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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2009

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Winkelhausenkaserne

4. Preis

LH Architekten Landwehr Henke + Partner mbB

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee für die städtebauliche Entwicklung der Winkelhausenkaserne ist die Ausbildung eines klar strukturierten und effizienten Gewerbestandorts mit dem Schwerpunkt Logistik. Zentrales Element ist die projektierte KLV-Anlage, die langfristig als trimodaler Umschlagplatz an einem möglicherweise erweiterten Hafenbecken einen herausragenden Logistikstandort definiert. Im Rahmen der notwendigen städtebaulichen Umstrukturierungen eröffnen sich für die vorhandenen Gebäudesubstanzen wie z.B. die prägnante Speicherlinie im Westen und das Gebäudeensemble rund um die beiden Exerzierplätze im Osten aber auch für die Freiräume und umgebenden Bereiche große Chancen für eine nachhaltige, baulich räumlich hochwertige Weiterentwicklung.

Das städtebaulich-freiraumplanerische Grundkonzept lebt im Wesentlichen von drei wichtigen Bestandteilen:

1. Das Gewerbegebiet entlang der neuen Querspange

Die Querspange verlängert den Mühleneschweg bis zum Fürstenauer Weg und bildet eine belastbare Ader für das Logistikquartier. Die Parzellierung beidseitig dieser Straße erlaubt eine effiziente Gewerbeansiedlung und bildet eine „Pufferzone“ zur KLV-Anlage in zweiter Reihe. Nördlich des Schleusenwegs bildet eine bauliche Großstruktur (Gewerbe/Veranstaltung) den „Schlussstein“.
An der Römereschstraße bildet ein Ensemble aus Bürobauten um den historischen Eingang mit vorhandene bauliche Strukturen (z.B. ehemaliges Militärpolizeigebäude) und einem hier ausgeprägten Freiraum mit vielen erhaltenswerten Baumbeständen die Adresse für das Gewerbegebiet und einen aufgewerteten „Stadtraum Römereschstraße“. Die südwestliche Ecke wird von einem solitären Neubau mit Fernwirkung markiert. Die Elbestraße wird zwischen den westlichen Speichergebäuden auf die neue Gewerbestraße geführt.

2. Das Kasernenquartier

Das Gebäudeensemble rund um die beiden Exerzierplätze ist ein eine klare städtebauliche Struktur aus weitgehend funktionstüchtigen Bauten mit historischem Bezug und soll in seiner baulichen Struktur erhalten und zu einem Dienstleistungsstandort aufgewertet werden.
Es ist prädestiniert für die gewünschten Einrichtungen des Landes Niedersachsen wie z.B. das Finanzamt Osnabrück Land, die Polizeiinspektion Nord oder die Landesschulbehörde. Alternativ zu den in der Auslobung vorgegebenen Belegungen wird jedoch vorgeschlagen, den südlichen-östlichen „Kopf“ des Kasernenquartiers mit diesen Nutzungen zu entwickeln um mit einem Ensemble aus sanierten und erweiterten Bestandsbauten Qualität und Potential des Standortes stadträumlich wirksam zu exponieren. Das gilt auch für den nördlichen Abschluß des Quartiers, der mit Neubauten für die Polizei und die Fernvermittlung adressbildend das Quartier aufwertet. Die heute noch vollständig versiegelten Exerzierplätze können begrünt und mit Regenwasser-Sammlern (Rigolen) ausgestattet werden. Dies schließt ein oberirdisches Stellplatzangebot für die neuen Nutzer der Mannschaftsgebäude nicht aus.
Die „Netter Heide“ wird im Süden von der Römereschstraße gekappt, so das sie deutlich verkehsberuhigt wird. Das Wohnviertel wird mit Durchgängen zum westlichen neuen Park an des Kasernenquartier angeschlossen.

3. Die Grünverbindung Nettetal/Piesberg

Zentrales landschaftsplanerisches Motiv bildet die prägnante, gesamtstädtisch relevante Nord-Süd Grünverbindung über die denkmalgeschützte „Flugzeughalle“ vom Nettetal in Richtung Piesberg. Als Retentionsfläche schafft sie außerdem eine wichtige Trennungsfunktion zwischen dem geplanten Gewerbe und dem Kasernenquartier. Zuwegungen kreuzen das Kasernenquartier und verbinden das

Grün mit dem Wohnen an der Netter Heide. Das „Gesicht“ der Römereschstraße wird nunmehr von den westlich und östlich ausgebildeten Stadtkanten sowie den neuen Grünstrukturen geprägt.
Die Flugzeughalle soll langfristig als Solitär im Park ausgebildet und somit das Potential für eine kulturelle Nutzung – beispielsweise mit einem „Aviation Park“ – nutzen und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Die städtebauliche Grundstruktur reagiert sehr stark auf vorhandene Elemente und zeigt realitätsnahe Nutzungsoptionen auf. Das Engagement der Zukunft sollte die öffentlichen Räume klar festschreiben und eine Initialentwicklung an den Köpfen des Quartiers ermöglichen.