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Einladungswettbewerb | 09/2008

Kunstmuseum Ahrenshoop

Perspektive Eingang

Perspektive Eingang

1. Preis

Staab Architekten

Architektur

Erläuterungstext

In der Geschichte der Künstlerkolonie Ahrenshoop liegt der Schlüssel zu unserem vorgeschlagenen architektonischen Konzept für das neue Kunstmuseum. Trotz uneingeschränkter Zeitgenossenschaft der hier arbeitenden Künstler war sowohl bei ihren Werken als auch bei ihren Häusern eine tiefe Verbindung mit der Landschaft und der baulichen Tradition dieser Region zu spüren. So ist das vorgestellte Konzept der Versuch einer Transformation dieses ländlichen Bautypus in eine zeitgemäße Museumsstruktur.
Ausgehend von einem Bild einer Gruppe reetgedeckter Häuser wird ein Konglomerat an Einraumhäusern entwickelt, welches sich aus der Korngröße der eigentlichen Ausstellungsräume ergibt. Durch das Verschmelzen dieser Dachformen entsteht ein skulpturaler Baukörper der diese scheinbaren Einzelhäuser zu einem Gesamtkomplex verbindet. So fügt der Baukörper sich selbstverständlich in die Maßstäblichkeit der Nachbarschaft ein und entwickelt doch eine neuartige Zeichenhaftigkeit für dieses auch überregional so bedeutende Museumskonzept.
Durch die Anordnung des Baukörpers entsteht ein Vorplatz von der Ecke Althäger Strasse/ Weg zum hohen Ufer. Nach außen ablesbar sind hier der öffentliche Bereich des Mehrzwecksaals und das Foyer. Betritt man das Haus gelangt man in den zentralen über beide Geschosse verbindenden Foyerraum von dem aus direkt alle Besucherrelevanten Bereiche zu erreichen sind. Über schneisenartige Öffnungen werden die Blicke in die Landschaft inszeniert. So sind Cafe, Mehrzecksaal, Museumsshop, Bibliothek und Garderobe direkt erdgeschoßig um diesen zentralen Raum angeordnet. Das Cafe orientiert sich mit seiner Terrasse nach Süden zur offenen Landschaft. Die Besuchertoiletten sowie weitere Besuchergarderoben befinden sich im Untergeschoß. Über eine zentrale Treppenanlage erreicht man das Ausstellungsgeschoss. Alle Ausstellungsräume sind auf einer Ebene untergebracht. Die Grundstruktur des Ausstellungsbereiches besteht aus einem Netz unterschiedlich großer Ausstellungsräume die durch ihre Anordnung flexibel zu Gruppen zusammengeschaltet werden können oder aber in einem zusammenhängenden Rundgang besucht werden können. So ergibt sich die gewünschte Flexibilität nicht aus der ständigen ( und dann meist doch nicht stattfindenden) Veränderung der Räume mittels Stellwände, sondern über die Schaltbarkeit fester Ausstellungsräume. Kleine Austritte und Ruhezonen an der Fassade ermöglichen immer wieder den Bezug in die Landschaft.
Die Belichtung der Ausstellungsräume findet über ein Oberlichtsystem statt, das jederzeit für grafische Arbeiten abgedunkelt werden kann. Die vorgesehene Tageslichtdecke übernimmt auch die Kunstlichtbeleuchtung die über eine zusätzliche Stromschiene ergänzt wird. Über ein neuartiges Prismenglas wird das Sonnenlicht aus den Räumen herausgehalten und trotzdem ein lebendiges Tageslicht ermöglicht. Durch die sehr gute klimatische Eigenschaft dieses Glases kann auf einen beweglichen wartungsintensiven außen liegenden Sonnenschutz verzichtet werden.
Die vorgesehene Fassadenverkleidung stellt entsprechend dem Gesamtkonzept eine Transformation des traditionellen Reetdaches dar. Über eine Verkleidung aus einem unterschiedlich eloxierten Aluminiumgewebe entsteht eine lebendige Außenhaut, die von weitem in ihrer Farbigkeit an die Reetdächer erinnert und erst in der Annäherung die Andersartigkeit dieses Materials erkennen lässt.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Schnitt

Schnitt

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Ost

Ansicht Ost