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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Neubau des Bürger- und Kulturzentrums mit städtebaulichem Umgriff

1. Ankauf

BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN

Architektur

urbanegestalt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Pilgerweg

Ein Pilgerweg ist die Reisestrecke, die Pilger auf einer Wallfahrt zurücklegen, um an das Ziel, meist einen heiligen Ort, zu gelangen. Alle großen Religionen der Welt kennen Pilgerwege und Pilgerorte.
Auch die Stadt Altötting erfährt überregionale Bedeutung als Wallfahrtsort. Die Altöttinger Gnadenkapelle mit dem altverehrten Gnadenbild der Schwarzen Muttergottes gehört zu den meistbesuchten Wallfahrtsstätten Deutschlands und Europas.
Der Neubau des Bürger- und Kulturzentrums in Altötting soll Bestandteil des Pilgerwegs in Altötting werden. Durch die Lage und die Ausrichtung des Gebäudes entsteht ein langgestreckter Wegeraum zwischen dem Gebäude und der gegenüberliegenden Klostermauer. Dieser Wegeraum dient den Ankommenden als Verbindung vom Parkplatz entlang der Streuobstwiese über das Panorama hin zur Passage zum Kapellplatz.


Station des Innehaltens

Der Multifunktionale Platz liegt dem Pilgerweg abgewandt im Rücken des Gebäudes. Am Tage dient er den Bürgern und Besuchern als Ort der Rückzugs, lediglich vor Veranstaltungen wird der Platz auch zur Andienung des Saals genutzt.
Die Lage der Bühne des Saals allerdings bewirkt, dass der Platz im Sommer auch für Open-Air Veranstaltungen genutzt werden kann. Dazu wird die Rückwand der Bühne zum Platz hin geöffnet und diese wird zur - überdachten und abschliessbaren - Freilichtbühne.


Feierlichkeit

Die zweigeschossige Kolonnade der Fassade des neuen Bürger- und Kulturzentrums begleitet den Pilgerweg und bildet den Übergang zum Innenraum. Die Fassade wirkt zum einen einfach und rational zum anderen aber auch feierlich und erhaben. Ausgeführt wird sie in Beton, welcher durch Beimengen von Muschelkalksplitt die Anmut eines Natursteins erhält. Durch Sandstrahlen wird die Oberfläche zusätzlich veredelt. Die Glasfassade sowie die Fensterelemente bestehen aus edlem dunklen Holz.
Ein räumlich spannendes Foyer ermöglicht es, die Saalteile sowie die Tagungsräume sowohl getrennt als auch zusammen zu nutzen. Vielfältige Nutzungen sind denkbar, der Multifunktionale Platz kann problemlos miteinbezogen werden.
Breite, Geometrie und Volumen des Saals gewährleisten eine gute Akustik. Teile des Saal-Tragwerks werden nach oben geöffnet und versorgen so den hellen, freundlichen Innenraum mit Tageslicht.


Öffentlicher Raum

Die Qualität des öffentlichen Raums wird durch den besseren Anschluss des Pilgerwegs wesentlich attraktiviert.
Die Stellplatzanlage, die neue Stadthalle und das bestehende Panorama rücken näher an die Gnadenkirche heran. Um diesen Zusammenhang zu stärken schlagen wir vor, das in Würfen gepflasterte Naturkleinsteinpflaster als Belag im öffentlichen Raum für die zu entwickelnden Bereiche zu übernehmen. Dieser Granitteppich wird ergänzt von Bändern und Plätzen aus mittelformatigen Sandsteinplatten. Im Zusammenspiel dieser zwei Materialien kann der Raum wesentlich geordnet werden und auf wichtige Orte im Stadtraum besonders hingewiesen werden.
Das Panorama wird freigestellt, damit diese exotischen Bauform zur Geltung kommt, zugleich entsteht hier ein großzügiger Raum, der als Portalplatz unter Bäumen zwischen Ankunft und Stadtbesuch funktioniert.
Gegenüber der neuen Stadthalle wird eine Raumsequenz entlang der schönen Mauer des Klostergartens qualifiziert, hier werden den Pilgern und Gästen der Stadthalle Bereiche für Aufenthalt und Radstellplätze geboten. Ein Sandsteinband mit Sitzsteinen markiert die Wegstrecke und lässt zugleich einen zusammenhängenden, großen Raum entstehen.


Stellplatzanlage

Östlich des Panorama ist Stellplatzanlage mit Bushalt angeordnet. Eine zweigeschossige Parkpalette nimmt den wesentlichen Teil der Fahrzeuge auf und tritt als lediglich 2,5 m hohe Holzfassade nicht zu stark in den Mittelpunkt. Im Süden befindet sich eine einfache Stellplatzanlage als Überlaufparkplatz für Stoßzeiten, der Lage im Inneren eines Wohnbereichs entsprechend. Durch den Obsthain hindurch oder über den Baumplatz gehen die Gäste in Richtung Stadthalle oder zu den touristischen Highlights von Altötting.