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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2002

Gutachterverfahren „Erweiterung und Neugestaltung des Stadtteilparks Rabet im Leipziger Osten“

Lageplan Entwurf

Lageplan Entwurf

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Projektbeschreibung

Die Strategien des Umbaus für den Leipziger Osten beinhalten als eine der wichtigsten Maßnahmen die Umgestaltung des Stadtteilparks Rabet im Rahmen der Konzeptumsetzung des „Grünen Rietzschke Bandes“.
Das „Grüne Rietzschke Band“ im Bereich der ehemaligen Rietzschkeniederung durchzieht den Leipziger Osten in Ost-Westrichtung. Konzipiert als eine Abfolge unterschiedlicher städtischer Räume wird dieses nicht als einheitlicher Grünzug sondern als Sequenz unterschiedlicher freiraumarchitektonischer Qualitäten betrachtet.

Der Stadtteilpark Rabet als Teil des „Grünen Rietzschke Bandes“ ist eine der großen zusammenhängenden innen liegenden Parkräume im Leipziger Osten.
Das Gebiet besteht aus drei Teilbereichen (Bauabschnitten):
Abschnitt 1: Park (südwestlicher Parkabschnitt mit Spielbereichen, ehemaliger Sportbereich und Bereich ehemalige Marthastraße)
Grenzen: südliche Kante Konradstraße, westliche Zuwegung Jugendclub, südliche Kante Zuwegung Jugendclub Hermmann-Liebmannstraße, Hermann Liebmann-Straße, Straße Am Rabet, Neustädter-Straße
Bauzeit 2004 /2005
Abschnitt 2: Eisenbahnstraße (nördlicher Abschnitt mit Multifunktionsfläche (Stellplatzfläche und Marktfläche), Schule, Kita und Grünfläche vor der alten Markthalle sowie Jugendclub (Bereich um den Jugendclub mit Aussenspielbereich und Sportflächen mit Zuwegung Hermann-Liebmannstraße)
Grenzen: südliche Kante Konradstraße, Neustädter Straße, Eisenbahnstraße, Bebauung an der alten Markthalle, Fläche für das Altenheim an der Hermann-Liebmannstraße, westliche Zuwegung Jugendclub, südliche Kante Zuwegung Jugendclub Hermmann-Liebmannstraße
Bauzeit 2005/2006
Abschnitt 3: Otto-Runki-Platz
Grenzen: Außenkante vorhandener Gehweg
Bauzeit 2006

Als Ergänzung zum thematisierten „Dunklen Wald“ mit zusammenhängenden Bäumblöcken, die eine dichte, dunkle Krone bilden und dem offenen landschaftlich geplanten straßenbegleitenden Parkraum des ‚Lichten Hains‘, verbindet der neue Stadtteilpark Rabet sowohl landschaftliche Elemente der Parkarchitektur mit einzelnen neuen gestalterischen Setzungen, die dem Park seine zukünftige spezifische Charakteristik verleihen - Großzügigkeit, Offenheit und Weite im Gegensatz zu den sich angliedernden Grünbereichen innerhalb des Rietzschke Bandes.

Die Umgestaltung des Stadtteilparkes Rabet stellt daher als erster Baustein einen besonderen Stellenwert im Rahmen des Stadtumbauprozesses dar.

Ausgehend von der bereits vorhandenen und einzubindenden Architektur im zukünftigen Stadtteilpark (Schule, Kita, Jugendclub und Sporthallen) sowie dem Respekt vor dem vorhandenen Baumbestand wird ein verbindendes Element für alle Parkbereiche entwickelt. In Anlehnung an Amöben wird ein Aktiv-Band aus „brombeerfarbenem Asphalt“ als Haupterschließung und - attraktion sowie mit 1-Kilometer Länge thematisiert und mit Längenabschnitten markiert. Sekundäre Parkwege und Zufahrten entwickeln sich aus dem ehemaligen Stadtgrundriß. Infolge Ihrer Großzügigkeit dient die Amöbe sowohl der sportlichen Nutzung als auch dem Spazierengehen.

Das Band faßt eine offene, weite Rasenfläche mit einzelnen Solitärbaumgruppen, die einerseits zum kontemplativen Verweilen und anderseits zu Aktivitäten einlädt.

