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Offener Wettbewerb | 04/2009

Gestaltungswettbewerb für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin

Teilnahme

jäger jäger Planungsgesellschaft mbH

Architektur

Erläuterungstext

Präambel
Das „Nationaldenkmal“ währte gerade mal ein halbes Jahrhundert. Ein Freiheits- und Einheitsdenkmal an diesem historischen Ort muss sich den Fragen der Zeit stellen und Nachhaltigkeit gehört zu den zentralen Aufgaben unseres gesellschaftlichen Wirkens. So hat sich der Zeitfaktor auch als zentrales Element der zeitgenössischen Kunst heraus gebildet. Bäume sind gültige Metaphern in unserer Kultur für die Einheit von Mensch und Natur. Freiheit ist nur denkbar in einer Einheit von Mensch und Natur. Nicht um sonst stehen die Klimafragestellungen im Zentrum unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Überlegungen.


Konzept
Zwei große Bäume – zwei deutsche Eichen des Jahrgangs 1989 – stehen vor dem Ort, an dem einst das Kaiserdenkmal stand und markieren die Leerstelle, die von einem Wasserbecken insofern gestärkt wird, als dieses Bewegung von Licht und Himmel, Sonne und Wolken sichtbar werden lässt, wie auch in den Reflexionen der wachsenden Bäume und auch der Besucher dieses Ortes, die sich selbst gespiegelt sehen. Hier ist das Thema Fragment angesprochen. So werden auch die Kolonnaden in ihrer Funktion und Wirkung komprimiert und fragmentarisch in drei gleich großen Pfeilerhallen zitiert. Diese auf die ursprüngliche Kubatur abstrahierten Bauten können je nach Bedarf ganz oder teilweise geschlossen werden. Wir schlagen vor, im nördlichen Baukörper den geforderten „oberirdischen Ort der Information“ einzurichten, der durch Ausstellungen die Bedeutung der Einheitsfindung in Freiheit u. a. auch durch Orte wie Leipzig etc. abbilden kann.


Wirkung und Aussage
Die einstige Großform des dem Schlossportal gegenüberliegenden ehemaligen „Nationaldenkmals“ wird mit den Mitteln der Leerstellen und der Fragmentierung in die Gegenwart transformiert. So wird durch die zwei Eichen, die viele Jahrhunderte alt werden können und für unsere Nation metaphorisch sind (selbst unsere Münzen tragen das Eichenlaub), die Idee der Freiheit, die eine irrationale ist, für uns nur möglich in Einheit, die eine tätige Idee darstellt, und nur mit der uns hervorbringenden und umgebenden Natur. Die Bäume stehen für das lebendige, sich in stetem Wandel (Jahreszeiten mit und ohne Laub, langsames Wachstum, Lebensdauer) befindende Sein. Der Fragmentcharakter der Gesamtanlage steht für die Aufgabe, die Freiheit in Einheit immer wieder neu zu erarbeiten.