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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Seepark Zülpich - Landesgartenschau 2014

Seebühne

Seebühne

1. Preis

geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Zülpich – Stadt der Badekultur
Durch die geplanten Stadterweiterungen wächst die Stadt Zülpich in absehbarer Zeit bis zumUfer des Zülpicher Sees. Ziel der Wettbewerbsarbeit ist die Herausarbeitung einer deutlichenVerknüpfung der Stadt mit dem See und die Formulierung eines qualifizierten Übergangsvon der Stadt zur offenen Landschaft.
Im Entwurf des neuen Seeparks werden mediterrane Landschaftsbilder und Bildzitate aus der Badekultur der römischen Antike in einer zeitgenössischen Formensprache interpretiert.
Sie verweisen auf die außergewöhnliche Geschichte der Stadt Zülpich als größtes,
römisches Bad nördlich der Alpen und geben dem Park dadurch eine unverwechselbare Identität.

Stadtachse
Die Bonner Straße samt Verlängerung bildet die wichtigste Verbindung von der Altstadt zum Wassersportsee. Sie folgt dem Verlauf einer alten Römerstraße und ist somit eine authentische Geschichtsspur der antiken Stadtgeschichte.
Stationen wie der Platz an der alten Rochus-Kapelle, die Blumenhalle sowie
Wechselflorbänder machen die ehemalige Römerstraße während der Gartenschau zur attraktiven Stadtachse. Sie stellt gleichzeitig die wesentliche Verbindung zum
Gartenschauschwerpunkt Altstadt und Wallgraben her.
Die ehemalige Römerstraße verläuft in einem großzügigen Landschaftskorridor mit
Wiesenstreifen, Obstbaumalleen und Feldgehölzhecken. Der Oberflächenbelag der
Mittelachse wird mit Natursteinpflaster ausgeführt. Durch die parkähnliche Gestaltung zeigt sie ihre geschichtliche Andersartigkeit gegenüber den angrenzenden Stadtstraßen.
Zeitbänder im Wegebelag und „Meilensteine“ entlang der Achse erzählen chronologisch von der Geschichte Zülpichs.

Uferpromenade
Die Stadtachse mündet auf der großen Römerbastion. Hier weitet sich der Höhenrundweg zu einer urbanen Uferpromenade. Ein Hain aus Schwarzkiefern weckt Assoziationen an das romantische Südeuropa. Über blühende Terrassen gelangt man zu einem Platz am Wasser und dem unteren Uferweg. Während der Gartenschau befindet sich hier auch ein temporärer Bootsanleger.
Der trennende, ökologisch wenig wertvolle Gehölzsaum wird in diesem Abschnitt
zurückgenommen um den See visuell und funktional zur Stadt hin zu öffnen. Auf dem
südexponierten Seeufer schaffen verschiedene Obstbäume sowie Stauden- und
Kräuterbänder eine heitere, südlich anmutende Atmosphäre.
Querwege, die als Landschaftskorridore gestaltet werden, verklammern die neuen Stadtteile mit dem Grünzug. Sie finden ihre Abschlüsse in mehreren Aussichtsbastionen (Mansiones).
Spiel- und Ruheorte bieten Angebote für Anwohner und Besucher.

Feldpark auf dem „Kradenacker“
Auf dem Gelände des geplanten Wohngebietes findet während der Landesgartenschau ein temporärer, landwirtschaftlicher Themenpark statt.Die orthogonale Grundstruktur des Feldparks ist abgeleitet aus dem römischen Prinzip der Landvermessung: Decumanus. Die Hauptwegachsen, die decumanus maximus (DM), werden als Grünkorridore ausgebildet und in der Stadterweiterung „Wohnen 2020“ als übergeordnete Erschließungsachsen integriert. Rechtwinklig hierzu verlaufen die cardo maximus (CM). Sie bilden ein verzweigtes Wegenetz in das Agrarstrukturen mit besonderen Fruchtfolgen eingelagert werden. Ein Rundweg, der die abwechslungsreiche Agrarstruktur durchläuft, steuert sieben unterschiedliche Rast- und Informationsplätze, sogenannte Mansios, an. In Feld-Lichtungen gelegen, werden die Mansios als einfache Aussichtspunkte ausgebildet. Sie bieten einen guten Überblick über den weitläufigen Seepark.

Seepark
Im Gegensatz zur dem eher städtischen Charakter der Uferpromenade vermittelt der
Seepark durch seine Robustheit zwischen Stadt und Landschaft.
Die ausgeräumte Agrarlandschaft wird durch Feldgehölze angereichert und gegliedert. Nach dem Prinzip eines Landschaftsparks entsteht dadurch ein Wechselspiel aus Offenheit und Intimität. Durch Blickachsen wird sowohl die angrenzende Feldflur als auch der See visuell in den Park „hineingeholt“.
Spiel- und Sportinseln schaffen ein vielfältiges Freizeitangebot. Ganz im Sinne eines
robusten Volksparks laden großzügige Spiel- und Liegewiesen zu vielfältigen Nutzungen ein.
Die große Stellplatzanlage und die privaten Einrichtungen der verschiedenen Vereine
werden durch Gehölzstreifen etwas vom öffentlichen Park abgerückt. Die Marina und die Surfschule gliedern sich in den Park ein. Alle im Auslobungstext genannten Anforderungen der privaten Einrichtungen finden in der Wettbewerbsarbeit Berücksichtigung.

Seeachse
Das Zentrum des neuen Uferparks und dessen dramaturgischen Höhepunkt bildet die große Seeachse. Ein grüner Schmuckplatz, das Forum Hortensis, empfängt den Besucher. Über Gartenterrassen gelangt man zum zentralen Platz an der Seearena. Die „Jahrtausendgärten“ greifen Themen aus der römischen Badekultur auf und stimmen die Besucher auf das Badeerlebnis ein. Locker angeordnete Kiefern entlang der Achse wecken Erinnerungen an Strandurlaube.
Der zweigeschossige Gebäuderiegel des Seebads vermittelt den Höhenversatz von ca. 3m vom Strand zur Promenade. Neben Kasse, Umkleiden, Sanitäranlagen und gastronomischen Einrichtungen nimmt das Gebäude auch die erforderlichen Bootsgaragen im EG auf. Über eine Sitzstufenanlage gelangt man zum Badestrand. Die Stufenanlage wird tagsüber von Badegästen genutzt und kann ohne Aufwand in eine große Seearena verwandelt werden. Ein robuster Schwimmsteg dient als Bühnenstandort.
Den Höhepunkt der Seeachse bildet das schwimmende Seebad mit Bootsanleger,
Liegedecks, Wasserrutsche, Sprungturm, Badepavillon mit Dampfbad sowie Warm- undKaltbädern. Hier findet die Badefreude der Römer ihre zeitgemäße Wiederkehr.
Seeterrasse

Seeterrasse

Seeterrasse

Seeterrasse

Seebühne

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Seepark

Seepark