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Offener, anonymer, zweiphasiger Ideenwettbewerb | 04/2005

Wiederherstellung des Überganges vom Schlosspark zur Tannenwaldallee

Kreuzung

Kreuzung

Ankauf

vautz mang architekten bda

Architektur

Erläuterungstext



das konzept
die ehemalige anlage der landgräflichen landschafts- und gartenachse muss nicht in ihrer gesamtheit wiederhergestellt werden - es genügt zunächst, sie den bürgern und besuchern bad homburgs wieder ins bewusstsein zu bringen.
die sichtbarriere im hindenburgring wird daher entfernt und eine symbolische markierung der achse aufgebracht - eine art aufblitzender erinnerung an vergangenes.

hierzu wird als straßenbelag eine gussasphaltschicht mit glitzerwirkung aufgetragen, erzeugt durch gezielte einstreuung einer zuschlagsmischung aus quarz, glimmer und altglas.
die fläche wird in ein schimmerndes ornamentales motiv aufgelöst, das bezug nimmt auf die feingliedrige formensprache der elisabethenzeit, aber auch den materialspezifischen möglichkeiten und zeitgenössischer grafischer gestaltung rechnung trägt.

die strahlwirkung der oberfläche ist nicht wetterabhängig, sie steht jedoch in direktem zusammenhang mit der veränderung des augpunktes.
die glitzerfläche und ihre ornamentik wird in ihrer gesamtheit erst durch die bewegungen des betrachters sichtbar und erfahrbar gemacht.

täglich wird die gartenachse so durch und für die insassen der 41.000 fahrzeuge und die ungezählten fahrradfahrer und fußgänger als poetisch-heiteres erlebnis im alltag inszeniert.

diese aufleuchtende erinnerung an das ehemalige landschaftsplanerische konzept der entlang der allee aufgereihten garten"perlen" rekonstruiert die eigentliche gesamtanlage zwar nicht, lässt sie aber in der wahrnehmung der menschen als idee wieder aufleben.
weitere maßnahmen in richtung komplettierung der achse, oder auch bezüglich der gestaltung und ausstattung des hindenburgrings können sich aus diesem einfachen eingriff heraus sukzessive entwickeln und ableiten.


die technische umnsetzung
das glitzernde muster im straßenbelag wird erzeugt durch gussasphaltflächen mit den oben beschriebenen glimmerzuschlagsstoffen in abwechlung mit "klassisch" schwarz durchgefärbtem gussasphalt.
hierür wird der vorhandene belag um ca. 2,5 cm abgefräst.
auf die rohoberfläche werden edelstahltrennstege aufgebracht, die das präzise, zeitlich versetzte einbringen der beiden unterschiedlich zusammengesetzten gussasphaltschichten ermöglicht.

die derzeit vorhandene straßenbeleuchtung im bereich des übergangs wird durch kleinere, optisch zurückgenommnere leuchten seitlich der achse ersetzt.

der neuangelegte fußgängerüberweg wird über druckknopfanforderung geschaltet.


wie könnte es weitergehen?
das thema des elisabethenteppichs kann sich aus einer initialzündung am hindenburgring prozesshaft weiterentwickeln:
an strategischen punkten der landschaftsachse folgen weitere interventionen, weitere "teppiche".
die aufscheinenden motive nehmen bezug auf den jeweiligen ort, auf verlorenes oder auch verbliebenes.

eine stiftung oder ein verein mit dem ziel der weiteren umsetzung des konzepts und der sammlung von geldern hierfür wird gegründet.
der zeitliche ablauf dieses prozesses und der ausführungsumfang stehen so in direkten zusammenhang mit der anteilnahme der allgemeinheit an dem projekt.

die reihenfolge der umsetzung an den jeweiligen orten richtet sich zunächst nach der "wirksamkeit", also nach der anzahl der menschen, die zufällig den aufleuchtenden flächen begegnen können.

so wird der verlauf der zwar vorhandenen, aber nur noch begrenzt erfahrbaren landschaftsachse an immer mehr punkten in den alltag der bewohner und besucher der stadt getragen. in deren köpfen komplettiert sich sukzessive und spielerisch-überraschend die struktur der gesamtanlage.

die punktuellen teppichinstallationen als hinweise auf die gesamtachse verdichten sich schließlich zu einer weiträumigen installation, die der landschaftsachse ein neues eigenleben verleiht, noch vorhandene teile der ursprünglichen gesamtanlage integriert, aber auch darüberhinausführt und selbst zu einer neuzeitlichen intervention im bad homburger landschaftsraum wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

1. Die Realisierbarkeit ist einfachst möglich. Die Arbeit ist in ihrer Einfachheit bestechend.
2. Verkehrstechnisch müßte die neue Achse für die Fußgänger zu begehen sein. Dies bedeutet, dass die Tannenwaldallee für den Fahrbetrieb geschlossen werden müßte! Hierbei würden die seitlichen Zufahrten entfallen.
3. Gestalterisch sollte das Konzept überarbeitet werden. Über die Wahl der Materialien sollte neu nachgedacht werden, ins besondere im Hinblick auf die Erlebbarkeit auch für die Autofahrer.
4. Städtebaulich findet keine Veränderung statt, es handelt sich beim Vorschlag um eine Minimallösung.
5. Verkehrstechnisch funktioniert diese Lösung nur mit Ampeln zur Sicherheit der Passanten.
6. Der Entwurf beinhaltet poetische Ansätze und lässt Raum für unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten offen.
Tor

Tor

Lageplan

Lageplan

Muster

Muster

Asphalt

Asphalt

Gesamtplan

Gesamtplan