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Verhandlungsverfahren | 04/2009

Planungsleistungen Ersatzneubau Protzenweiherbrücke in Regensburg

Luftbild

Luftbild

Zuschlag

grbv Ingenieure im Bauwesen GmbH & Co.KG

Bauingenieurwesen

Dömges Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Ausgangslage

Die bestehende Protzenweiherbrücke wurde durch eine Schiffshavarie irreparabel beschädigt. Zeitgleich wurde die fußläufige Verbindung über den Schleusentorsteg gesperrt. Seit der Havarie ist der vor allem für die Erschließung von Stadtamhof wichtige Verkehrsweg für den Kfz-und Linienbusverkehr über die Protzenweiherbrücke gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können derzeit die beschädigte Brücke über einen provisorischen Holzsteg nutzen.

Die Protzenweiherbrücke hat eine Länge von 100 m und besitzt 4 Brückenfelder. Die beiden mittleren Felder überspannen das Schleusen-Betriebsgelände mit bestehender Bundeswasserstraße und optionaler zweiter Schleusenkammer. Die beiden Randfelder führen jeweils über bestehende städtische Ortsstraßen, die Gräßlstraße im Süden und die Verbindung zwischen Dultplatz und Bäckergasse im Norden. Beidseits und parallel zur Schleuse verlaufen jeweils Uferwege, die Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung stehen. Diese Uferwege sind bis zu 2 m über dem Straßenniveau gelegen und waren bisher direkt über den Schleusentorsteg miteinander verbunden. Der Schleusentorsteg selbst war infolge Treppenstufen nicht barrierefrei und zudem wegen zunehmender Schiffsschleusvorgängen häufig zeitweise gesperrt.

Beauftragt ist im Wesentlichen die Lösung folgender Aufgaben:

Ersatzneubau der Brücke einschließlich Abriss des bestehenden Brückenüberbaus
möglichst direkte und barrierefreie Anbindung der beiden Uferwege an die neue Brücke als Ersatz für den gesperrten Schleusentorsteg,
Aufrechterhaltung einer Wegeverbindung über die Schleuse für den nicht motorisierten Verkehr während der Bauzeit

Hierzu wurden grundsätzliche Lösungsansätze entwickelt und anhand eines Kriterienkataloges hinsichtlich ihrer Vor-und Nachteile geprüft. Maßgebliche Kriterien waren vor allem der Nutzen für Radfahrer, Fußgänger und mobilitätseingeschränkte Personen, die Gestaltung und die Wirtschaftlichkeit. Dies wurde zu einem Variantenvergleich mit folgendem Ergebnis zusammengeführt.

Brückenkonstruktion

Die Vorzugslösung ist eine Verbundbrücke mit Kastenträgern und Stahlbetonhalbfertigteilen. Diese Lösung entspricht auch den in den letzten Jahrzehnten entwickelten Grundsätzen des Konzeptes der Brückenfamilie in der Stadt Regensburg, das vorsieht, die Brücken über die Donau konstruktiv unauffällig, jedoch gestalterisch anspruchsvoll über den Fluss zu führen.

Aufteilung des Verkehrsraumes auf der Protzenweiherbrücke

Als Vorzugsvariante gewählt wurde die Anlage von abmarkierten Radfahrstreifen neben den beiden Fahrspuren unter Beibehaltung der vorhandenen Querschnittsbreite von 16 m zwischen den Geländern. Diese Variante bietet neben der deutlichen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für alle nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer die größtmögliche Flexibilität hinsichtlich etwaiger künftiger Verkehrsentwicklungen.

Anbindungsmöglichkeiten der Uferwege an die neue Brücke

Die fußläufige Verbindung von Steinweg und Stadtamhof sollte künftig auch ohne Schleusentorsteg wenig umwegig und möglichst geländenah verlaufen. Zudem müssen die Bedürfnisse mobilitätseingeschränkter Personen beachtet werden.

Damit die neue Brücke diese Funktionen übernehmen kann, müssen die beiden Uferwege in geeigneter Weise an den rund 4 m höher gelegenen westlichen Brückengehweg angebunden werden.

Vorzugsvariante ist die Anlage von Treppenaufgängen in Verbindung mit der Herstellung der Barrierefreiheit durch Umbau vor allem der parallel zur Gerhardinger Straße verlaufenden bestehenden Fußgängerrampe. Diese Lösung ist für Fußgänger ein adäquater Ersatz für den Schleusentorsteg und bedeutet für Rad-und Rollstuhlfahrer eine deutliche Verbesserung der Verbindungsqualität.
Perspektive 1

Perspektive 1

Perspektive 2

Perspektive 2