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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Akademie der Bildenden Künste Nürnberg - Neubau Kunstpädagogik

Blick auf den grünen Campus

Blick auf den grünen Campus

1. Preis

Preisgeld: 22.500 EUR

gernot schulz : architektur GmbH

Architektur

Feimann Engineering GmbH

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Leitidee

Die herausragende Bedeutung der Bauten von Sep Ruf an der Bingstraße soll in seinem Habitus als Komposition im Wald erhalten und gepflegt werden. Der vorgeschlagene Erweiterungsbau komprimiert die Qualitäten des Ruf´schen Ensembles am westlichen Zugang zum Campus zu einer architektonischen Essenz aus großzügiger räumlicher Geste, intensiver Kommunikation, Einblicke in die Studienarbeit und architektonischer Eleganz.
Das Haus ist Studienwerkstatt. Öffentlichkeitsgenerator, Kommunikationsmittel und räumliche Bereicherung für die älteste Kunsthochschule im deutschsprachigen Raum.
Die große Kompaktheit des Gebäudes steht im Dialog mit der Komposition des Denkmalbestand, berücksichtigt in hohem Maße den erhaltenswerten Baumbestand und ist Grundlage für ein in Bau und Unterhalt wirtschaftliches und energetisch zukunftweisendes Gebäude.
Nach Abriss der Interimsbauten steht am südwestlichen Rand des Campus eine weitere Fläche zur Verfügung, wo die Erweiterungsfläche von 700qm (HNF) in einem zum Neubau verwandten Baukörper projektiert ist. Somit bleibt die große für die Wirkung des Ruf´schen Ensembles wichtige Grünfläche entlang der Bingstraße auch für die Zukunft gesichert.

Gebäudekonzept

Werkstatt unter einem Dach - dieses Konzept wird auf den ersten Blick erleb- und erfassbar. Das große zum Campus geneigte Dach vermittelt zwischen der Eingeschossigkeit des Bestands und der kompakten Kubatur des Neubaus. Schwarz und Weiß - die Farben des Bestands - werden auch zu den bestimmenden Farben des Neubaus, den eine weiße Haut aus perforiertem Metall überzieht, durch den dunkel die inneren Schichten durchschimmern. Die feine Tektonik der Bestandsfassaden wird in der kristallinen Dachstruktur aufgegriffen und um das Thema der „fünften Fassade“ erweitert.
Das Gebäude wird direkt an der Bingstraße positioniert. Zwei Durchwegungsachsen verweben das Gebäude mit der Stadt und dem Campus. Als „Durchhaus“ angelegt vermeidet der Entwurf die Lesart als neues Haupt- oder Eingangsgebäude. Die nach Westen - und somit zum Campusrand - orientierte Fassade der Büro- und Seminarräume bietet dem Betrachter eine durch die Faltlamellen und dahinter liegende räumliche Fassadentiefe wechselndes Bild und verweist somit auf die Aktivität des neuen Gebäudes.

Raumkonzept

Der Wunsch des Auslobers, mit dem Neubau die Lehre, Ausbildung und Kommunikation in der Gesamtheit aller Fächer und Fachbereiche zu bereichern, zu fördern und zu intensivieren wird in der Raumidee einer großen Werkhalle, welche von einem signethaften Sheddach abgeschlossen wird, abgebildet.
Zwei Hallen verbinden alle Nutzungsbereiche und ermöglichen durch Zusammenschaltung/Trennung zum Großen Malsaal, Multifunktionsraum und Kommunikationsraum vielfältige Nutzungsvarianten für tägliche Kommunikation, Vorträge, Ausstellungen, etc. Die direkte Anbindung an die Bingstraße, das großzügige Raumangebot der Kommunikationsbereiche und die Durchwegbarkeit des Gebäudes signalisiert der Öffentlichkeit dass die Akademie offen ist für Jedermann.
Der Grad an räumlicher Transparenz ist durch raumtrennende Faltwände, welche hohe akustische Anforderungen erfüllen, regelbar. Somit ist das Gebäude offen für einen täglichen Wandel aus Funktionsänderungen, räumlicher Inszenierung und Lichtfarben des Tageslichts. Die Studierenden, Lehrenden und Besucher der Akademie sind eingeladen mit dem Raum zu arbeiten.


Wirtschaftlichkeit

Die Idee eines kompakten Gebäudes entspricht in hohem Maße den Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit und Energetik.
Das äußerst optimale Verhältnis von Fassaden- zu Nutzfläche verspricht trotz einer der Qualität des Ortes und der Funktion gewidmeten anspruchsvollen Dachkonstruktion moderate Baukosten.
Die dargestellten Maßnahmen zum Einsatz regenerativer Energien in Kombination mit einer intelligenten räumlichen Komposition aus zwei energiepuffernden Hallen ermöglichen einen zukunftsorientierten günstigen Betrieb des Gebäudes.


Außenanlagen

Die Behandlung der Außenanlagen verfolgt das Ziel der Klärung und Herausstellung der Ruf´schen Entwurfsidee. Hierzu wird wildes Unterholz entfernt und eine Baumpflege der Großbäume durchgeführt, um die Transparenz auf Aughöhe durch die Anlage zu intensivieren und einem neu angelegten Rasenteppich Licht und Luft zu geben.
Die Selbstbauten der Studierenden, die die Notwendigkeit von Lager- und Arbeitsbereichen in der Nähe der Ateliers abbilden, werden in abgesenkte Höfe positioniert, um bei Freihaltung der Blickachsen auf die Bauten, den notwendigen Funktionen einen Ort zu geben. Ein kartesianisches Wegesystem verbindet die Bauten Sep Rufs mit den Höfen und dem Erweiterungsbau.
Lageplan

Lageplan

Inneraum

Inneraum

Schnitte

Schnitte

Grundriss EG, OG1, OG2

Grundriss EG, OG1, OG2

Modell (Modellbau: Modellwerkstatt Dortmund)

Modell (Modellbau: Modellwerkstatt Dortmund)