Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009
Umgestaltung der Tulpenallee
Lageplan
2. Preis
foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur
B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH
Stadtplanung / Städtebau
Ingenieurbüro Kühnert, Inh. Dipl.-Ing. Christian Duksa
Verkehrsplanung
Erläuterungstext
Strategie
Seit über 200 Jahren ist im Wesentlichen die jetzige Gestalt des Bergparks und der „landschaftlichen“ Wegeführung der Tulpenallee ablesbar. Seit dieser Zeit gliedert sich die Straße in ein feinmaschiges Wegenetz ein, das den gesamten Landschaftspark und die angrenzende Wiesenlandschaft umspannt. Nur die Wilhelmshöher Allee und der Kavaliersweg zur Wache sind besonders betont.
Die Tulpenallee leidet unter ihrer Hybridfunktion, einerseits „Parkstraße“, andererseits den alltäglichen Anforderungen einer Straße gewachsen zu sein. Das Ergebnis ist ein in Gestaltung und Funktionalität an vielen Stellen uneindeutiger Ort.
Aus unserer Sicht sollten sowohl die Tulpenallee und die sie begleitenden Bauten Teil dieses Gestaltungsprinzips des Landschaftsparks werden. Die gründerzeitliche Villa mit dem Besucherzentrum und der Kioskpavillon aus den 1950er Jahren werden als Parkarchitekturen aus einer anderen Zeitschicht, ebenso wie Apollotempel und Eremitage verstanden. Dementsprechend gilt es, sie in die Gestaltungsprinzipien des Landschaftsparks ein-zugliedern. Die Tulpenallee wird in ihren Dimensionen so reduziert, dass sie wieder als ein Teil des parkinternen Wegenetzes verstanden werden kann. Die Reduzierung der Fahrbahnbreite rückt die Vegetation
wieder näher an die Fahrer heran und verlangt die Anpassung der Fahrweise auf eine angemessene Geschwindigkeit. Beides er-möglicht die Wahrnehmung der Prinzipien des Landschaftsparks für PKW- Fahrer und Busreisende, die nun auf ihre Weise teilhaben können an den inszenierten Blickbeziehungen und wechselnden Szenerien des Land-schaftsparks. Dies bedingt eine Entkopplung der Verkehrswege. Die Tulpenallee wird zu einem Parkweg für PKWs, Busse, Motorrad- und Radfahrer. Das parkinterne Fußwegenetz wird entsprechend angepasst und aus-gebaut, so dass alle wichtigen Parkziele nach wie vor bequem erreicht werden können.
Seit über 200 Jahren ist im Wesentlichen die jetzige Gestalt des Bergparks und der „landschaftlichen“ Wegeführung der Tulpenallee ablesbar. Seit dieser Zeit gliedert sich die Straße in ein feinmaschiges Wegenetz ein, das den gesamten Landschaftspark und die angrenzende Wiesenlandschaft umspannt. Nur die Wilhelmshöher Allee und der Kavaliersweg zur Wache sind besonders betont.
Die Tulpenallee leidet unter ihrer Hybridfunktion, einerseits „Parkstraße“, andererseits den alltäglichen Anforderungen einer Straße gewachsen zu sein. Das Ergebnis ist ein in Gestaltung und Funktionalität an vielen Stellen uneindeutiger Ort.
Aus unserer Sicht sollten sowohl die Tulpenallee und die sie begleitenden Bauten Teil dieses Gestaltungsprinzips des Landschaftsparks werden. Die gründerzeitliche Villa mit dem Besucherzentrum und der Kioskpavillon aus den 1950er Jahren werden als Parkarchitekturen aus einer anderen Zeitschicht, ebenso wie Apollotempel und Eremitage verstanden. Dementsprechend gilt es, sie in die Gestaltungsprinzipien des Landschaftsparks ein-zugliedern. Die Tulpenallee wird in ihren Dimensionen so reduziert, dass sie wieder als ein Teil des parkinternen Wegenetzes verstanden werden kann. Die Reduzierung der Fahrbahnbreite rückt die Vegetation
wieder näher an die Fahrer heran und verlangt die Anpassung der Fahrweise auf eine angemessene Geschwindigkeit. Beides er-möglicht die Wahrnehmung der Prinzipien des Landschaftsparks für PKW- Fahrer und Busreisende, die nun auf ihre Weise teilhaben können an den inszenierten Blickbeziehungen und wechselnden Szenerien des Land-schaftsparks. Dies bedingt eine Entkopplung der Verkehrswege. Die Tulpenallee wird zu einem Parkweg für PKWs, Busse, Motorrad- und Radfahrer. Das parkinterne Fußwegenetz wird entsprechend angepasst und aus-gebaut, so dass alle wichtigen Parkziele nach wie vor bequem erreicht werden können.
Beurteilung durch das Preisgericht
Das Konzept zeigt einen klaren Ansatz, der auf den vorgefundenen Elementen aufbaut. So dient der Abschnitt zwischen Rasenallee und Gewächshaus als Vorbild der Gestaltung für die Tulpenallee, die von Rasen-, Wiesen- und Gehölzbereichen direkt umschlossen wird. Diese Vorschläge werden grundsätzlich positiv gesehen, bedingen jedoch den fast vollständigen Verzicht auf den straßenbegleitenden Fußweg. Dies wird vom Preisgericht kritisiert. Die geforderte Anzahl der Parkplätze wird durch Inanspruchnahme der Kastellanswiese als Busparkplatz knapp erreicht; der reduzierte Umbau der vorhandenen Parkplatzanlage bei Beibehaltung
der topographischen Situation erscheint schlüssig. Nachteilig ist die fehlende Verknüpfung der beiden durch einen Heckenkörper voneinander getrennten Parkebenen. Die Freiraumgestaltung des westlichen Kioskumfeldes ist aufwendig und wirkt an dieser Stelle leicht überdimensioniert. Positiv hervorzuheben ist, dass die Omnibusparkplätze im hinteren Bereich eingegraben sind.
