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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Neubau einer Klinikapotheke mit integriertem Rechenzentrum

1. Ankaufgruppe

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

KLINIKAPOTHEKE MANNHEIM


Lage

Die neue Klinikapotheke der Universitätsmedizin Mannheim und das integrierte Rechenzentrum werden als weiterer Solitär im Park an Stelle der ehemaligen Hautklinik errichtet. Der Ort für den geplanten Neubau liegt in exponierter Lage im Klinikpark, sowie in direkter Nähe zur Röntgenstraße und der Straßenbahn-Haltestelle Bibienastraße. Der Bauplatz besitzt eine prägnante Topographie, die Röntgenstraße liegt zwischen 4 und 5 Metern über dem Parkniveau. Außerdem verläuft über den Bauplatz die zweieinhalb Meter erhöht liegende Terrasse, die wie die Böschung dem Straßenverlauf bis zur Einfahrt folgt. Dieses Plateau wird von einer Mauer gefasst, die lediglich durch die beiden identischen Altbauten durchbrochen ist und den Medienkanal für die Versorgung des Grundstücks aufnimmt.


Städtebau und Konzept

Die Topologie der Parkanlage liegt charakteristisch auch dem Neubau zugrunde. Der Gebäudesockel zeichnet mit seiner Gestalt die ursprüngliche Mauer nach und schiebt sich in das Gelände. Er beinhaltet die Arzneimittellbelieferung und die Logistik mit der Offizin.
Auf dieser Mauerkante liegt der Baukörper mit den beiden Geschossen für Arzneimittelherstellung und Administration. Er enthält auch das integrierte Rechenzentrum, welches, durch eine zweigeschossige Erschließungsfuge getrennt, für sich steht.

Der Entwurf sieht vor, die gesamte Stützmauer im Park, in dem Material des Sockels auszuführen. So erhält die weitläufige Parkanlage eine attraktive Raumkante, dessen Typologie die Klinikapotheke aufnimmt. Die prächtigen Bäume und insbesondere die als Naturdenkmal vorgeschlagenen Platanen, die den Charakter des Klinikparks prägen, bleiben erhalten.


Das Gebäude und seine Abläufe

Die Erschließung des Neubaus erfolgt im Betrieb hauptsächlich von der Parkseite. Der zusätzliche Zugang für Mitarbeiter oder externe Besucher von der öffentlichen Verkehrsfläche der Röntgenstraße wird über einen geschwungenen Steg hergestellt.

Der Haupteingang liegt zentral im Sockelgeschoss und bildet sich als Vertiefung in der Mauer aus, welche die Rampe und die Treppe aufnimmt. Das Erdgeschossniveau ist um 75 Zentimeter angehoben. Somit wird die Qualität der Arbeitsplätze gesteigert und eine Pufferzone zur begleitenden Straße ausgebildet. Auch wird so an der Warenannahme die Anlieferung vom LKW aus erleichtert. Die Anlieferung der Waren erfolgt von der klinikinternen Straße. Über einen Windfang gelangt der Besucher direkt in die Offizin, dessen Wartebereich zum Park hin ausgerichtet ist. Ein langer Tresen bietet ausreichend Raum für die steigenden Anforderungen an eine persönliche Beratung des Patienten und bei der Mitwirkung im medizinischen und pflegerischen Team.

Vom zentralen Verteilerraum gelangt man in die Flure zu den Büros der Logistik und in die Lagerräume in den rückwärtigen Raumspangen. Eine breite, einläufige Treppe führt in das Vestibül der ersten Etage.

Diesen zweigeschossigen Raum betritt auch der Besucher vom Eingang in der Nordfassade. Hier eröffnet sich die Aussicht auf die Parkanlage über eine großflächige Öffnung. So entsteht an dieser Stelle durch die Topographie ein Aussichtspunkt, der auch als interner Treffpunkt und Kommunikationsraum dient. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt über einen in die Wand dieses Raumes eingerückten Treppenkörper.