Park
Das zum jetzigen Zeitpunkt durch eine starke Versiegelung geprägte Gelände zwischen Konradstraße und Straße Am Rabet erfährt eine großflächige Entsieglung. Neben der Aufhebung der Marthastraße werden die Asphaltflächen entsiegelt und durch großzügige Rasenflächen ersetzt.

Eingangsbereiche:
Platzsituationen im Bereich Neustädter Straße und Herman-Liebmannstr. /Ecke Straße Am Rabet laden zum Besuch des Parkes ein. Der Materialwechsel zwischen Kleinpflaster und Krustenplatten (Herkunft Marthastraße) symbolisiert zum einen die Gehwege der Stadt, erzielt zum anderen eine eigenständige Platzcharakteristik, die den fließenden Übergang zum Straßenraum gestattet. Das direkte Heranführen an die Straßen als Schwelle zum Park mit Einbeziehung des Gehwegs unterdrückt die Platz einnehmende Dreiteiligkeit und läßt über die Integration ein Gefühl einer großzügigen Membran entstehen. Sitzsteine laden zum Verweilen und zum bequemen Anziehen der Inline-Skater ein. Vorhandene Bäume und Neupflanzungen werden über Rasenbaumscheiben in die Platzflächen integriert.

Wege
Die Verbindungswege in den Eingangsbereichen werden in Tennenasphalt, die Wege innerhalb der Amöbe in Rasenpflaster (Material der ehemaligen Mathastraße) ausgeführt. Eine auflösende Kante läßt die Strenge des Weges in der Vegetation verschwinden

Bezogen auf die Wegeverbindungen zwischen Elsa- und Reclamstraße erfolgt eine direkte Verbindung zur Amöbe im Bereich der Melchiorstraße bzw. zum Jugenclub unter Aufhebung der historischen Wegeverbindungen. Die Wegeführung im Parkbereich beruht auf den direkten Wegebeziehungen in diagonaler Form
Der Kreuzungsbereich südlich der Kita erhält eine großzügige Wegeverbreiterung aus Rasenpflaster. Diese geht in die Zuwegung zur Bounty über , so daß eine Erschließung für Fußgänger und Pflegefahrzeuge auf direktem Weg von der Amöbe gewährleistet ist. Der Kreuzungsbereich süd-westlich des Jugendclubs erhält eine Ausweitung des Rasenpflasters und eine indirekte Lenkung durch Baumpflanzungen, so daß „Abkürzungen“ vermieden werden. Bänke laden zum verweilen ein.

Spiel- und Sportbereiche
Die schon vorhandenen Spielelemente, wie Amphitheater, das Schiff „Bounty‘ sowie die Kletterspinne und die Drehscheibe werden in die Rasenflächen integriert und erhalten Ergänzungen in Form von kleinen Drehscheiben und Pirouetten. Die Sandflächen erhalten neue Formen und Einfassungen aus Großsteinpflaster aus dem Bestand. Die Zuwegungen erfolgen über Rasenpflaster aus dem vorhandenen Material der Marthastraße. Die Übergänge zwischen Rasen und Sand bilden Wiesenflächen, die zweimal im Jahr gemäht werden und so den Übergangsbereich sanft formulieren.
Das bestehende Spielangebot wird entlang der Amöbe ergänzt. Hier entstehen sowohl ein Kletterspiel, als auch Wippen und kleine Trampoline in Ergänzung zu dem vorhandenen Spielangebot. Ein Sportbereich für Jung und Alt südlich der Zuwegung Reclamstraße mit Hangelspiel, Balancierstangen und einem großen Trampolin ergänzt die Hauptsportattraktion, die Amöbe. Neben der Funktion als Fahr-Bahn für Inlineskater und Radfahrer bietet sie sowohl Spaziergängern, als auch Joggern (Markierung der optimalen Lauflinie von 1km-Länge) und Sprintern (50m-Bahn im Bereich der Schule, 100m Abmarkierungen auf der gesamten Amöbe) ein Feld für sportliche Aktivitäten.
Der existierende Sportplatz wird zurück gebaut - die große zusammenhängende Rasen- und Wiesenflächen mit einzelnen Baumgruppen erhält Priorität und bietet ausreichend Raum für Ballspielaktivitäten. Eine große Schaukel im Amöbenraum auf der Anhöhe der Erdmodellierung ermöglicht das Schaukeln mit Blick in den Park .
Spielbereiche für die Jüngsten finden sich im Süd-Westen des Parks. Hier bietet ein Amöben-Kletterspiel sowie ein kleiner Spielbereich mit Metallrutsche, kleiner Drehscheibe und Pirouette Raum zum Spielen und Toben.
In den Materialitäten werden Holz und Metall als robuste Materialien favorisiert.