Reizvoll und gelungen ist die vorgeschlagene Brückensituation anstelle der unbefriedigenden Tunnellösung als kreuzungsfreie Zuwegung vom Besucherzentrum in die Parklandschaft. Allerdings erschwert diese Lösung sowohl die Wahrnehmung des Eingangsbereiches des Besucherzentrums
als auch den barrierefreien Zugang des Gebäudes. Die Platzfläche, die sich bis auf die Westseite der Tulpenallee erstreckt, erzeugt Großzügigkeit und die organisch geformten Sitzstufen an den platzartigen Aufweitungen bieten hohe Aufenthaltsqualität.
Zwischen Ballhaus und Schlosshotel wird eine geometrisch zugeschnittene großzügige und klare Platzfläche vorgeschlagen, die eindeutig Bezug zum Ballhausplateau aufnimmt. Besonders hervorzuheben ist das Herauskippen der neuen Platzfläche und der sich daraus ergebenden belebten und benutzbaren Randzonen; dies geht allerdings zu Lasten der historischen Raumkante. Die Hotelvorfahrt und die Buswendefahrt sind funktional gut gelöst. Gestalterisch hingegen überzeugt der Bereich vom Platz zu den Tessenow-Terrassen hinsichtlich des Flächenbedarfs der vorgeschlagenen Verkehrsfläche nicht und wirkt überzogen. Die Terrassenerweiterung am Schlosscafé ist gut denkbar. Die Rasenstufen in der Böschung zum Ballhaus-Plateau sind hingegen verzichtbar.
Die Barrierefreiheit ist bis auf die genannten Einschränkungen im Bereich des Besucherzentrums grundsätzlich gegeben.
Die Oberflächengestaltung und Randausbildung in Beton und Basalt sind gut vorstellbar. Der gewählte Materialwechsel in den Übergangsbereichen am Besucherzentrum und zwischen Ballhaus und Schlosshotel kann die Funktion der Geschwindigkeitsreduzierung des Fahrverkehrs unterstützen.
Die Wirtschaftlichkeit liegt im mittleren Bereich, während die Brückenlösung sich kostensteigernd auf den Entwurf auswirkt.
Zusammenfassend handelt es sich um eine konzeptionell starke und elegante Entwurfslösung, die die Parklandschaft auf sehr verständliche Weise durch ihre eingestreuten Elemente bereichert.
der topographischen Situation erscheint schlüssig. Nachteilig ist die fehlende Verknüpfung der beiden durch einen Heckenkörper voneinander getrennten Parkebenen. Die Freiraumgestaltung des westlichen Kioskumfeldes ist aufwendig und wirkt an dieser Stelle leicht überdimensioniert. Positiv hervorzuheben ist, dass die Omnibusparkplätze im hinteren Bereich eingegraben sind.
Reizvoll und gelungen ist die vorgeschlagene Brückensituation anstelle der unbefriedigenden Tunnellösung als kreuzungsfreie Zuwegung vom Besucherzentrum in die Parklandschaft. Allerdings erschwert diese Lösung sowohl die Wahrnehmung des Eingangsbereiches des Besucherzentrums
als auch den barrierefreien Zugang des Gebäudes. Die Platzfläche, die sich bis auf die Westseite der Tulpenallee erstreckt, erzeugt Großzügigkeit und die organisch geformten Sitzstufen an den platzartigen Aufweitungen bieten hohe Aufenthaltsqualität.
Zwischen Ballhaus und Schlosshotel wird eine geometrisch zugeschnittene großzügige und klare Platzfläche vorgeschlagen, die eindeutig Bezug zum Ballhausplateau aufnimmt. Besonders hervorzuheben ist das Herauskippen der neuen Platzfläche und der sich daraus ergebenden belebten und benutzbaren Randzonen; dies geht allerdings zu Lasten der historischen Raumkante. Die Hotelvorfahrt und die Buswendefahrt sind funktional gut gelöst. Gestalterisch hingegen überzeugt der Bereich vom Platz zu den Tessenow-Terrassen hinsichtlich des Flächenbedarfs der vorgeschlagenen Verkehrsfläche nicht und wirkt überzogen. Die Terrassenerweiterung am Schlosscafé ist gut denkbar. Die Rasenstufen in der Böschung zum Ballhaus-Plateau sind hingegen verzichtbar.
Die Barrierefreiheit ist bis auf die genannten Einschränkungen im Bereich des Besucherzentrums grundsätzlich gegeben.
Die Oberflächengestaltung und Randausbildung in Beton und Basalt sind gut vorstellbar. Der gewählte Materialwechsel in den Übergangsbereichen am Besucherzentrum und zwischen Ballhaus und Schlosshotel kann die Funktion der Geschwindigkeitsreduzierung des Fahrverkehrs unterstützen.
Die Wirtschaftlichkeit liegt im mittleren Bereich, während die Brückenlösung sich kostensteigernd auf den Entwurf auswirkt.
Zusammenfassend handelt es sich um eine konzeptionell starke und elegante Entwurfslösung, die die Parklandschaft auf sehr verständliche Weise durch ihre eingestreuten Elemente bereichert.
Vertiefungsbereich 1+2 Parkeingang und Parkplatz
Vertiefungsbereich 3: Schlossplatz
Perspektive Parkeingang Besucherzentrum
Perspektive Schlossplatz
Schnitte der Tulpenallee