Freianlagen weist offene Bezüge in alle Richtungen auf, insbesondere die Beziehung zum See bleibt transparent und allzeit präsent. Die drei unterschiedlichen Richtungen und das individuell ausgeprägte Erscheinungsbild der klaren Volumen verleihen dem Ensemble Leichtigkeit und Eleganz.

Das Konzert- und Kongresshaus – KKK

Der klare ruhig gelagerte prägnante Baukörper definiert den Ort und erzeugt ein neues Zentrum. Er weist zwei Gesichter auf – zur Stadt bzw. zum Konzertplatz eine einladende Geste mit dem großzügig eingezogenen Haupteingang und den darüber liegenden kleinen Sälen und zum See mit dem beweglichen Panoramafenster des großen Saals – einerseits attraktiver Blickbezug für die Saalbesucher andererseits eine wunderbare Bühne für Freiluftveranstaltungen am Festplatz. Verstärkt wird die Physiognomie durch die allseitig leicht nach innen gefalteten glatten Fassadenflächen. Die Seiten werden geprägt durch ein bei Tag und durch die Beleuchtung auch bei Nacht lebendiges dreidimensionales Faltwerk - gebildet aus hochwertigen Glasfaserbetontafeln, entwickelt aus dem dreifachen K.

Vom Konzertplatz aus gelangt man geschützt ins Eingangsfoyer mit den unterschiedlichen Infrastrukturbereichen und der Gastronomie – innen und außen intensiv verwoben. Über eine repräsentative Kaskadentreppe erreicht man das erhöhte Foyer mit grandiosen Ausblicken über die Hafenanlagen in die Innenstadt und zum See bzw. dem Festplatz. Alle Säle befinden sich auf diesem Niveau – ein unschätzbarer Vorteil bei Großveranstaltungen mit schnellen Ortswechseln.

Das Herzstück des KKK bildet natürlich der Große Saal. Durch die einmalige bühnentechnische Lösung sind zwei jeweils optimal ausgestattete Saalzustände in kürzester Zeit herstellbar. Ganz wichtig - die Proportionen des Saales entsprechen jederzeit adäquat der jeweiligen Veranstaltung und auf Wunsch immer präsent ist der See über das liegende Panoramafenster. Die akustisch sehr vorteilhaften Seitengalerien für den „Konzertsaal“ sind auch für den „Festsaal“ eine willkommene Bereicherung. Die gastronomische Versorgungsmöglichkeit im hochgefahrenen Zustand ist optimal, auch für die kleinen Säle. Der durch die fixe Bestuhlung permanent zur Verfügung stehende Konzertsaal wird durch die sich dann darüber befindliche Lage der Küche in seiner Zugänglichkeit nicht beeinträchtigt. Um den großen Saal gruppieren sich alle Nebenräume, Bühneneingang und Anlieferung erfolgen an der Seite, ebenfalls die Aufstellplätze der Übertragungswagen. Eine direkte Anbindung zu Parkgarage und Hotel ist optional im Untergeschoss möglich, allfällig auch eine Brückenvariante zu den Kongressräumen im Hotel – ohne die Durchlässigkeit zum See zu beeinträchtigen.

Das Hotel am See

Der schlanke elegante Baukörper hinter den hochaufragenden Bäumen am ehemaligen Seeufer verstärkt die ortsprägende Bedeutung des KKK. Zugang und Vorfahrt erfolgen vom Konzertplatz. Die allgemeinen Räumlichkeiten verteilen sich auf zwei Sockelgeschosse. Zweigeschossige Lobby und Gastronomie zum Platz hin und Wellness mit geschütztem Vorbereich zum See hin orientiert im Erdgeschoss, die Kongress- und Seminarräume nach allen Richtungen im Obergeschoss.

Alle Zimmer weisen durch die kiemenartig ausgeklappten Holzlamellenscheiben gleichwertige Blickbezüge zum See hin auf. Die Juniorsuiten und Suiten sind teilweise mit Balkonen ausgestattet und frontal zum See hin orientiert. Die großzügige Erschließungszone wird durch die versetzten Deckendurchbrüche zwischen jeweils zwei Ebenen zusätzlich aufgewertet. Haustechnikbereiche sind verteilt auf die Sockelgeschosse bzw. partiell zurückgesetzt auf dem Dach. Die Anlieferung für alle Bereiche erfolgt gegenüber den Anlieferungsbereichen des KKK. Optionale Tunnel oder Brücken vernetzen das Hotel am See mit KKK und Parkhaus.


Das Parkhaus am See

Die minimale Breitenentwicklung des klar und einfach organisierten Parkhauses reduziert die räumliche Einschränkung und „Störung“ der Uferpromenade ebenfalls auf ein Minimum. Die dadurch erforderliche geringfügige Überhöhung bzw. die Anordnung eines offenen Parkgeschosses am Dach – allfällig eine größere Überhöhung durch ein Schließen des obersten Decks - wird durch den erzielten städtebaulichen Mehrwert mehr als wettgemacht.

Das optisch leicht schwebende Volumen aus einem geflochtenen Buntmetall sorgt für ein adäquates luftiges raum- und platzbildendes Erscheinungsbild. Durch „Hochziehen“ des Geflechts werden Zugänge und gedeckte Fahrradabstellplätze in das Volumen integriert. Optionale Tunnel stellen direkte witterungsgeschützte Verbindungen zu den anderen Baukörpern her.