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Freiraumplanerisches Workshopverfahren | 11/2008

NEUES QUARTIER AN ST. KATHARINEN

Perspektive

Perspektive

1. Rang

Breimann & Bruun

Landschaftsarchitektur

Bruun & Möllers GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Katharinengarten

Sankt Katharinen ist eine der bekanntesten Kirchen in der Hansestadt Hamburg. Sie prägt das Stadtbild besonders aus Blickrichtung Hafen und Speicherstadt.
Für die Planungsaufgabe wird das unmittelbare Quartier rund um die Kirche betrachtet. Als Grenzen stehen die Straßen Willy-Brand-Straße im Norden, Neue Gröningerstraße im Osten, Bei den Mühren und Steckelhörn im Süden, so wie die Straße Grimm im Westen.
Im Stadtgefüge erhält das Quartier eine große Bedeutung durch seine Lage zischen der Innenstadt von Hamburg, der Speicherstadt und der Hafencity. Wichtige Wegeverbindungen ziehen sich daher durch den öffentlichen Bereich des Quartiers.

Konzept
Um ein zusammenhängendes Quartier mit einer ortsprägenden Identität zu schaffen, ist es wichtig, bis an die Grenzen heran, mit einer einheitlichen Gestaltungssprache zu formuliert. Das Quartier an St. Katharinen teilt sich im Wesentlichen, in zwei Bereiche. Zum Einen den öffentlichen Bereich rund um die Kirche, mit den angrenzenden Straßenräumen, die einen großen öffentlichen Platz beschreiben und zum Anderen, den eher privaten Gartenbereich innerhalb der neuen Quartiersbebauung.

Öffentlicher Raum
Der bestehende öffentliche Raum wird durch die St. Katharinen Kirche mit ihrem Kirchhof geprägt. Der einheitliche Belag aus rotem Granitgroßpflaster zieht sich zurzeit großflächig rund um das Kirchengebäude. Um ein einheitliches Bild im gesamten Quartier zu schaffen, wird dieser Belag als Gestaltungsgrundlage gewählt. Im Bereich der Kirche bleibt das in Reihe verlegte Pflaster erhalten und wird zur Gestaltung eines großzügigen öffentlichen Platzes ergänzt. Die Reihen der vorhandenen Pflaster mit ihrer abgerundeten Oberfläche laufen zu der Straße Grimm und dem angrenzenden Wohngebiet hin langsam aus und verzahnen sich mit dem neuen, ebenfalls in Reihen verlegten, gesägten Granitgroßsteinpflaster. Dieses zieht sich weiter durch den gesamten öffentlichen und privaten Bereich und gibt dem Quartier das einheitliche Erscheinungsbild. Das neue Pflaster unterscheidet sich dabei nur durch eine glatte Oberfläche von dem historischen, rauen Pflaster, die besser begeh- und befahrbar ist.
Für eine gute Begehbarkeit des Kirchhofes werden Plattenbänder in das Großsteinpflaster gelegt. Gleichzeitig leiten sie die Wege, in den öffentlichen Bereichen, durch das Quartier und bilden Linien, die das gesamte Quartier einrahmen.
Direkt vor dem Eingang zur Kirche liegt ein Teppich aus Plattenbändern, der in die Kirche hinein leitet und einen angemessenen, ruhigen Vorbereich bildet. Angrenzend befinden sich beidseitig neben dem Kirchturm lange, steinerne Sitzbänke, die zum Verweilen mit Blick auf den Kirchhof einladen.
Von Süden, auf die Kirche blickend, wird die große Platane hervorgehoben. Die bereits vorhandene Bank wird durch eine neue, schlichte Rundbank ersetzt. Am Abend wird der Baum beleuchtet und verleiht dem Platz einen ruhigen und atmosphärischen Charakter, der sich der Kirche unterordnet.

