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Offener Wettbewerb | 10/2009

Realisierungswettbewerb Umbau und Erweiterung Stadtmuseum Kassel

4. Preis

abcarius+burns architecture design

Architektur

Erläuterungstext

Unsere Konzeption zur Museumserweiterung ist durch die Platzierung von unterschiedlich proportionierten, rechteckigen Baukörpern hinter und auf dem Bestandsgebäude gekennzeichnet. Die neue Baumasse ist somit hauptsächlich hofseitig konzentriert, gleichzeitig soll die neue Dachlandschaft durchaus als zeitgenossisches Wahrzeichen für die Stadt Kassel wahrnehmbar sein. Wie eine eigenständige Skulptur auf dem Dach des Altbaus sind die neuen Volumen kompositorisch zu einander angeordnet und setzen in ihrer Stellung und Materialität bewusst einen Kontrapunkt zur herrschenden orthogonalen Geometrie der Umgebung.

Die neuen Baukörper erhalten eine Verkleidung aus Cortenstahl in unterschiedlichen Ausführungen - das Material passt sich somit in seiner Farbgebung in das Stadtbild als Dachdeckungsmaterial ein, gleichzeitig erinnert es an kompromisslose, zeitgenossische Kunstwerke. Wie eine Hülle - mal undurchsichtig und mal perforiert - markiert die Materialität sowohl vom Außen, als auch vom Innen den Unterschied zwischen Bestandsgebäude und Ergänzung. Im Museumsinneren wird das Material gezielt als Orientierungsmerkmal verwendet und es verleiht den Sonderausstellungsraum eine außerordentliche Farbigkeit und Atmosphäre.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser erweitern den Seitenflügel nach Norden und bebauen das vorhandene, auf Untergeschossebene liegende Grundstücksdreieck. Sie entfernen das geneigte Dach, erhöhen die oberste Geschossdecke und versehen diese mit einem zurückversetzten Dachaufbau der gleichzeitig den Innenraum belichtet.

Zwei Eingriffe gibt es in der Fassade: Verlagerung des vorhandenen Eingangsportals an den ursprünglichen Standort „um die Ecke“ und ein neues, vertikal vergrößertes, ebenerdiges Eingangstor.
Der sichtbare Neubauteil prägt nicht wesentlich das Erscheinungsbild.

Die Erschließung für Besucher und Verwaltung ist getrennt. Die behindertengerechte Erschließung im Eingangsbereich für Besucher über einen Treppenlift ist nicht ausreichend.

Die Zuordnung einzelner Funktionsbereiche sowohl vertikal als auch horizontal (besonders im Erdgeschoss) bedarf einer intensiven Überarbeitung, z.B. Museumspädagogik und Lagerraum. Die innere vertikale Erschließung erfolgt über eine einläufige Treppenanlage in einem beide Flügel verbindenden, riegelartigen Luftraum mit großzügiger Belichtung über Dach. Es entsteht eine interessante räumliche Wirkung mit Durchblicken, vom Eingangsbereich einsehbar.

Positiv zu benennen sind die großzügigen, zusammenhängenden, z.T. stützenfreien Ausstellungsflächen in den Obergeschossen, die variabel nutzbar sind.

Aufgrund der sparsamen baulichen Eingriffe wird eine wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Baumaßnahme erwartet.