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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2009

Erweiterung der Montessori-Schule Erlangen

1. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

HEID + HEID ARCHITEKTEN BDA PartmbB vormals Bernhard Heid Architekten BDA

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Neubau zeigt sich als flügelartiges Gebäude, das sich in seinem Zentrum an
den vorhandenen Altbau anschließt. Mit seinem eigenen Charakter bildet der 2-
geschossige Bau ein ausgeglichenes Verhältnis zum Bestandsgebäude.
Die Eingangssituation im Norden dient einer klaren Adressbildung zur
Artilleriestraße mit eigenem Vorfeld. Im Erdgeschoss erreicht der Verfasser eine
Verzahnung des Außenraums mit dem Neubau.
Die Personalparkplätze werden im Südwestteil des Grundstücks konzentriert.
Großzügige Erschließungsflächen bieten ein offenes Raumgefühl, was für
vielfältige schulische Nutzungen geeignet erscheint. Hinsichtlich der inneren
Fluchtwege dürften trotz der Fluchtbalkone noch Defizite bestehen.
Die Ganztagesbetreuung liegt im Erdgeschoss des Neubaus als
zusammenhängender Bereich im Anschluss an die Aula und ist gut andienbar.
Die Zuschaltungsmöglichkeit des Betreuungsraumes und des Musikraumes ist
erkennbar, in ihrer Realisierbarkeit jedoch möglicherweise nur mit
Einschränkungen möglich.
Der Altbau wird weitgehend in seinen Funktionen belassen. Die Erweiterung des
Verwaltungsbereichs erfolgt richtigerweise im Erdgeschoss. Personal WC Räume
werden hier vermisst. Der Werkraum wird in das EG des Neubaus verlegt und
verfügt über einen überdeckten Freibereich.
Die Grundschule wird im 1. Obergeschoss des Altbaus und des neuen Gebäudes
untergebracht. Im Nordflügel des Neubaus sind auch Einzelräume der
Sekundarstufe angeordnet, was teilweise zu langen Wegen für die betroffenen
Schüler führt.
Die Lernzonen und „Spielfenster“ in den Fluren sind gut nutzbar und werden
positiv gewertet.
Das geforderte Raumprogramm wird erfüllt. Im Neubau fehlen WC Anlagen. Das
Selbstlernzentrum kann nicht als offen gehaltener Bereich im Zentrum als
Obergeschoss verbleiben.
Die Funktionen des Neubaus sind klar strukturiert. In der Ost - West Richtung des
Flügelbaus liegen die Klassenzimmer auf der Ostseite. Vorgelagerte
Fluchtbalkone gewährleisten den sommerlichen Wärmeschutz. Im Südflügel
muss hierzu an den Flurzonen noch der Nachweis erbracht werden.
Die Fassade ist von großflächigen Glasfeldern gekennzeichnet, teilweise durch
senkrechte Lamellenstrukturen und Glasfaserzementplatten gegliedert. Ruhige
geschlossene Wandflächen finden sich aber nur ansatzweise im
Erdgeschossbereich. Die Fassadenausbildung wird als Pfosten-Riegel-
Konstruktion angedeutet.
Zur Innenraumgestaltung wie Materialwahl und Farbigkeit müssen noch
Aussagen getroffen werden. Das Angebot an Sitzbänken und Garderobeninseln
wird gewürdigt.
Im Außenbereich bietet der Verfasser zusammenhängende und dennoch
differenzierte Freiraumzonen für unterschiedliche Nutzungsfunktionen an. Die
große Dachterrasse kann für die Schüler der Sekundarstufe gut genutzt werden.
Das statische System des Neubaus ist nicht dargestellt. Es ist von einer
Stahlbetonskelettbausweise auszugehen. Ein notwendiges Stützraster wird
insbesondere im Zentralbereich zu erwarten sein. Bezüglich der energetischen
und raumklimatischen Kennwerte ist mit dem üblichen Standard zu rechnen.
Der textlich vorgeschlagene Erhalt des Pavillons erscheint fragwürdig.
Die Baukonstruktion des Neubaus ohne Kellergeschoss wird wirtschaftlich im
angemessenen Rahmen liegen. Das A/V Verhältnis liegt im mittleren Bereich. Die
etwas überzogen erscheinenden Glasfassaden der Flurbereiche lassen
betriebliche Folgekosten erwarten und sollten daher noch einmal in Betracht
gezogen werden.
Der Entwurf zeichnet sich insgesamt durch vielfältige Spielräume sowohl im
Innen- als auch im Außenbereich aus, die das besondere pädagogische Konzept
einer Montessori-Schule positiv unterstützen.