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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2009

Erweiterungsbau für den Bayerischen Landtag auf dem Gelände des Maximilianeums im Nordhof

4. Preis

herrmann+bosch architekten

Architektur

Erläuterungstext

Es ist nahe liegend, auf die beengten Vorgaben des Orts mit dem Neubau in Form einer äußerst kompakten Baumasse zu reagieren, die in ihren Proportionen die bestehende hofartige Baustruktur ergänzt und somit neue Hofräume definiert, ohne die vorhandenen Freiräume unangemessen zu beeinträchtigen.

Geplant ist ein Neubau, der sich hinsichtlich Volumen, Höhenentwicklung und Fassadengliederung den flankierenden Gebäudeteilen des Miximilianeums deutlich unterordnet, in Materialität und Detailausbildung jedoch eindeutig eine zeitgemäße Haltung zu erkennen gibt.
Die geschlossenen, hochwärmegedämmten, mit einer Metallhülle bekleideten Teilflächen der Fassade übersetzen die Massivität der benachbarten historischen Putzfassaden in eine zeitgemäße technische Sprache. Mit der metallischen Hülle des Neubaus und den perforierten Sonnenschutzelementen entsteht ein bewusster Kontrast zur Massivität der steinernen Putz-fassaden des Bestands. Jedoch entsteht durch die Einheitlichkeit der Materialität der jeweiligen Fassaden – zum einen Putz und Farbe am Bestand, zum anderen Metall und Oxidation am Neubau – eine erkennbare gestalterische Verbindung zwischen Alt und Neu.
Das Freistellen des Neubaus mit vier gleichwertigen Fassaden bildet keine Vorder- und Rückseite und belässt dem Bestand sinnvolle Freiräume.



Gebäude

Das gesamte Raumprogramm wird kompakt in einem Gebäude mit fünf Obergeschossen organisiert.
Auf Eingangsniveau liegen Foyer und Sitzungssaal mit Blick und Ausgang in den Gartenhof. Mit der vorgeschlagenen Teilbarkeit des Saals erhöhen sich seine Nutzungsmöglichkeiten.

Durch die Situierung des Saals auf der Eingangsebene ist es möglich, nur ein Untergeschoss mit Technik und Saunabereich auszubilden, mit direktem Anschluss an den "Neubau Nord".
In den vier über dem Saal liegenden Ebenen sind die Büros und Besprechungsräume um ein kleines Atrium herum angeordnet.
Alle Arbeitsplätze können natürlich über raumhohe Fenster belichtet, belüftet und durch außen liegende Screens verschattet werden.

Verglaste Bürotrennwände zu den Flurzonen lassen zusammen mit vielfältigen Blickbeziehungen über das Atrium eine lichte und angenehme Arbeitsatmosphäre entstehen.
Die Arbeitsplätze erhalten zusätzlich ihre Identität durch die jeweilige Lage zu unterschiedlichen Freiräumen – überwiegend mit Ausblick in die Isaraue.
Eine der Größenordnung des Neubaus angemessene vertikale Erschließung und mit Tageslicht versehene Flur- und Aufenthaltsbereiche (Coffee + Copy) bieten Möglichkeiten für zwanglose Begegnungen und Kommunikation.
Die angehobene Lage der Büroflächen ermöglicht für die Mehrzahl der Mitarbeiter ungestörte Ausblicke in die Isaraue über die Rondellmauer hinweg. Alle Büroebenen sind niveaugleich mit dem "Neubau Nord" verbunden.