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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Unternehmenszentrale, Wirtschaftgebäude und Infopoint am Areal Zentralfriedhof Wien

1. Preis

Delugan Meissl Associated Architects

Architektur

Erläuterungstext

Die neue Unternehmenszentrale der Bestattung Wien GmbH und der Friedhöfe Wien GmbH entsteht an der städtischen Haupteinzugsachse Simmeringer Hauptstraße, die den Wiener Zentralfriedhof seit seiner Erweiterung in den 1920er Jahren quert. Im Laufe ihrer Geschichte wurde diese bedeutende Ruhestätte mehrmals durch die Errichtung architektonisch hochwertiger Funktionsbauten aufgewertet.

Das Unternehmensgebäude entwickelt sich als Solitär aus der Grundform eines Rechtecks heraus. In seinem Inneren aufgebrochen, vermittelt die rhythmisch segmentierte Steinfassade eine stoische und ruhige äußere Erschienung. Unter Bedacht auf die virtuelle städtebauliche Achse zwischen dem monumentalen Tor 2 und der nordwestlich gelegenen Feuerhalle fügt sich der Neubau in Form und Material als spannungsvolle Ergänzung in das bestehende Ensemble und nimmt die Archaik der umliegenden Baukörper in sich auf. Transparenz und Durchlässigkeit der Sockelzone sorgen für eine kontinuierliche visuelle Verbindung zwischen den drei prägnanten Friedhofsbauten.

Um dem sensiblen Kundenumgang in der Bestattungsbranche räumlich auf adäquate Weise entgegenzutreten, wechseln hier offene Empfangsbereiche und introvertierte Diskretionszonen für Verkaufs- und Beratungsgespräche einander ab. Die darüberliegenden Etagen umfassen neben Büroräumen einen Festsaal sowie eine Cafeteria und Außenbereiche für Mitarbeiter. Im Außenbereich sieht das Grünraumkonzept eine zurückhaltende, zeitlose Formulierung pflanzlicher Elemente und Strukturen aus der klassischen Friedhofsgestaltung vor. Natürliche Elemente wie Birkenpflanzungen, Wasserbecken und der gefasste Ausblick in den freien Himmel verweben sich mit großem Selbstverständnis mit der Architektur.

In Verbindung mit einem präzis abgestimmten Energiekonzept und einer Materialität von hoher Beständigkeit und einem geringen Instandhaltungsaufwand wird der Neubau nicht nur der ressourcenbezogenen, sondern auch einer architektonischen und städtebaulichen Nachhaltigkeit gerecht.