Sport- und Spielbereich Jugendclub
Als ein aktiver Mittelpunkt des Parks an der Park-Amöbe gelegen stellt sich der Jugend- und Freizeittreff dar. Die Umgestaltung der location Jugendclub selbst wird in Gestalt eines Plateaus vorgesehen, dass den Altbau rahmt.
In der unmittelbaren Umgebung werden hier Aktivitäten wie Beachvolleyball, Streetball und ein Skaterspiel mit Bodenwellen in der Amöbe angeboten.
Neben dem Beachvolleyballfeld mit zwei Netzen neben dem Plateau erstreckt sich nach Norden ein Aktiv-Feld dass zwei Tischtennisplatten, ein Streetballfeld mit zwei Körben und nördlich der Konradstraße ein Kleinspielfeld mit Ballfangzaun beinhaltet. Nach dem Rückbau des bestehenden Sportplatzes im 1.BA - die große zusammenhängende Rasen- und Wiesenflächen mit einzelnen Baumgruppen erhält Priorität und bietet ausreichend Raum für Ballspielaktivitäten- ist nun ein Multifunkionsbereich in der Nähe zum Jugendclub realisiert worden.
Anschließend an die Beachvollyballfläche mit 2 Netzen wird ein grüner Kunststoffbelag ausgeführt, der sich bis in den Norden der Konradstraße erstreckt und im Kleinspielfeld endet, das zur Konradstraße von einem 2m hohen, an den übrigen Seiten von einem 4m hohen Zaun eingefaßt wird.

Das Skaterspiel östlich des Jugendclubs besteht aus Betonwellen mit einer maximalen Höhe von 1m. Neben der Funktion als Fahr-Bahn für Inlineskater und Radfahrer bietet sie sowohl Spaziergängern, als auch Joggern (Markierung der optimalen Lauflinie von 1km-Länge) und Sprintern (50m-Bahn im Bereich der Schule, 100m Abmarkierungen auf der gesamten Amöbe) ein Feld für sportliche Aktivitäten.

Im Bereich des Jugendclubs wird eine Sandspielfläche mit Holzboxen und Wipppferden ausgeführt.


Bereich Kita
Die Freianlagen um die Kindertagesstätte bleiben in Ihrer Grundsubstanz erhalten, es erfolgen behutsame Ergänzungen und Veränderungen.
Die Kita erhält ein Podest aus Rasen. Der Garten wird im Osten und Westen durch eine geschlossenen Hecke, im Norden und Süden durch tranzparente Strauch(-um)pflanzungen eingefaßt . Die Strauchpflanzungen werden punktuell ergänzt.
In beide Elemente wird eine Zaunanlage integriert, so daß die gesamte Fläche als Spielbereich genutzt werden kann. Neben einer neuen Zuwegung am alten Standort und der Schaffung einer großzügigen Terrasse sowie einer Erschließung des südlichen Spielbereiches über Trittplatten erfolgt einen Aufwertung durch neues Mobilar wie Bänke, Fahrradständer und neue Spielgeräte. Anstelle des Sitzbereiches unter der Kastanie wird ein Wasserspiel mit Matschgrube angedacht. Die Erschließung erfolgt über ausgeweitete Wegeflächen, die orthogonal vom Erschließungsweg auf das Gebäude treffen.


