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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2009

Neubau / Sanierung P.-Neruda-Schule und Anton-Philipp-Reclam-Schule

1. Preis

Kühnl + Schmidt Architekten AG

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Städtebau – Idee
Drei Baukörper, Grundschule, Dreifeld-Sporthalle und Gymnasium gruppieren sich in einem Spannungsverhältnis um den gemeinsamen Platz, DER SCHULISCHEN MITTE und begrenzen und fassen diesen, bilden so das neue SCHULENSEMBLE. Sie bilden ein spannugsvolles Verhältnis zwischen offen und geschlossenenen Außenbereichen. Die Baukörper staffeln sich in Höhe und Lage zueinander und bilden so das neue maßstäbliche Schulzentrum .Die Schulische Mitte wird durch Baumhaine und den aufgeständerten Ring der Grundschule in die Pausenfläche der Grundschule und des Gymnasiums gegliedert. Separate Pausenbereiche für Grundschule und Gymnasium die sich durch unterschiedliche Bodenbeläge und Baumreihen voneinander abgrenzen, ohne die Ensemblebildung des Schulzentrums zu schwächen schaffen vielfälltig nutzbare Pausenflächen . Gute fußläufige Erschließung aus allen vier Richtungen, jeweils mit Einfriedung abschließbar.Die einzelnen Bauabschnitte der Grundschule und des Gymnasiums können unabhängig voneinander oder gleichzeitig stattfinden. Die bestehende Dreifeldsporthalle wird solange erhalten, bis die Sporthalle der Grundschule genutzt werden kann und danach durch den Neubau ersetzt.


Grundschule mit integrierter Einfeldsporthalle
Baukörperlich gliedert sich die Grundschule in zwei versetzt übereinander geschichtete Quadrate.
Das aufgeständerte Quadrat, übernimmt die Leitfunktion zum Haupteingang hin, gliedert die Pausenfläche, und schafft eine regengeschützte Freifläche.
Die Grundschule ist auf zwei Geschosse begrenzt. Dies gewährleistet kindgerechtes Lernen, einfaches zurechtfinden im Gebäude und Wohlfühlen.
Die Anordnung von Hort und Klassenzimmer in Ringform gewährleistet ideale und kurze
Wegeführung zu den Klassenzimmer, Lehrerbereich und Aufenthaltsräumen.
Das Foyer empfängt den Besucher durch eine großzügige zweigeschossige Eingangshalle mit Galerie. Vom Foyer sind alle Nutzungseinheiten des Gebäudes einsichtig und auf kürzestem Weg erreichbar.
Der MZR u. Speiseraum, lässt sich mit dem Foyer zusammenschalten und bietet außerdem eine attraktive Außenterrasse ins Grüne.
Daran schließen sich im EG zur Rechten die Fach- und Zusatzräume an.
Der ringförmige Hortbereich mit den an das Foyer angrenzenden Garderoben und einen
quadratischen begrünten Innenhof mit Belichtungsöffnungen für die Einblicke in die darunterliegende Sporthalle. Der eingeschossige Hort im Erdgeschoß bietet von allen Räumen aus einen direkten Bezug zu den Freiflächen. Gute Erweiterbarkeit der Hortnutzung in den Klassenring der Grundschule ohne Störung des Schulbetriebs.
Die Sporthalle wird über die vom Foyer zugängliche Haupttreppe, und Aufzug, welche auch zum Klassenring im 1. OG führt erschlossen.
Die großzügigen Aufweitungen der Flure im gesamten Gebäude, beinhalten Ausstellungsflächen und Sitzgruppen für die Schüler.
Die Fassade des schwebenden Rings wird horizontal durch das Hervorheben der
Decken mittels Metallpaneele hervorgehoben. Die Fassade wirkt sehr transparent und einladend.
Schichtende Elemente, wie Metallroste, Sonnenschutz, farbakzentuierten Flächen und Elemente werten die Fassade auf und unterstreichen die gewollte Leichtigkeit des Gebäudes.


