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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2009

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit Ideenteil "Krückau-Vormstegen"

Ankauf

Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Mersmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Ambiente Nord
Dieses Projekt zielt auf die Neugestaltung des Krückauer Hafens mit dem Buttermarkt als neue Mitte ab und knüpft damit an die Geschichte des Ortes an.
Durch die neue Verkehrsplanung wird neuer städtischen Raum freigegeben. Die konsequente Nachverdichtung dieser Flächen lässt attraktive Baufelder im Herzen der Stadt entstehen. Es betsteht hier die Chance zu einer lebenswerten Stadtgestaltung zu finden.
Das Ensemble der Markthalle, des Torhauses und der Kölln-Werke wird durch den neu proportionierten Freiraum in den Stadtgrundriß eingebunden. Die neuen Baukörperbilden klare Platzkanten. Sie orientieren sich in Höhe und Nutzung an der Umgebung.
Die Erdgeschoßebene ist für Öffentlichkeit und Handel vorgesehen. In den oberen geschossen wird Büronutzung und Wohnen mit Blick auf den Innenhafen ermöglicht.
Die angrenzenden Bereiche werden inhaltsvoll in das neue Stadtgefüge integriert und mit den angrenzenden Stadtgebieten verknüpft. Die Stadt wird somit gleichwertig zu einem homogenen Gesamtbild aufgewertet.

Raumkanten und Hochpunkte
Das neue Hafenbecken und der neu gestaltete Buttermarkt werden als städtebauliche Einheit gesehen – die frei Mitte Elmshorns.
Der Stadtraum ist nutzungsneutral gestaltet. Er lädt ein zu vielfältiger und flexibler Nutzung. Neues innerstädtisches Leben entsteht. Eine große Freitreppe verbindet Platz und Ufer.
Die angrenzenden Raumkanten definieren räumlich die städtische Freifläche als Bühne. Die alte Markthalle bleibt weiterhin Marktgeschehen reserviert und bestimmt den Charakter des Platzes.
Kleinere Gebäude als stählerne Pavillons begrenzen den Platz. Sie beherbergen das Hafencafe neben der Freitreppe, oder funktionieren als Pavillons für Kunst und Kultur.
Wesentliche und stadtbildprägende Gebäude, wie Torhaus, Markthalle, und Kibeck-Hochhaus und die großen Lagergebäude werden erhalten, in ihrer identiellen Funktion herausgearbeitet und in das Konzept integriert.
Neubauten orientieren sich an Kubatur und Höhe der Bestandsgebäude.
Darüber hinaus wird die visuelle Verbindung der Hochpunkte herausgearbeitet. Als Pendent zum Kibeck-Hochpunkt und dem Hochpunkt an der Berliner Straße wird ein weiterer Hochpunkt im westlichen Plangebiet vorgeschlagen. Dieses Wohnhaus orientiert sich am Hochpunkt der Kölln-Werke und schafft hier ein Gegenüber.
Durch die Zuführung eines neuen Hochpunktes entsteht eine stadträumliche Ausgewogenheit. Die Kirche St. Nikolai wird dadurch wieder in den städtischen Mittelpunkt gerückt.