Katharinengarten
Der Garten entsteht in unmittelbarer Nähe zur Kirche im Innenhof der neuen Bebauung. Durch seine grüne Erscheinung hebt er sich eindeutig von der angrenzenden Gestaltung ab und bildet einen Garten mitten in der Stadt. Das quartiersbeschreibende Streifenthema setzt sich auch in diesem Bereich fort. Um deutlich zu beschreiben, dass der Garten ein Sonderthema ist und sich von der Umgebung abhebt, werden die Streifen in diesem Bereich um 90 Grad gedreht. Im Garten entsteht nun ein Wechselspiel von Pflasterreihen aus Grantigroßsteinen und Rasenstreifen, die sich je nach Nutzung und Anspruch mal zu Pflasterflächen verdichten, mal breite Rasenfugen bilden. So entsteht ein grüner Garten, der ein großes Spektrum an Nutzungen erfüllen kann. Breite Plattenbänder, die sich rhythmisch durch den Garten ziehen, steigen vereinzelnd zu Sitzlinien an. Diese dienen gleichzeitig als Begrenzung der Pflanzbereiche. Hier sitzt man nun unter den Robinien, die durch ihr gefiedertes Blatt ein lockeres Bild in den Garten bringen und ein leichtes Schattenspiel erzeugen. Ebenfalls unter den Bäumen befinden sich zwei Spielbereiche in breiten Rasenfugen.
Im Garten entsteht nun ein Spiel zwischen starken und weniger stark genutzten Bereichen. Weniger stark genutzte Abschnitte werden mit der Zeit stärker vom Rasen überwachsen. Bereiche, die viel begangen oder sogar befahren werde hingegen verdrängen den Rasen und das Pflaster tritt hervor.

Erschließung
Erschlossen wird das Quartier von den angrenzenden Straßen aus. Die Straße Grimm wird für den fahrenden Verkehr zur Sackgasse. Der Höhenunterschied von der Straße Grimm und dem gesamten Quartier zur Willy Brandt Straße wird hier durch eine großzügige Stufenanlage überbrückt, die von einer Rampe begleitet wird. Die Zufahrt zur Tiefgarage unter der neuen Bebauung befindet sich in der Neuen Gröningerstraße innerhalb der Bebauung, um einen großzügigen Zugang in den Garten zu gewähren. Der Hauptfußweg führt durch die Straße Grimm, über den Kirchhof, entlang der Kirche. Ein Nebenweg für entlang der Neuen Gröningerstraße. Diese Wege werden durch das Plattenband so geführt, dass sich kurze und attraktive Wege ergeben, die durch den öffentlichen Raum führen. Durch die Akzentuierung auf die Wege im öffentlichen Bereich, zieht sich der eher private, innere Raum zwischen der Bebauung aus dem Blickfeld der Besucher und steht in erster Linie den Anwohnern zur Verfügung.
Fahrradstellplätze befinden sich vor dem südlichen Eingang in den Katharinengarten, sowie vor dem Seiteneingang an der Kirche. Hier stehen ebenfalls die temporären PKW-Stellplätze für die Angestellten zur Verfügung.

Bepflanzung
Es wird versucht, das bestehende Erscheinungsbild mit den großen Bäumen beizubehalten. Prägend sind dabei die großen Platanen rund um die Kirche und am Eingang, Willy Brandt Straße, ins Quartier und bleiben daher in ihrem Bestand erhalten. Die Baumgruppe nördlich des Kirchschiffs ist durch ihre erhöhte Position und der damit schwierigen Integrierung in das neue Gestaltungskonzept mit ihren Feuerwehrauflagen, nicht zu erhalten. Da eine Baumgruppe an dieser Stelle aber sehr wichtig ist, wird hier eine neue Gruppe aus Platanen gepflanzt.

Beleuchtung
Im öffentlichen Bereich erfolgt die Beleuchtung durch Mastleuchten entlang der Straßenzüge. Diese wird durch Effektbeleuchtung einzelner Bäume und der Rundbank ergänzt. Hauptelement der Beleuchtung ist die St. Katharinenkirche.
Im Katharinengarten werden die Sitzlinien mit LED Leuchtbändern unterleuchtet. Sie geben genügend Licht ab, um die Oberflächen zu belichten. Zusätzliches Licht kommt von Leuchten, die an der Fassade montiert werde.
Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

Lageplan 1:200

Lageplan 1:200

Nachtplan

Nachtplan

Perspektive Tag

Perspektive Tag

Perspektive Nacht

Perspektive Nacht