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begrenzt offener, einstufiger Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil mit vorgeschaltetem qualifizierten Auswahlverfahren | 01/2005

Ideen- und Realisierungswettbewerb "Wohnbebauung Schwarzwaldblock"

Ankauf

Kaupp + Franck Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Die Lage des Baugrundstückes an der Nahtstelle zu unterschiedlichen Bauformen wird städtebaulich thematisiert. Der Entwurf nimmt die vorhandenen Qualitäten des Wohnquartiers auf und führt diese weiter. Der Blockrand wird zur Schwarzwaldstraße als wichtiger Straßenzug, der zum Rhein und zum Waldpark hin führt, akzentuiert. Auch zum Meeräckerplatz wird der Baublock als Platzkante beibehalten. Der schmale Zuschnitt (8,00 m Gebäudetiefe) ermöglicht gut geschnittene zweiseitig belichtete Wohnungen deren Freibereiche überwiegend zum Gartenhof liegen. Zur Haardtstraße hin, nach Süd-Süd-West, wird der Baublock geöffnet. Die Villenbebauung mit ihren Gärten, des als Wohngebiet sehr geschätzten Schwarzwaldviertels, setzt sich von Süden her in das Blockinnere fort.

Durch die Villen, die der schmalen Blockrandbebauung vorgelagert sind, entstehen maßstäbliche Räume, zu denen sich die Loggien, die Terrassen und Gärten hin öffnen. Der Innenraum wird mit dem Außenraum verknüpft; den Wohn- und Esszimmern der Wohnungen werden “Grüne Zimmer“ vorgelagert. Der Innenhof gliedert sich in die ebenerdigen Gärten, die teilweise den EG Wohnungen zugeordnet sind, und in gemeinschaftlich genutzte Grünflächen, die als Treffpunkt für die Anwohner gestaltet sind. Der mittlere Bereich wird um durchschnittlich 1,70 m zur EG Ebene hin abgesenkt. Einerseits erlaubt diese Absenkung die natürliche Belichtung und Belüftung der Parkgaragen (Ökonomie!) und andererseits werden die Spielplätze und ein Teil der gemeinschaftlich genutzten Grünräume räumlich von den privat genutzten Grünräumen abgetrennt. Durch die Öffnung des Baublockes zur ruhigen Haardtstraße hin und durch die Gliederung der Hoffassaden durch die „Gartenvillen“ und deren begrünte Balkone, Loggien und Gärten wird zudem die Akustik des Innenhofes erheblich verbessert. Auch werden die Durchlüftung des Innenbereiches und dessen Kleinklima dadurch wesentlich verbessert (Ökologie!) Gegenseitige Störungen der verschiedenen Nutzungsanforderungen werden reduziert. Die Maisonette-Wohnungen der beiden zur Straße hin zurückgesetzten Attikageschosse erhalten zusätzlich zu den Terrassen, die direkt an die Wohnräume angegliedert sind, einen Dachgarten auf den „Gartenvillen“.

Das Gestaltungsprinzip der horizontalen Fassadenbänder der Umgebungsbauten wird aufgenommen und im Bereich der Loggien zu plastischen Fassadenelementen ausgestaltet. Die Neubauten sollen als monochrome Massivbauten realisiert werden. Im Bereich des Erdgeschosses ist an die Verkleidung mit Kunst- oder Naturstein gedacht, die Obergeschosse werden als Putzbauten (Vollwärmeschutz mit Kratzputz) eine Farbstufe heller als der Sockel vorgeschlagen.

Die Treppenhäuser, die in der Fuge zwischen Blockrand und „Gartenvillen“ liegen, sind zum Hof hin verglast und dienen als Kommunikationszonen. Die direkt ans Treppenhaus angrenzenden privaten Loggien, bzw. Terrassen werden mit mattierter Verglasung abgegrenzt. Durch jedes der 12 geplanten Treppenhäuser mit behindertengerechten Liftanlagen werden je Etage überwiegend zwischen 3 und 5 Wohnungen erschlossen (Ökonomie!).

200 Wohnungen sind barrierefrei und damit altengerecht geplant. Zusätzlich werden 20 Maisonette-Wohnungen und fünf 1-2 ZW– Wohnungen angeboten. Insgesamt entstehen 22.000,00 m2 BGF a in den Wohngeschossen und 2.700,00 BGF a im Untergeschoss. Den Wohnungen sind zusätzlich insgesamt Loggien von 2.100,00 m2 BGF b und Dachgärten von 2.700,00 BGF c zugeordnet. Die Wohnungen sind überwiegend mit natürlich belichteten und belüfteten Bädern ausgestattet. In den Gartenvillen lassen sich die 1- und 2- Zimmerwohnungen ohne nennenswerte Umbaumaßnahme in 4- Zimmerwohnungen zusammenlegen. Dies ermöglicht unter anderem bei den 8 „Gartenvillen“ eine Anpassung des Wohnungsangebotes an die Nachfrage. Die 3-Zimmerwohnungen in den beiden freistehenden Villen an der Haardtstraße können auch als eine 1- und eine 2-Zimmerwohnung ausgeführt werden. Die Grundrisse basieren auf der Annahme von 6 möglichen Bauabschnitten. Bei gleichzeitiger Realisierung zweier Bauabschnitte lassen sich manche Wohnungen auch von einem anderen Treppenhaus aus erschließen, eine Aufteilung in kleinere Wohneinheiten ist dadurch möglich.

Der 2. Rettungsweg der Wohnungen, die ausschließlich zum Innenhof hin orientiert sind, ist durch die Lage des obersten Aufenthaltsraumes auf +11,20 m über EG gesichert. Das Befahren des Innenhofes durch die Feuerwehrfahrzeuge ist nicht notwendig, da die Feuerwehr Mannheim bis zu einer Höhe von 12 m auch mobile Handleitern einsetzt.

Um Schäden durch Lüftungsfehlverhalten zu vermeiden, wird der Einbau einer kontrollierten Entlüftung in allen Wohnungen vorgeschlagen. Dabei werden in den Fenstern oder in die Rollladenkästen der Aufenthalträume Zuluftventile eingebaut und die Küchen und Sanitärräume werden zusätzlich zur natürlichen Lüftung über feuchtigkeitsgesteuerte Kraftlüfter entlüftet.

Der Müll wird im Bereich des Sockels dezentral, direkt neben jedem Hauseingang in 1,30 m hohen und 1,00 m tiefen abschließbaren Nischen (geeignet für 240 Liter MSTS) untergebracht. Diese Nischen werden über Dach entlüftet.

Die Realisierung der Gesamtbaumaßnahme ist in bis zu 6 unterschiedlich großen Bauabschnitten angedacht. Die Öffnung des Blockes zur Haardtstraße hin erlaubt einen wirtschaftlichen Baustellenbetrieb. Die Parkgaragen mit ihren insgesamt 5 Ein- und Ausfahrten ermöglicht auch für diese eine abschnittsweise Realisierung und wahlweise den Betrieb als einzelne Mittelgarage oder als gemeinsame Großgarage.