Gymnasium
Die Bestandsgebäude werden durch den neu geschaffenen, zweigeschoßigen Verbindungsbau miteinander angebunden. Dieser fasst die Pausenhoffläche und grenzt das Schulgelände zur Nachbarbebauung hin ab. Der Erweiterungsbau stellt die Haupterschließung des Gymnasiums dar. Zugänglich ist das Gebäude sowohl vom Schulhof aus als auch von der Tarotstraße. Weitere Zugänge zu den Klassentrakten sind über den Pausenhof möglich. Dieser gliedert sich in mehrer Ebenen die zum Verbindungsbau hin ansteigen und den Pausenhof differenzieren. Sitzstufen vermitteln zwischen Eingangs- und Sockel Niveau und werten den Pausenhof auf. Zentrale Mitte des Gymnasiums bildet die über Sitzstufen abgesenkte Aula mit Bühne und zuschaltbarem Speiseraum, welcher direkte Blickbeziehung zum Pausenhof und ins Grüne bietet. Zentrale Bereiche wie Lehrerzimmer und Bibliothek befinden sich im 1.Obergeschoss mit kurzen Wegen in alle Klassenbereiche.
Im 3.OG verbinden sich die Klassentrakte zu einem Schulring mit kurzen inneren Wegen und bietet spannungsreiche Blickbeziehungen auf den Pausenhof. Belebung der Flure des Bestands durch, Lernboxen und durch die angedockten Erschließungs- und Sanitärblöcke, welche Aufenthaltsqualitäten, Identität und Abwechslung schaffen. Die großzügige geschoßhohe Verglasung der Flure, bringt Licht und Großzügigkeit ins Gebäude.
Die Fassade wird durch hervorheben der Geschossdecken horizontal gegliedert. Die hervorspringenden Lernboxen und die Erschließungs- und Sanitärkerne akzentuieren die Fassade sowohl baukörperlich als auch in seiner Farbigkeit.


Dreifeldsporthalle
Die abgesenkte Sporthalle bildet den dritten Baustein und vermittelt zwischen dem Gymnasium und der zweigeschossigen Grundschule. Durch die Absenkung der Halle ergeben sich die Möglichkeiten Einblicke von außen auf die Spielfläche zu erhalten und die Dachfläche als zusätzliche Außenspielfläche und Pausenfläche zu nutzen. Forum mit Sitzstufen die für den Unterricht im Freien und als Pausensitzfläche genutzt werden können, führen auf das Dach der Halle. Streetballfeld und Lichtdecks gliedern das Dach. Die Decks gewähren Einblicke in Halle und können gleichzeitig als Sitz- und Erlebnisfläche genutzt werden.
Vom Foyer - der Verteilerfläche, erhält man Einblicke auf den Spielbetrieb der Halle. Die Nebenraumzone ist kompakt, zweigeschossig übereinander angeordnet. Die Flure der Nebenraumzone werden über die Halle belichtet und bieten über die Verglasung Einblicke in die Halle.

Die Fassaden der Gebäude werden horizontal gegliedert. Großzügige Verglasungen und farblich aufeindander abgestimmte Akzentuierungen, vermitteln eine freundliche, kindgerechte Atmosphäre.

Außenanlagengestaltung
Die schulische Mitte wird im Bereich der Gebäudeerschließung mit Baumpaket, großformatigen Plattenbelägen, städtischer Beleuchtung und kubischen Sitzmöbel gestaltet. Über die abwechslungsreiche Belagsgestaltung und Baumhain wird die schulische Mitte differenziert und die individuelle Pausenflächen von Grundschule und Gymnasium erfahrbar. Die Pausenflächen erhalten einen abwechslungsreichen kleinformatigen Pflasterbelag, kubische Sitzmöbel und eingefasste erhöhte begrünte und bewachsene Flächen. Die Niveausprünge im Bereich der Sitzstufen und Belichtungsgräben für das Untergeschoss werden mit eingefärbten Betonfertigteilen gefasst. Das Lichtdeck auf dem Dach der Sporthalle erhält seine Identität durch langformatige Holzplanken und Glaselemente. Die Sitzstufen der Sporthalle und die Forumsfläche vor der Sporthalle sind als Holzdeck und eingefärbten Betonfertigeile gestaltet. Das Forum wird für Theaterveranstaltungen und Unterricht im Freien genutzt. Die Zuwege von und in die Umgebung sind mit wassergebundem Belag versehen

Materialien, Wirtschaftlichkeit und Ökologie:
Klare und durchgängige Tragstruktur, Primärkonstruktion mit Stahlbeton-Hauptträger auf Rundstützen, Alu-Glas-Pfosten-Riegel-Konstruktion für die Hallenfassadenbereiche.
Außenliegender Sonnenschutz zur Verschattung, Verdunkelungseinrichtung im Innern, massive thermoaktive Decken als Speichermasse, massive Außenwände mit teilweise vorgehängten bedruckten Glaselementen.
Flachdach mit extensiver Begrünung und Wasserpufferung.
Parkettbeläge im Saal, Naturstein / Steinzeug im Bereich Foyer und Eingangsbereiche, Parket und Linoeum im Klassenzimmer und Lehrerbereich
Teilweise wassergebundene Bodenbeläge, Baumhaine als schattenspendende Elemente zum Verweilen.