Auf der Herstellungsebene gibt es eine klare Zonierung. Zum Park hin sind die Büros ausgerichtet. Labore, Lager und die Hauptschleusen befinden sich in der Mittelspange. An der Nordseite sind die Reinräume in einem Bereich zusammengefasst. So entstehen effiziente Raumbeziehungen und eine wirtschaftliche Zuordnung von Technikflächen. Über der Reinraumspange befindet sich ein Technikgeschoss, welches zu Wartungszwecken über einen Gitterrostboden verfügt und die gesamte Reinraumtechnik aufnimmt.

Im obersten Geschoss sind die Büros der Administration und die Personalräume ebenfalls zum Park hin ausgerichtet. Hier befindet sich eine große Dachterrasse, über die einige innen liegende Bereiche in der Herstellungsebene mittels Oberlichter belichtet werden. Darüber hinaus stellt dieser Raum eine weitere Möglichkeit informeller Kommunikation dar.

Richtung Osten liegt die Spange mit dem Rechenzentrum. Die Nutzflächen sind auf der Ebene des gemeinsamen Erschließungsflures angelegt. Im Volumen darüber sind die Raumluftanlagen und Technikflächen mit „offenem“ Dach im Freien angeordnet.


Reinraumkonzept

Der Reinraum ist als Raum-in-Raum-Konzept geplant. Wände und Decken werden aus Systemelementen aufgebaut. Einzelne Bereiche (D,C,B) sind durch Schleusen von einander getrennt. Der D-Bereich des Komplexes wird über 2 Personenschleusen und eine große Materialschleuse erschlossen. Für die aseptische Herstellung ist noch eine zusätzliche Materialschleuse (Ausgang) vorgesehen. Alle Schleusen münden unmittelbar in der Nähe der Fahrstühle und sind auf kurzem Weg erreichbar. Die Schleusen besitzen die gleiche Klasse wie die angrenzenden Reinräume.

Ein interner Erschließungsflur (Klasse D) dient der Anbindung der Herstellungsbereiche und der Rezeptur.

Die Bereiche Zytostatik und Aseptische Herstellung sind jeweils über eine eigene Personenschleuse vom D-Bereich aus begehbar. Der Materialfluss und die Bearbeitung innerhalb der Produktionsbereiche ist vom Einschleusen der Rohstoffe bis zum Ausschleusen der fertigen Produkte kreuzungsfrei möglich.

GMP-Zone D:
Für die Einhaltung einer Luftqualität für die Zone D ist ein 15-20 facher Luftwechsel erforderlich. Erreicht wird dieser Luftwechsel durch eine Zentrale Zu- und Abluftanlage, die mit Mischluft betrieben wird. Die Luft wird dreifach vorgefiltert (F5 / F7 / F) und abschließend endständig mit Schwebstofffiltern der Filterklasse H14 gefiltert. Der D-Bereich beschränkt sich auf den Dunkelkern, den internen Erschließungsflur, die Vorräume der Produktionsbereiche.

GMP-Zone C und B:
Dieser Bereich Verfügt über ein begehbares Plenum, in dem Fan-Filter-Units (FFU) eingelassen sind, die für die notwendige Luftreinhaltung und eine weitestgehend laminare Verdrängungsströmung sorgen. Über Kanäle an Flurseite wird die Luft bodennah angesaugt und strömt in das Plenum über. Die Anzahl und Anordnung der FFU's richtet sich nach den geforderten GMP-Klassen und kann individuell an die Prozesse angepasst werden (Luftumwälzung für Klasse B ca. 40-fach). Eine Wartung der FFU's ist jederzeit vom Plenum aus möglich, ebenso wie eine Nachinstallation von Technik. Die notwendige Mindestaußenluftrate wird über das RLT-Gerät gefahren.

