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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2009

Realisierungswettbewerb Sporthalle Tharandt

Engere Wahl

asp Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

IDEE + EINBINDUNG:
Der zentrale Gedanke ist die Schaffung einer klaren Adresse. Die Aufweitung der Baumreihe und ein großzügiger Vorplatz schaffen einen Ort der den Schülern, Sportlern und Besuchern von Hartha als Treffpunkt dient und zum Verweilen einlädt. Ortsfremden Besuchern wird es leicht gemacht sich sofort zu orientieren. Die räumliche Zuordnung zur Bernhard Hantzsch-Schule ist naheliegend und garantiert den Grundschülern den kürzestmöglichen Weg. Im Norden der Halle findet eine große Spielwiese ihren Platz, östlich ist die 50m Bahn und die Sprungrube platziert. Durch den sanften Verzug des Platzes wird der kleine Geländesprung überwunden und es können Parkplätze zur Verfügung gestellt werden, die eine barrierefreie Erschließung der Halle sicherstellen. Für Fahrräder und temporäre Außenbestuhlung sind entsprechende Flächen ausgebildet. Um der Maßstäblichkeit im dörfichen Umfeld entgegenzukommen wird das Eingraben der Sporthallenebene auf -2,60m vorgeschlagen. Die oberirdisch verbleibenden 6,40 m überragen selbst die kleinen Häuser nicht. Besucher von Sportwettkämpfen finden auch in der Halle eine größtenteils ebenerdige, barrierefreie Organisation vor, was wiederum nahelegt, bei geeignetem Wetter auch den Platz vor der Halle als erweitertes Foyer mitzunutzen.

GEBÄUDE:
Das Gebäude selbst erscheint als kompakte, klare Form dessen funktionaler Charakter sich auch in der Wahl der Fassadenelemente ausdrückt. Die über die gesamte Länge angeordneten Hölzer verweisen auf die Identität des Standortes. Um der außergewöhnlichen Grundstücksqualität gerecht zu werden verschließt die Halle aber nicht ihr Inneres, sondern lässt durch die deutliche Aufösung der im unteren Bereich auch als Schattenspender vorgesehenen Lamellen Blicke in-, aus- und durch den Baukörper zu. So hat der Passant einen überraschenden Blick auf die umliegenden Wiesen. Die Menschen in der Halle nehmen die beeindruckende Baumreihe als grünes Rückgrat und Kulisse wahr, die im Sommer zusätzlichen Schatten spendet. Bindeglied zwischen Außen und Innen ist das Foyer, über das unmittelbar die Tribünen, die Umkleiden oder der Mehrzweckraum erschlossen wird. Die Funktionsräume im Untergeschoss werden durch einen Oberlichtgang an der Westseite erreicht, an dessen Ende ein gesicherter Ausgang als zweiter Rettungsweg oder als Ausgang aus den Umkleiden zur Spielwiese dient. Die Fassadenbekleidung besteht aus heimischen Lärchenholz. Im Inneren spielt Holz als natürliches Element neben Stahl und Sichtbeton ebenfalls eine wichtige Rolle. Durch die vielfältigen transparenten und transluzenten Elemente ist zu jedem Zeitpunkt eine natürliche Belichtung gewährleistet.

TRAGWERK:
Die Hauptstruktur besteht aus einem einfachen Rahmensystem, das aus in 3 Ebenen aufgelösten Stahlstützen besteht, die biegesteif mit einem Brettschichtträger verbunden sind. Die Spannweite dieses Systems beträgt 27m. Der Achsabstand beträgt 3m was eine kleine Dimensionierung des Hauptträgers zulässt und von Kantprofilen in der Querrichtung leicht überbrückt werden kann. Die Deckenkonstruktion koppelt durch ihren stabilen Verbund die Hauptrahmen effektiv, und überträgt die aussteifende Wirkung auf das Gesamtsystem. Der untere Anschluss der Rahmen kann statisch und konstruktiv gelenkig ausgelegt werden. Während die Gründung, das Untergeschoss und die wenigen aufsteigenden Wände in Ortbetonbauweise errichtet werden, ist die komplett Tragkonstruktion vorfertigbar und in kürzester Zeit zu montieren.