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Offener Wettbewerb | 05/2004

Bibliothekszentrum Bozen - 1.Stufe

Stadtgedächtnis

Stadtgedächtnis

Preisgruppe 2

Gebhardt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Der Neubau des Bibliothekszentrums versteht sich als städtebaulicher Stabilisator im stadträumlichen Gefüge. Die Überlegung den Altbau, bzw. Teile des Altbaus zu adaptieren brachte aufgrund der nicht kompatiblen Gebäudestruktur keine brauchbaren Ergebnisse und wären nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand umzubauen gewesen.
Trotzdem sollte die prägnante vorgefundene Mäanderform für den Neubau die Vorlage bilden und so eine Art „Erinnerung“ bewahrt werden. Der Neubau schreibt das Stadtgedächtnis fort.
Der Neubau stellt sich durch den Typus des Mäanders als differenzierte Großform in einer Umgebung dar, die durch eine offene Bauweise geprägt ist. Die große Baumasse ist gegliedert durch Vor- und Rücksprünge, so daß diese auf einen Blick nicht zu erfassen ist. Die Gebäudeform nimmt einen kreativen Dialog mit den Nachbargebäuden auf, öffnet und schließt Räume und bildet eine Verzahnung mit dem öffentlichen Raum aus.
Durch die einheitliche Gebäudehöhe von ca. 15,5 m wird der Baukörper gut in die bauliche Umgebung integriert.
Die zeichenhaft ausformulierte Eingangssituation wendet sich der Via della Liberta zu und schaffen eine Verankerung des Gebäudes im öffentlichen Raum.
Die das Gebäude umspannenden Fassaden führen den Geist des „Rationalismo „ fort. Die Präsenz der einheitlichen Fassade an den Straßenräumen der Via Armando Diaz, Via M. Longon und Via dei Combattenti ist die selbstbewusste Darstellung der Bibliothek im öffentlichen Raum.
Sie erhält damit den Habitus einer großen öffentlichen Bibliothek.


Funktionalität

Das Bibliothekenzentrum versteht sich als wichtiges öffentliches Gebäude, das allen Bürgern ermöglicht Informationen zu erhalten.
Die Athmosphäre soll geprägt sein von Stimulanz. Der Charakter eines „Buchspeichers“ soll vermieden werden.
Die drei Bibliotheken Dr. Teßmann, C. Battisti und C. Augusta erhalten in einem Gebäude eine eigene Identität. Die einheitliche Gebäudehöhe ist auch Zeichenhaftigkeit für die Gleichberechtigung der einzelnen Bibliotheken.
Das Gliederungssystem des Bibliotheksneubaus basiert auf einer horizontalen Schichtung der Teilbereiche bei gleichzeitiger vertikalen Stapelung der Einzelbibliotheken
Die einzelnen Teilbereiche (Non-Fiction, Fiction, Tirolesien)sind ebengleich, die einzelnen Bibliotheken Dr. Teßmann, C. Battisti und C. Augusta sind dabei vertikal übereinander organisiert (Orientierbarkeit).
Durch die mäanderförmige Ausformung der Medienaufstellflächen entsteht eine Gliederungsmöglichkeit in die einzelnen Bibliotheken.
Trotzdem bietet das gewählte System Flexibilität für eventuelle spätere Verschiebungen / Zusammenlegung.

Ein mäanderförmiges Band umspannt die drei Bibliotheken Dr. Teßmann, Battisti und Augusta; es ist ein Element der Gliederung und Verbindung gleichermaßen.
In diesem Band befinden sich die Lernkojen, Lese- und Arbeitsplätze.
Die Medieneinheiten werden kompakt im Inneren angeboten.
Die Erschließung der verschiedenen Medieneinheiten erfolgt über eine großzügige Magistrale mit einläufiger Treppenanlage und Aufzügen entlang der Glasfassade und ist wichtiger Orientierungspunkt für die Besucher.

Die Bibliotheken gründen auf einem Sockelgeschoß, das im Bereich des Vorplatzes mit Stufen (und Rampe) begangen wird.
In diesem Sockelgeschoß befinden sich die Freihandmagazine mit geringem Pubikumsverkehr und die geschlossenen Magazine.
Das Erdgeschoß beinhaltet die allgemeinen Nutzungen wie Foyer, Verbuchungszone, Herz, Forum, Informationszentrum etc.
Das Erdgeschoß ist geprägt von einer freundlichen Athmoshäre, von Durchblicken und Offenheit.
Es versteht sich als ein vom öffentlichen Raum durchdrungenes Raumkontinuum. Durch den großen Anteil von verglasten Flächen werden die Grenzen zwischen Innen- und Außenraum weitgehend verwischt.

In den drei Obergeschossen werden die Teilbereiche Fiction, Non-Fiction und Tirolesien einschließlich der Lese-und Arbeitsplätze angeboten. Die einzelnen Bibliotheken entwickeln sich vertikal übereinander. Die Fassaden umspannen die Geschosse des Gebäudes gleichsam einer Haut und liefern gefiltertes Licht für das Innere.
Geschoßhohe, oberflächenveredelte Betonfertigteile wechseln mit geschoßhohen in Laibung gesetzten Verglasungen. Die Fertigteile werden aus durchgefärbten Beton gegossen.
Die Fassade ist Abbild der funktionalen, horizontalen Schichtung.
Die bewusst schlanke Dimensionierung und Fügung der Betonbauteile will jegliche Monumentalität vermeiden. Durch die gewählten Materialien und die Systematik der Konstruktion ist die Fassade wirtschaftlich erstellbar.


Nachhaltigkeit

Die Bibliothek wird über einen an der westlichen Grundstückseite laufenden Erdkanal mit vorkonditionierte Frischluft versorgt. Damit wird die Frischluft (durch Erdtemperatur)in den Wintermonaten vorgewärmt und in den Sommermonaten herabgekühlt (Wärmetauschereffekt). Die verbrauchte Luft wird über Oberlichtöffnungsflügel im Dachbereich abgeführt.
Eine Quellüftung versorgt die Bibliotheksebenen mit dervorkonditionierten Frischluft.
Über Quelluftauslässe in den Doppelböden strömt die frische Luft mit sehr niedrigen Geschwindigkeiten ein.
Durch die rytmisierende Fassade des Mänderbandes (tiefe Laibungen) und einen den Glasfassaden vorgehängten Sonnenschutzes werden die Innenraumtemperaturen in den Sommermonaten angenehm gehalten. Die große Speichermasse der Stahlbetonkonstruktionen wirkt als Temperaturpuffer.
Eine gute Wärmedämmung der einzelnen Bauteile wirkt Energieverlusten in den Wintermonaten entgegen.
Blatt 1

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Blatt 2

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Blatt 3

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Blatt 4

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Modell

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