Aufgrund der kompakten Gebäudeform und der durchgängigen Tragstruktur ist eine wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung des Gebäudes zu erwarten.
Durch die kompakte Bauform und weitestgehende offenporige Pflasterflächen ist eine Reduzierung der versiegelten Flächen zu erwarten und somit ein wesentlicher Beitrag zur ökologischen Wasserhaltung geleistet.

Insgesamt wird ein Gebäude angestrebt, das den vielseitigen Nutzungsanforderungen an ein modernes Schulgebäude erfüllt, und gleichzeitig spannungsvolle Raumbezüge innen wie außen, wirtschaftliche Erstellung und Unterhaltung und Nachhaltigkeit im Umgang mit den eingebrachten Resourcen gewährleistet.










Haustechnisches Konzept, Ökologie
Konzept
Die Schule ist in mindestens 2 Bereiche eingeteilt, die alle ausschließlich mit thermoaktiven Decken (TAD) beheizt und gekühlt werden. Die Heizwasser- bzw. Kühlwassertemperatur wird im Bereich von 18°C und 30°C geregelt, höhere oder niederere Heiz/Kühlwassertemperaturen sind nicht erforderlich. Alle Bereiche erhalten eine kontrollierte Lüftung.
Wärmeversorgung
Die Wärmeversorgung erfolgt über Nahwärme aus der vorhandenen Heizzentrale.
Thermoaktive Decke
Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über thermoaktive Decken – Heiz/Kühlrohre in Betondecken einbetoniert – die die sehr niederen Heizwassertemperaturen ermöglicht. Der besondere Effekt – dieser wird durch die spezielle Regeltechnik zusätzlich unterstützt – ist, dass Wärme aus solarer oder sonstiger Quelle von der TAD aufgenommen und an kühle Räume abgegeben wird, umgekehrt werden besonders warme Räume gekühlt. Dieser Effekt ist – weil sehr stark von der Hydraulik und Regeltechnik abhängig – mit 20 .... 30% Wärmeenergieeinsparung zu veranschlagen – einer der Vorteile der TAD.
Kontrollierte Lüftung
Ein Lüftungsgerät ausschließlich mit den Aufbereitungsstufen Filtern und Wärmerückgewinnung versorgen die Bereiche mit Außenluft mit einer Luftwechselrate nach Kategorie 3 DIN EN 15251. Die Luft wird vor Eintritt in den Raum durch die TAD nachgewärmt oder –gekühlt. Dies wird dadurch erreicht, dass die Lüftungsrohre teilweise in die thermoaktiven Decken einbetoniert sind. Für die Temperaturregelung ist damit nur noch die nach EnEV vorgeschriebene Raumtemperaturregelung notwendig. Die Räume können über Volumenstromregler abgeschaltet werden.
Sommerlicher Wärmeschutz
Für den sommerlichen Wärmeschutz ist eine natürliche Kühlung über die TAD vorgesehen. Als Wärmesenke dient das Aquifer unter dem Gebäude. Ein Erdkollektor, bestehend aus wasserführenden Rohrschlangen, dient dem Wärmeaustausch und –Transport. Da die Wärmeabfuhr über das Aquifer begrenzt ist, muss mit dieser Ressource sparsam umgegangen werden. Ein Rückkühlwerk mit adiabatischer Kühlung wird zur Grundlastkühlung verwendet.
Solarthermie optional
Zur weiteren Reduzierung des Heizwärmebedarfs und für die Brauchwarmwasserbereitung werden Solarkollektoren mit einem erdgelagerten Wärmespeicher mit vorgeschaltetem Thermosiphonspeicher eingebaut. Durch diese Maßnahme sollten mind. 20 % Heizwärme substituiert werden.
Regeltechnik
Es ist ein DDC- Regelsystem vorgesehen. Die Besonderheit der Software liegt in deren Fähigkeit eine Wetterprognose (mit Temperatur und Bewölkungsgrad für den kommenden Tag) zu erstellen. Diese ist notwendig, um frühzeitig (nachts) vollautomatisch die Entscheidung fällen zu können, ob geheizt, gekühlt oder keine der beiden Optionen gewählt werden muss. Dies soll verhindern, dass gegengeheizt oder gegengekühlt wird.