Das Plenum ist von der Lüftungszentrale lufttechnisch abgetrennt.. Eine Zugänglichkeit wird von der Technik-Ebene gewährleistet.

Konstruktion, Fassade und Materialität

Das Sockelgeschoss ist eine Stahlbetonkonstruktion aus zweiachsig gespannten Ortbetondecken und tragenden Stahlbetonwänden. Er wird fugenlos ausgeführt. Gegen das Erdreich wird er als weiße Wanne mit Rissbreitenbeschränkung konzipiert. Die sichtbaren Außenwände des Sockelgeschosses sind mit hinterlüfteten Naturstein verkleidet. Die tiefen Laibungen der Fensteröffnungen verstärken den Charakter der Mauer und leisten darüber hinaus einen passiven Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz. Als sichtbares Zeichen der Nutzung des Hauses sind im Bereich der Fensterstürze umlaufend die lateinischen Namen von Heilpflanzen in den Naturstein eingraviert.

Im Gegensatz dazu wird der sich um 90 Zentimeter über die Mauerkante vorschiebende obere Baukörper als zweischaliger Sichtbetonbau ausgeführt. Die notwendigen Öffnungen an den Stirnseiten des Gebäudes werden als große Einschnitten in der Fassade sichtbar. Zur Südseite hin bilden die Büroflächen die prominente Parkfassade aus. Die Fensterflächen der großen Öffnung werden hier durch den Beton gerahmt und die beiden Geschosse über eine Holzbrüstung von einander abgesetzt. Filigrane Holzstreben verblenden die Trennwände und rhythmisieren so die Verglasung. Der Sonnenschutz wird durch außen liegende, textile Screens hergestellt, die im Ruhrzustand nicht in Erscheinung treten. Um den notwendigen Druck in den klimatisierten Reinräumen zu erhalten ist eine erhöhte Dichtigkeit der Fassade und der festverglasten Fensterelemente der Produktionsbereiche herzustellen. Die Dachflächen sind entsprechend des hohen ökologischen Anspruchs des Gebäudes extensiv begrünt.

Der Boden in den Service- und Bürobereichen wird mit Linoleum bekleidet und sorgt für ein angenehmes Raumgefühl in den Aufenthaltsbereichen. Während im Lagerbereich ein robuster Industrieestrich vorgesehen ist, kommt in den Reinräumen ein pflegeleichter Gießharzbelag aus Epoxydharz zum Einsatz.



Haus- und Klimatechnik

Die Erschließung mit den Medien Wasser und Strom erfolgt über einen Medienkanal, welcher unterhalb der erhöhten Bodenplatte direkt bis zu den entsprechenden Zentralen führt und somit eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet.

Alle innenliegenden Bereiche werden kontrolliert Be- und Entlüftet. Um einen wirtschaftlichen Betrieb der Klima- und Lüftungsanlagen gewährleisten zu können, erhalten die Bereiche Produktion und Rechenzentrum separate Anlagen. Somit ist ein bedarfs- und zeitgerechter Betrieb der Anlagen sichergestellt.

Rechenzentrum: Für die Kühlung des Rechenzentrums werden moderne, leistungsfähige Kältemaschinen, welche vor allem im Teillastbereich sehr effizient arbeiten, eingesetzt. Zudem bieten diese Free - Cooling - Kaltwassersätze erhebliches Energieeinsparpotential, wenn Kaltwasser bei niedrigen Außenlufttemperaturen erzeugt werden muss.

Produktion: Das Technikgeschoss (2.OG) ist über eine gut zu revisionierende Gitterrostkonstruktion zu begehen. Von hier aus können alle Wartungsarbeiten an Lüftung, Wasserversorgung und Beleuchtung vorgenommen werden. Die technischen Geräte werden auf der übrigen Fläche schallentkoppelt aufgestellt. Die Abwärme aus den Produktionsbereichen wird zur Vorwärmung/Beheizung genutzt.