Bereich Schule
Die Freianlagen der Schule erhalten infolge der Flächenreduzierung zur Eisenbahnstraße eine Umorientierung, wobei die vorgegeben Fläche von 1200m² gegeben ist. Der vorhandene Schulgarten wird in den östliche Bereich verlegt, so daß die bestehenden Bäume in eine Grünfläche mit einem Rasen für die Hortkinder integriert und der westliche Bereich des Geländes als befestigte Schulhofläche funktioniert. Die vorhandenen Vegetationsflächen um das Gebäude bleiben bestehen. Die Rasenfläche im Süden des Mittelgebäudes erhält eine Erdmodellierung zur einer ebenen Fläche und wird durch Sitzstufen gefaßt. Die neueTischtennisplatten und das Spielgerät werden in die Neuplanung einbezogen. Der vorhandene Zaun im Osten, Süden und Westen wird in Strauchpflanzungen integriert, im Norden erfolgt die Ausführung eines neuen Zauns mit Toranlagen. Neues Mobilar wie Bänke, Tischtennisplatten und eine Weitsprunganlage runden die Konzeption ab.
Die gewünschte 50m Laufbahn wird Bestandteil der Amöbe. Weitere Sportbereiche sind im Bereich Sporthalle und Jugendclub angeordnet.

Bereich Multifunktionsfläche
Zur Eisenbahnstraße hin stellt eine „Baumhalle“ aus dreireihigen Solitärbäumen ( Platanen) den räumlichen Charakter des Stadtgrundrisses wieder her, rückt den Park sichtbar zur Straße und vermittelt hier gleichzeitig als Übergangsbereich zwischen Stadt und Park. Im mittigen Bereich gibt es einen Marktbereich mit 15-16 Marktständen. Die beiden äußeren Bereiche beinhalten Stellplätze. Die Flächenkonzeption spiegelt eine lineare Anordnung von Baumscheiben, Fahrflächen und Stellplätzen wieder. Der Anschluß des Parkes erfolgt über Rasenflächen. Alternativ zu der ausschließlichen Nutzung als Marktfläche kann der mittlere Bereich auch in Teilen als Stellplatz genutzt werden, wobei eine Trennung der beiden Funktionsbereiche über Poller erfolgt. Die Befahrberkeit wird mittels einer Kreisverkehrbefahrung in eine Richtung gewährleistet.


Mobilar
Das Konzept sieht die Ausführung eines einheitlichen Banktypen für den gesamten Parkbereich vor. Dieser variiert nur in seiner Anordnung. Grundkörper ist ein lineares Bankmodel, daß über die variierende Anordnung der Lehne in Teilbereichen des Sitzkörpers einen einheitlichen Unterschied erhält. Über das Aneinanderreihen der Elemente können einseitige Linien entstehen, in denen über die wechselseitige Anordnung der Lehnen ein Wechselspiel der Sichtbeziehungen entsteht. Ein zylinderförmiger Abfallbehälter ergänzt die Bankstandorte. Im Bereich der intensiven Sportflächen werden Bankkuben aus Beton aufgestellt. Fahrradständer werden für stark frequentierte Bereiche z.B. in den Eingangsbereichen angedacht. Hier kommt das für Leipzig typische Modell zur Ausführung Poller verhindern die Einfahrt in den Park.


Licht
Die Beleuchtungskonzept des Parkes funktioniert stützend für die Konzeption der Amöbe. Das Hauptelement wird von einem besonderem Leuchtentyp begleitet, das funktionale Wegesystem erhält einen einfachen, ortstypischen Leuchtencharakter.
Entlang der Amöbe strahlen Spots von zylinderförmigen Leuchtstelen in der Höhe von 3,5 m besondere High-lights auf und entlang der Amöbe an. Hierbei variiert die Anzahl der Spots zwischen 1 und 3 Körpern. Die Stelen werden in unregelmäßigen Abständen von ca. 30 m plaziert und erhalten durch Anordnung in der Nähe von Bäumen und Sträuchern einen versteckten Charakter. Innerhalb der Amöbe wird auf Beleuchtung verzichtet.

Entlang der linearen Wegeverbindungen lässt die für Leipzig typische Leuchte Dieter 2 die optische Verbindung zum Stadtraum entstehen.
Der Park teilweise realsiert

Der Park teilweise realsiert

Wettbewerbsentwurf

Wettbewerbsentwurf

Konzept

Konzept

Realisierung

Realisierung

Sport- und Spielbereiche

Sport- und Spielbereiche