modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 12/2008

WTO architectural competition - Extension of the Centre William Rappard (CWR)

Lobende Erwähnung

BERREL KRÄUTLER ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Urbanismus

Aufgrund der Analyse der städtebaulichen, architektonischen und funktionalen Situation dockt das Volumen der Erweiterungsbau als sechsgeschossiger Baukörper direkt an die bestehende Anlage an. Die Absicht dahinter war die selbstverständliche Verschmelzung von Alt und Neu zu einem neuen Ganzen, wie dies bereits in früheren Erweiterungsetappen der Fall war. Das Volumen reiht sich somit in seiner Masstäblichkeit und Ausprägung in die bestehenden Bebaungsstruktur entlang der Rue de Lausanne ein, welche aus hohen, langezogenen, der Strasse folgenen Gebäuden besteht. Somit wird eine äusserst kompakte, und dadurch ökonomische, ökologische und funktionale Lösung erreicht, wobei sich die Eingriffe in die bestehende Gebäudestruktur auf ein Minimum beschränken. Sämtliche Räume, welche durch die Erweiterung im bestehenden Gebäude verloren gehen, werden im Neubau durch hochwertigere ersetzt. In seiner in seiner Gesamtform wird das bestehende Gebäude verlängert und bildet zur Kuppel über dem Haupteingang ein neues Gegenüber. Die bestehende Parkanlage stellt eine grosse Qualität dar und wird durch das Projekt vergrössert und präzisiert. Zur „Rue de Lausanne“ hin bildet sich ein Vorplatz, welcher mit einzelnen Grünflächen und Fahradplätzen bespielt ist. Zum See hin liegt die dem Restaurant ebenerdig vorgelagerte Gartenterrasse mit Aussicht in den Park und See. Ein Fussweg führt um das ganze Anlage herumgehen und verbindet die verscheidenen Bereiche miteinander.

Architektur

Die Fassade besteht aus im Ausdruck an den Bestand angelehnten vorfabrizierten Betonelementen. Sie webt mit Ihrer Proportionen und Anordnung der Öffnungen sowie ihrer Materialität den Ausdruck des bestehenden Gebäudes in zeitgemässer Weise weiter. Durch das Zurückversetzten des Sockels bekommt der Neubau ein leichtes Erscheiningsbild.

Für die Lage der Geschosse werden die Höhen der bestehenden Decken aufgenommen, wodurch die ungehinderte Zirkulation zwischen Erweiterung und Bestand auf allen Geschossen gewährleistet wird. Jedes Geschoss verfügt entsprechend seiner Nutzung über eine unterschiedliche Raumhöhe, wodurch eine Hohe vielfalt an Räumen entsteht. Die beiden Dachgeschosse stülpen sich über den bestehenden Kopfbau , was zu der volumetrischen Verschmelzung von Neu und Alt führt. Dieser „Laterne“ bildet den vertikalen Abschluss des Gebäudes und verfügt über einen Ausblick über das gesamte Panorama.

Im Inneren wird das Gebäude durch vier Kerne strukturiert, welche Statik, Haustechnik Erschliessung sowie Sanitärbereiche aufnehmen. Sie gewährleisten die problemlose Verteilung von Menschen, Waren und Haustechniktechnik über alle Geschosse. Im Zusammenspiel mit der tragenden Fassade ermöglichen Sie einen stützenfreien und somit hochflexiblen Grundriss.

Hinter der Fassade liegt eine umlaufende Schicht von Büroräumen. Jedes Büro verfügt über einen optimalen Aussenraumbezug. In den beiden oberen Geschossen wurde zudem einen Innenhof eingeführt, welches die Anordnung eines zweiten inneren Bürorings zum Hof hin ermöglicht.

Das Gebäude wird über zwei Rampen erschlossen, eine schmalere führt in die Garage, die zweite Rampenebene führt direkt in die zweigeschossige Lobby. Sie erhält Licht über das im ersten Obergeschoss gelegene Restaurant welches über eine grosszügige Treppe erschlossen wird. Die Lobby erweiter sich ein die Eingangshalle und zum Konferenzbereich im Bestand, welcher dadurch einen weiteren grosszügigen der Nutzung entsprechenden Zugang erhält. Über Lifte und drei Treppenhäuser werden die oberen Geschosse erschlossen. Jedes Treppenkerne verbindet sämtliche Bereiche des Gebäudes miteinander: Lobby, Restaurant, Bibliothek, Archiv, Büro, Garage und Dachgarten sind von überall und jeden Nutzer der Erweiterung sowie des Bestandes, einfach zu erreichen. Auch das Innere, dem Zentrum des Gebäudes, ist von allen Geschossen her über die Erschliessungsbereiche erlebbar und wurde vertikal in fünf Nutzungsbereiche gegliedert. Diese sind über die Erschliessungskerne miteinander verbunden: Im Erdgeschoss befindet sich die Lobby, welche über einen Galeriebereich direkt mit dem darüber liegenden Restaurant verbunden ist. Darüber ist das Archiv, welches als statisches Element wiederum die zweigeschossige Bibliothek trät. Diese schliesslich ist von allen Seiten voll einsehbar wird von dem Innenhof über ein Glasdach belichtet.

Im ersten Untergeschoss befindet sich, direkt neben der Anlieferung die Druckerei auf einem Geschoss(„Reproduction de documents/ courrier envoi & distribution), welche über Oblichter belichtet werden. In den beiden darunterliegenden Untergeschosse ist das Parking sowie weitere Technik- und Lagerräume. Sämtliche Arbeitsplätze verfügen, selbst wenn durch das Raumprogramm nicht explizit gefordert, über eine natürliche Belichtung. Insgesamt wurde darauf geachtet, dass sich die zusätzlichen Qualitäten der Erweiterung auch den Nutzern des Bestandes voll zugute kommen.

Landschaft

Der über viele Jahre gewachsene und stetig veränderte Freiraum wird heute von so vielen einzelnen Schichten und Elementen überlagert, dass das ursprüngliche Konzept nur noch schwer erkennbar ist. Die Freiraumgestaltung sieht deshalb vor, mit gezielten, kleineren und grösseren Eingriffen der Umgebung wieder zu mehr Kohärenz, Kraft und Repräsentation zu

verhelfen, damit der Garten in altem Glanz neu erstrahlen kann. Dieses Face Lifting betrifft eine Neuorganisation der Parkierung im Eingangsbereich, eine vereinfachte Linienführung im Strassen- und Wegebereich sowie eine Aufwertung der grossen Terrasse zum See hin. Hier wird als neues Element ein grosser Wassertisch mit Seerosen eingefügt, der als Blickfang

eine visuelle Überleitung vom Gebäude zum See hin schafft. Gleichzeitig verbindet er als wiederkehrendes Element auf dem Sitzplatz vor der Mensa den alten mit dem neuen Gebäudeteil, resp. den alten mit dem neuen Gartenteil. Somit tritt der Garten wieder als gestalterische Einheit in Erscheinung. Die bestehenden Bäume werden erhalten und geschützt und mit wenigen gezielten Nachpflanzungen ergänzt. Zusätzlich setzen grosse Teppiche mit Zwiebelpflanzen im Frühjahr einen üppigen floralen Akzent.