PETER W.SCHMIDT ARCHITEKT BDA

Beurteilung durch das Preisgericht

Lage

Die neue Klinikapotheke der Universitätsmedizin Mannheim und das integrierte Rechenzentrum werden als weiterer Solitär im Park an Stelle der ehemaligen Hautklinik errichtet. Der Ort für den geplanten Neubau liegt in exponierter Lage im Klinikpark, sowie in direkter Nähe zur Röntgenstraße und der Straßenbahn-Haltestelle Bibienastraße. Der Bauplatz besitzt eine prägnante Topographie, die Röntgenstraße liegt zwischen 4 und 5 Metern über dem Parkniveau. Außerdem verläuft über den Bauplatz die zweieinhalb Meter erhöht liegende Terrasse, die wie die Böschung dem Straßenverlauf bis zur Einfahrt folgt. Dieses Plateau wird von einer Mauer gefasst, die lediglich durch die beiden identischen Altbauten durchbrochen ist und den Medienkanal für die Versorgung des Grundstücks aufnimmt.


Städtebau und Konzept

Die Topologie der Parkanlage liegt charakteristisch auch dem Neubau zugrunde. Der Gebäudesockel zeichnet mit seiner Gestalt die ursprüngliche Mauer nach und schiebt sich in das Gelände. Er beinhaltet die Arzneimittellbelieferung und die Logistik mit der Offizin.
Auf dieser Mauerkante liegt der Baukörper mit den beiden Geschossen für Arzneimittelherstellung und Administration. Er enthält auch das integrierte Rechenzentrum, welches, durch eine zweigeschossige Erschließungsfuge getrennt, für sich steht.

Der Entwurf sieht vor, die gesamte Stützmauer im Park, in dem Material des Sockels auszuführen. So erhält die weitläufige Parkanlage eine attraktive Raumkante, dessen Typologie die Klinikapotheke aufnimmt. Die prächtigen Bäume und insbesondere die als Naturdenkmal vorgeschlagenen Platanen, die den Charakter des Klinikparks prägen, bleiben erhalten.


Das Gebäude und seine Abläufe

Die Erschließung des Neubaus erfolgt im Betrieb hauptsächlich von der Parkseite. Der zusätzliche Zugang für Mitarbeiter oder externe Besucher von der öffentlichen Verkehrsfläche der Röntgenstraße wird über einen geschwungenen Steg hergestellt.

Der Haupteingang liegt zentral im Sockelgeschoss und bildet sich als Vertiefung in der Mauer aus, welche die Rampe und die Treppe aufnimmt. Das Erdgeschossniveau ist um 75 Zentimeter angehoben. Somit wird die Qualität der Arbeitsplätze gesteigert und eine Pufferzone zur begleitenden Straße ausgebildet. Auch wird so an der Warenannahme die Anlieferung vom LKW aus erleichtert. Die Anlieferung der Waren erfolgt von der klinikinternen Straße. Über einen Windfang gelangt der Besucher direkt in die Offizin, dessen Wartebereich zum Park hin ausgerichtet ist. Ein langer Tresen bietet ausreichend Raum für die steigenden Anforderungen an eine persönliche Beratung des Patienten und bei der Mitwirkung im medizinischen und pflegerischen Team.

Vom zentralen Verteilerraum gelangt man in die Flure zu den Büros der Logistik und in die Lagerräume in den rückwärtigen Raumspangen. Eine breite, einläufige Treppe führt in das Vestibül der ersten Etage.

Diesen zweigeschossigen Raum betritt auch der Besucher vom Eingang in der Nordfassade. Hier eröffnet sich die Aussicht auf die Parkanlage über eine großflächige Öffnung. So entsteht an dieser Stelle durch die Topographie ein Aussichtspunkt, der auch als interner Treffpunkt und Kommunikationsraum dient. Die Erschließung des Obergeschosses erfolgt über einen in die Wand dieses Raumes eingerückten Treppenkörper.


