modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
Ankauf 6 / 6

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2009

Realisierungswettbewerb Hospitalhof Stuttgart

Ankauf

röcker gork architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das bestehende Ensemble des Hospitalhofes wird in seiner Grundgestalt erhalten, jedoch durch Rückbau des alten und Neubau eines zeitgemäßen nordwestlichen Flügels in seiner besonderen Lage und Stellung gestärkt sowie die Funktionalität verbessert.

Der Neubau fügt sich mit seiner Kubatur harmonisch in die Umgebung ein. Gebäudekanten, Trauf- und Firsthöhen resultieren mittelbar aus den Geometrien der Nachbargebäude. Die bewegte Dachlandschaft vermittelt spielerisch zwischen den steilen Dächern der Kirche und den Flachdächern der umgebenden angrenzenden Gebäude. Die Dächer rythmisieren den Neubau Aussen wie Innen und verleihen dem Haus einen eigenständigen Charakter, der sich im Bestand beauptet ohne diesen zu bedrängen oder zu dominieren. Der L-förmige Neubau umschließt den Hof und komplettiert die Anlage wieder zu einer geschlossenen Blockstruktur mit innenliegendem Garten.

Der Neubau öffnet sich den Besuchern und Gästen nach innen zum Garten und nach Aussen zur Strasse über die gersamten Längen und lädt zum Eintritt ein. Es ist ein offenes Haus, das sich in den oberen Geschossenen bewußt verschließt und nur gezielt der Umgebung öffnet. Hier entsteht eine vom innerstädtischen Treiben abgeschirmte Ruhe und Atmosphäre, die den richtigen Rahmen bildet für konzentriertes Arbeiten, Unterhaltung oder kulturelle Anlässe.

Über das Foyer im Erdgeschoss gelangt man in die ebenerdig liegenden großen Seminarräume. Die Empfangshalle erstreckt sich weiter entlang der kurzen Hofseite und bildet den Übergang zum bestehenden Altbau in der Gymnasiumstrasse. Das Foyer weitet sich in den Garten und wird über eine kleine Anrichte aus der Küche im UG bewirtet. Neben der Küche befinden sich die Garderobe und die Besucher-WCs sowie Lager und Technikräume im UG. Im 1. Obergeschoss befindet sich ein kleineres, dafür mehrgeschossiges Foyer mit Zugang zum Veranstaltungssaal sowie im kurzen Flügel zwei der sechs Seminarräume. Die weiteren Seminarräume befinden sich in gleicher Anordnung in den beiden darüber liegenden Geschossen. Auf der obersten Ebene gelangt der Besucher über einen breiten Steg zu den obernen Rängen des Veranstaltungssaales. Erschlossen werden sämtliche Ebenen über eine Anlage einläufiger Treppen, welche die westliche Fassade begleiten. Hierbei ändert der Besucher jedoch hin und wieder seine Laufrichtung und wird durch immer neue Raumeindrücke überrascht.

Die Aussenanlagengestaltung ist bewußt reduziert um die Ruhe des Innenhofes zu stärken. Wichtigste Elemente sind die bestehenden Bäume. Die Rasenfläche wird zugunsten eines variabel zu nutzenden Hofes verringert und durch wenige frei angeordnete geometrische Objekte und Flächen wie Sitzinseln, Wasserbecken oder Rasenflächen und Beete zoniert und aufgelockert. Gefasst wird die innere mit Kiesbelag gestaltete Zone durch einen umlaufenden Plattenbelag. Vor den Zugängen zur Kirche und den Foyers weiten sich diese Bereiche auf.

Die eingesetzten Materialien werden in ihrer natürlichen Weise verwendet und sichtbar belassen. Die Hauptkonstruktion besteht aus Stahlbeton, welche im Inneren teilweise mit Holz verkleidet und im Aussenbereich mit einem hellen metallischen Gewebe überzogen wird. Das Gewebe erzeugt eine bewußte Homogenität und Eigenständigkeit gegenüber dem Bestand. Zudem changiert das Material auf natürliche Weise und passt sich durch leichte Reflektionen in seiner Farbigkeit der Umgebung und dem Tagesverlauf, sowie den Jahreszeiten an.
Ankauf 6 / 6