Raum – und Nutzungskonzept
Das Konzept gliedert vier unterschiedliche Nutzungsbereiche.
1. Die neue Mitte am Buttermarkt – Sie wird gewerblich genutzt. Die Erdgeschossebene ist für den Einzelhandel vorgesehen, darüber befinden sich hochwertige Stadtwohnungen und Büros. Als Anker funktioniert das neue zentrale Ladenzentrum hinter der Markthalle. Das neues Stadthotel liegt direkt am Platz.
2. Wohnen am Hafenbecken – Am westlichen Teil des Hafenbeckens befinden sich städtische Reihenhäuser mit direktem Bezug zum Wasser. Als neue Stadtkante bildet sie das neue Gesicht des Stadtkerns. Durch den direkten Wasserbezug entstehen hier ein hochwertiger Wohnstandort.
3. Wohnen am Park – Als Mittelpunkt des Wohnstadtteils Vormstegen besitzt der zentrale Stadtgarten eine verbindenden Funktion. Er dient der Adressbildung der angrenzenden Stadthäuser. Die Stadthäuser sind vertikal konzipiert und ermöglichen immer eine Kombination aus Wohnen und Arbeiten. Viergeschossige Eckbebauungen bilden klare Kanten und betonen die Wegerichtungen. Die Bestandsgebäude entlang der Straße "vorm Stegen" werden in die Hofstrukturen integriert.
4. Gewerbe an der Berliner Straße - Entlang der Berliner Straße befindet sich auch weiterhin gewerbliche Nutzung. Als Puffer funktionieren sie lärmschützend für die dahinterliegende Wohnbebauung. Kleiner Module bieten Raum für Gewerbe und Handwerksbetriebe. Die bestehenden Lagerhäuser an der Berliner Straße werden durch die Gewerbebauung räumlich neu gefasst. Ein Vorplatz dient der gemeinsamen Adressbildung und zur Aktionsfläche der umgenutzten Lagerhäuser

Freiraumplanung
Der Stadtraum des Buttermarktes und des Stadthafens wird von Grünachsen aus Gleditschienalleen gerahmt. Die Bäume stehen in einer wassergebundenen Wege- und Platzflächen und bieten eine hohe Aufenthalts- und Flanierqualität.
An diesen grünen Rahmen der neuen Mitte knüpfen alle wichtigen fußläufigen Wegeverbindungen und vernetzt den Stadtraum.
Dies betrifft die Wegeverbindung entlang der Krückau zwischen dem offen Landschaftsraum und dem Stadtpark Steindamwiesen, als auch die Verbindung zwischen der Königsstraße und dem neuen Wohnstandort Vormstegen.
Die geplanten Grünelemente stellen eine starke Durchgrünung mit positiven stadtklimatischen Vorzügen dar. Durch Aufenthalts- und Spielzonen entsteht ein prägendes Wirkungsgefüge.
Die Flächen zwischen der Berliner Straße und der Bahnanlage werden von Bebauung freigehalten und landschaftlich gestaltet. Der Stadtpark Steindamwiesen wird bis zur Berliner Straße herangeführt und verbindet sich durch neue Wegeführungen zu einem zentralen Grünraum.
Das "Wohnen im Stadthafen" erhält einen begrünten Hafenplatz der über den verkehrsberuhigten Flamweg eine Verbindung zur Elmshorner Fußgängerzone schafft.
Das Wohnquartier Vormstegen erhält ein Arrangement aus Grünflächen, die mit Aufenthalts- und Spielflächen gegliedert sind.
Sie stellen die Grünverbindung in nord-südlicher Richtung dar und schafft für die Bewohner eine nutzbare wohnungsnahe Freifläche.

Lichtkonzept
Dem Städtebau folgend entwickelt sich das ebenso klare Beleuchtungskonzept. Große Stelen markieren den zentralen Raum um den Buttermarkt und das Hafenbecken. Sie zeichnen den großräumigen Stadtraum nach und verweisen auf die eindeutige Funktion des Stadtmittelpunktes.
Die tangential verlaufenden Wegeverbindungen werden begleitend zu den doppelreihigen Baumreihen mit niedrigeren lichtstarken Mastleuchten ausgeleuchtet, die sich auch als Elemente in der Innenstadt wiederfinden.
Stadträumlich prägend ist das gläserne und leuchtende horizontale Band der Erdgeschosszone, das den Platz nachts fasst.
Der Korpus der große Hafentreppe wird mit Lichtbändern nachgezeichnet und damit als Element der Freiraumarchitektur gestärkt.
Für den Stadtraum und die Historie bedeutende Gebäude erhalten eine differenzierte Architekturbeleuchtung. Hochpunkte werden nachts zu Orientierungspunkten und Stadtmarken.