Auf der Herstellungsebene gibt es eine klare Zonierung. Zum Park hin sind die Büros ausgerichtet. Labore, Lager und die Hauptschleusen befinden sich in der Mittelspange. An der Nordseite sind die Reinräume in einem Bereich zusammengefasst. So entstehen effiziente Raumbeziehungen und eine wirtschaftliche Zuordnung von Technikflächen. Über der Reinraumspange befindet sich ein Technikgeschoss, welches zu Wartungszwecken über einen Gitterrostboden verfügt und die gesamte Reinraumtechnik aufnimmt.

Im obersten Geschoss sind die Büros der Administration und die Personalräume ebenfalls zum Park hin ausgerichtet. Hier befindet sich eine große Dachterrasse, über die einige innen liegende Bereiche in der Herstellungsebene mittels Oberlichter belichtet werden. Darüber hinaus stellt dieser Raum eine weitere Möglichkeit informeller Kommunikation dar.

Richtung Osten liegt die Spange mit dem Rechenzentrum. Die Nutzflächen sind auf der Ebene des gemeinsamen Erschließungsflures angelegt. Im Volumen darüber sind die Raumluftanlagen und Technikflächen mit „offenem“ Dach im Freien angeordnet.


Reinraumkonzept

Der Reinraum ist als Raum-in-Raum-Konzept geplant. Wände und Decken werden aus Systemelementen aufgebaut. Einzelne Bereiche (D,C,B) sind durch Schleusen von einander getrennt. Der D-Bereich des Komplexes wird über 2 Personenschleusen und eine große Materialschleuse erschlossen. Für die aseptische Herstellung ist noch eine zusätzliche Materialschleuse (Ausgang) vorgesehen. Alle Schleusen münden unmittelbar in der Nähe der Fahrstühle und sind auf kurzem Weg erreichbar. Die Schleusen besitzen die gleiche Klasse wie die angrenzenden Reinräume.

Ein interner Erschließungsflur (Klasse D) dient der Anbindung der Herstellungsbereiche und der Rezeptur.

Die Bereiche Zytostatik und Aseptische Herstellung sind jeweils über eine eigene Personenschleuse vom D-Bereich aus begehbar. Der Materialfluss und die Bearbeitung innerhalb der Produktionsbereiche ist vom Einschleusen der Rohstoffe bis zum Ausschleusen der fertigen Produkte kreuzungsfrei möglich.

GMP-Zone D:
Für die Einhaltung einer Luftqualität für die Zone D ist ein 15-20 facher Luftwechsel erforderlich. Erreicht wird dieser Luftwechsel durch eine Zentrale Zu- und Abluftanlage, die mit Mischluft betrieben wird. Die Luft wird dreifach vorgefiltert (F5 / F7 / F) und abschließend endständig mit Schwebstofffiltern der Filterklasse H14 gefiltert. Der D-Bereich beschränkt sich auf den Dunkelkern, den internen Erschließungsflur, die Vorräume der Produktionsbereiche.

GMP-Zone C und B:
Dieser Bereich Verfügt über ein begehbares Plenum, in dem Fan-Filter-Units (FFU) eingelassen sind, die für die notwendige Luftreinhaltung und eine weitestgehend laminare Verdrängungsströmung sorgen. Über Kanäle an Flurseite wird die Luft bodennah angesaugt und strömt in das Plenum über. Die Anzahl und Anordnung der FFU's richtet sich nach den geforderten GMP-Klassen und kann individuell an die Prozesse angepasst werden (Luftumwälzung für Klasse B ca. 40-fach). Eine Wartung der FFU's ist jederzeit vom Plenum aus möglich, ebenso wie eine Nachinstallation von Technik. Die notwendige Mindestaußenluftrate wird über das RLT-Gerät gefahren.

