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offener städtebaulicher Ideenwettbewerb in zwei Bearbeitungsphasen | 11/2004

Städtebaulicher Ideenwettbewerb "Beckershof"

Lageplan 1:2.000

Lageplan 1:2.000

Ankauf

ELBBERG Kruse, Rathje, Springer, Eckebrecht Partnerschaft mbB

Stadtplanung / Städtebau

Schenk Fleischhaker Architekten

Architektur

MERA GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Leitidee und Freiraumkonzept
Der Beckershof mit seinem großzügigen Freiraum wird zum imageprägenden Kernbereich des neuen Stadtteils entwickelt. Vom neuen Bahnhofsplatz erschließt eine zentrale Achse die Tiefe des Entwicklungsgebietes und lässt damit die Weite des Landschaftsraumes und die Kraft der vorhandenen Gehölzstrukturen erlebbar werden.
Der zentrale Grünraum bildet das Grundelement für ein Gerüst überschaubar angeordneter Quartiere und unterstützt dadurch die Orientierung im Gebiet. Zugleich wird auch die Bildung klar abgrenzbarer Bauabschnitte ermöglicht.
Die große Freifläche des Beckersparks bietet Raum für Spiel, Sport und Einrichtungen mit Freiraumbezug, wie die Kindertagesstätte. An ihrer Südseite wird sie von einer Allee tangiert, die an der AKN beginnt und ihr Ziel an der Terrasse am Teich als Nahtstelle zur freien Landschaft findet.
Die wertvollen Knicks und Baumreihen gliedern und überlagern das Wohngebiet und bilden das Grundgerüst für ein vernetztes Freiflächensystem. Ergänzt durch Fuß- und Radwege verknüpft es die Wohngebiete und macht die angrenzenden offenen Landschaftsräume schnell erreichbar und somit unmittelbar erlebbar. Die einzelnen Quartiere sind kammartig gestaltet und öffnen sich zu den Grünzügen, so dass eine enge Verzahnung mit ihnen entsteht.

Strukturkonzept - Nutzungen und Dichte
Zentrum
Das neue Zentrum am Bahnhof nimmt die zentralen Versorgungseinrichtungen sowie Dienstleistungen und Wohnen auf. Auf der Südseite des Bahnhofsplatzes wird die neue P+R Anlage (2 Ebenen) angeordnet.
Mischgebiet
In den weiteren Mischgebieten entwickelt sich ein flexibler Nutzungsmix. Zwischen der Entlastungsstraße und der Bahntrasse am östlichen Rand dienen die geschützten inneren Quartiere vorrangig dem Wohnen. In den Patiotypen sind aber auch „homeoffices“ denkbar. Auf den Parzellen der Quartiere der Randbereiche wird eine grundsätzliche Nutzungsgliederung verfolgt, die der Haupterschließung II-III-geschossige Stadthäuser für Dienstleistungen, Büros oder die Verwaltung von Handwerksbetrieben in den EGs sowie Wohnen in den Obergeschossen anlagert. In den Tiefen der Grundstücksparzellen ist eine weitgehende Offenheit für Produktions- und Serviceflächen in Hallenstrukturen oder auch Lager- und Stellflächen möglich.

Wohnungsbau und Typologien
Exemplarisch werden auf der Basis unterschiedlicher Grundrissansprüche, soziologischer Bedürfnisse und ökonomischen Möglichkeiten, vier Wohntypologien für das Wettbewerbsgebiet dargestellt. Ziel ist es hierbei eine vielfältige Struktur der Bewohnerschaft in diesem Wohnquartier zu erzeugen, und somit eine Nachhaltigkeit in der Vitalität des Quartierlebens zu sichern.

Gebäude aus modularen Stadtbausteinen, die „Multiflexhäuser“, begrenzen die Wohnhöfe. Je nach Standort können die Module zur 2- 3 geschossigen Stadtvilla oder zur Blockrandbe-bauung kombiniert werden. Durch ihr Primärraster von 7,5m x 7,5m werden unterschiedliche Nutzungen wie Familien-, Mehrgenerationen- und Seniorenwohnen ermöglicht. Auch zu einem späteren Zeitpunkt können Module verbunden, geteilt, angebaut oder neu kombiniert werden und somit geänderten Anforderungen angepasst werden. Die Stellplätze sind zum Teil direkt den Gebäuden zugeordnet, zum Teil zentral zusammengefasst.

Im Inneren der Höfe wird dem vorherrschenden Wunsch nach individuellem Wohnen Rechnung getragen. Dennoch kann durch die gemeinschaftliche Erschließungsgasse ein hohes Maß an Nachbarschaft und Verdichtung erreicht werden. Die ebenfalls 2- 3 geschossige Be-bauung ist durch das Achsmaß von 7,5m und der asymmetrischen Teilung vielfältig zu nutzen. Sie kann geschossweise geteilt und erweitert werden. Alle Einheiten haben Bezug zum umliegenden Freiraum. Die Stellplätze sind weitestgehend in die Gebäude integriert. Durch die flexible Nutzung der Garagen, kann zusätzlicher Raum im Haus geschaffen werden.

Die räumliche Fassung an der Westseite des Beckersparks übernimmt das Doppelhaus. Auch gehobeneren Ansprüchen gerecht werdend, wirkt diese Wohntypologie, trotz ausgeprägter Individualität, durch die Zusammenfassung der Nebengebäude und Garagen, raumbildend. Im Alleineigentum des Gebäudes ist eine große Flexibilität in der Grundrissgestaltung möglich.

Das Patiohaus stellt sich als verdichteter, introvertierter, urbaner Wohntyp dar. Auch hier ist die Möglichkeit einer flexiblen Erschließung und somit geschoßweisen Teilung gegeben, so dass eine breite Nutzerschaft angesprochen werden kann. Die Einheit aus Stellplatz, Nebengebäude und Patiogarten schafft vielfältige Möglichkeiten zur Entfaltung der Individualität der Nutzer. Eine zusätzliche Unterkellerung der Wohntypen ist in allen Bereichen denkbar, sofern es mit dem Investitionsbudget in Einklang zu bringen ist.

Erschließung
Die Entlastungsstraße wird weitestgehend an die Bahntrasse verschoben. Ein Kreisverkehr im neuen Zentrum betont die zentrale Bedeutung des Bahnhofsumfeldes mit der neuen Platzanlage und angelagertem P+R-Deck. Von hier wird das neue Quartier über einen Hauptbügel erschlossen, welcher im Norden wieder an die Entlastungsstraße anbindet. Die nachfolgende Erschließungsebene definiert größere Baugebiete, die im Inneren durch vorhandene Knick- oder Gehölzstrukturen gegliedert werden. Die Feinerschließung der Wohnhöfe/Quartiere erfolgt überwiegend durch private Erschließungsgassen mit Wendeanlagen. Neben dem Erschließungssystem erhält das Quartier ein eigenständiges Wegenetz, unabhängig vom Straßenverkehr.

Flächenbilanz
Die Flächenbilanz zeigt auf den 45,1 ha Gesamtfläche 1.350 WE. Der relativ geringe Wert von 30 WE/ha ergibt sich aus der Erhaltung des Beckershofs mit seinem Gehölzbestand und der großzügigen Ergänzung durch den neuen Beckerspark.
Lageplan 1:1.000

Lageplan 1:1.000