Das Plenum ist von der Lüftungszentrale lufttechnisch abgetrennt.. Eine Zugänglichkeit wird von der Technik-Ebene gewährleistet.

Konstruktion, Fassade und Materialität

Das Sockelgeschoss ist eine Stahlbetonkonstruktion aus zweiachsig gespannten Ortbetondecken und tragenden Stahlbetonwänden. Er wird fugenlos ausgeführt. Gegen das Erdreich wird er als weiße Wanne mit Rissbreitenbeschränkung konzipiert. Die sichtbaren Außenwände des Sockelgeschosses sind mit hinterlüfteten Naturstein verkleidet. Die tiefen Laibungen der Fensteröffnungen verstärken den Charakter der Mauer und leisten darüber hinaus einen passiven Beitrag zum sommerlichen Wärmeschutz. Als sichtbares Zeichen der Nutzung des Hauses sind im Bereich der Fensterstürze umlaufend die lateinischen Namen von Heilpflanzen in den Naturstein eingraviert.

Im Gegensatz dazu wird der sich um 90 Zentimeter über die Mauerkante vorschiebende obere Baukörper als zweischaliger Sichtbetonbau ausgeführt. Die notwendigen Öffnungen an den Stirnseiten des Gebäudes werden als große Einschnitten in der Fassade sichtbar. Zur Südseite hin bilden die Büroflächen die prominente Parkfassade aus. Die Fensterflächen der großen Öffnung werden hier durch den Beton gerahmt und die beiden Geschosse über eine Holzbrüstung von einander abgesetzt. Filigrane Holzstreben verblenden die Trennwände und rhythmisieren so die Verglasung. Der Sonnenschutz wird durch außen liegende, textile Screens hergestellt, die im Ruhrzustand nicht in Erscheinung treten. Um den notwendigen Druck in den klimatisierten Reinräumen zu erhalten ist eine erhöhte Dichtigkeit der Fassade und der festverglasten Fensterelemente der Produktionsbereiche herzustellen. Die Dachflächen sind entsprechend des hohen ökologischen Anspruchs des Gebäudes extensiv begrünt.

Der Boden in den Service- und Bürobereichen wird mit Linoleum bekleidet und sorgt für ein angenehmes Raumgefühl in den Aufenthaltsbereichen. Während im Lagerbereich ein robuster Industrieestrich vorgesehen ist, kommt in den Reinräumen ein pflegeleichter Gießharzbelag aus Epoxydharz zum Einsatz.



Haus- und Klimatechnik

Die Erschließung mit den Medien Wasser und Strom erfolgt über einen Medienkanal, welcher unterhalb der erhöhten Bodenplatte direkt bis zu den entsprechenden Zentralen führt und somit eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet.

Alle innenliegenden Bereiche werden kontrolliert Be- und Entlüftet. Um einen wirtschaftlichen Betrieb der Klima- und Lüftungsanlagen gewährleisten zu können, erhalten die Bereiche Produktion und Rechenzentrum separate Anlagen. Somit ist ein bedarfs- und zeitgerechter Betrieb der Anlagen sichergestellt.

Rechenzentrum: Für die Kühlung des Rechenzentrums werden moderne, leistungsfähige Kältemaschinen, welche vor allem im Teillastbereich sehr effizient arbeiten, eingesetzt. Zudem bieten diese Free - Cooling - Kaltwassersätze erhebliches Energieeinsparpotential, wenn Kaltwasser bei niedrigen Außenlufttemperaturen erzeugt werden muss.

Produktion: Das Technikgeschoss (2.OG) ist über eine gut zu revisionierende Gitterrostkonstruktion zu begehen. Von hier aus können alle Wartungsarbeiten an Lüftung, Wasserversorgung und Beleuchtung vorgenommen werden. Die technischen Geräte werden auf der übrigen Fläche schallentkoppelt aufgestellt. Die Abwärme aus den Produktionsbereichen wird zur Vorwärmung/Beheizung genutzt.