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Award / Auszeichnung | 06/2009

Stadt bauen. Stadt leben. Nationaler Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur

Preis Kategorie 2 - Integriert und regional handeln

foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten

Landschafts- / Umweltplanung

Die Planergruppe

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Management Entwicklung und Vegetation -
Pilotprojekt Regionales Parkpflegewerk Emscher Landschaftspark“

Seit Mai 2006 arbeitet ein Forschungsteam der TU Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg. Dettmar Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung zusammen mit der Planergruppe GmbH Oberhausen und foundation 5+ landschaftsarchitekten aus Kassel an einem Pilotprojekt zu einem regionalem Parkpflegewerk für den Emscher Landschaftspark. Dies geschieht mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunktes "Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement" (REFINA).

Unter dem Titel „Management Entwicklung und Vegetation - Pilotprojekt Regionales Parkpflegewerk Emscher Landschaftspark“ wurde ein System zur Qualitätssteuerung der Pflege des weltweit größten Regionalparks, des Emscher Landschaftsparks im Ruhrgebiet entwickelt und ausprobiert. Ab 2010 wird auf Grundlage dieser Struktur eine regional abgestimmte Pflege für den Emscher Landschaftspark sukzessive aufgebaut und in der Praxis umgesetzt.

Insgesamt 458 km2 Stadtlandschaft werden hier von 20 Kommunen, dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR), der Emschergenossenschaft und dem Lippeverband, der Landesentwicklungsgesellschaft NRW (LEG NRW) , der Bundesfernstraßenverwaltung Straßen NRW, der Bundeswasserschifffahrtsverwaltung, Wald und Holz NRW mit dem Forstamt Recklinghausen, den Nachfolgegesellschaften des Bergbaus und der Stahlindustrie und weiterer privater Flächeneigner gepflegt und unterhalten.
Es fällt nicht schwer nachzuvollziehen, dass die Perspektiven auf diese Stadtlandschaft fast genauso facettenreich sind, wie die Anzahl der Institutionen und Personen, die sich konkret um diese Landschaft kümmern. Das Ergebnis: Der Regionalpark zerfällt aus der Perspektive seiner Besucher und Nutzer in ein Sammelsurium von Zuständigkeiten, Ansprüchen und Zielsetzungen. Aus der Perspektive des Parkbesuchers sind zusammenhängende Parks und erst recht der regionale Park als Ganzes und in seinen Teilräumen nur in Einzelfällen erlebbar.

Gleichzeitig verbindet sich mit dem Emscher Landschaftspark der Anspruch an eine „Industrie Kultur Landschaft“, der nicht nur über spektakuläre Projekte auf alten Industriestandorten – wie dem Landschaftspark Duisburg Nord - eingelöst werden kann. Vielmehr muss die Höhe der Messlatte für den Umgang mit den Freiflächen des Regionalparks - vor allem bei der alltäglichen Pflege - über diesen hohen kulturlandschaftlichen Anspruch bestimmt werden.
Dies kann vor dem Hintergrund der vorhandenen Ressourcenknappheit aller Akteure nicht bedeuten, in der Summe mehr Personal oder mehr finanzielle Mittel einzusetzen. Vielmehr wird über eine bessere Information, Koordination und Organisation, sowie einen gezielten Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen ein Plus für die einzelnen Pflegezuständigen und den Emscher Landschaftspark zu generiert.

Begonnen wurde mit dem Regionalen Parkpflegewerk im Pilotraum der beiden Regionalen Grünzüge C und D mit den Städten Bochum, Bottrop, Essen, Gelsennkirchen, Gladbeck, Herten und Recklinghausen. Innerhalb dieser Kulisse wurden 75 sehr unterschiedliche Parkprodukte als zusammenhängend erlebbare und durch die Besucher nutzbare Freiräume definiert und beschrieben.
Wichtig war es eine Struktur der Zusammenarbeit zu erproben, die die vielen unterschiedlichen Fälle des Emscher Landschaftsparks aufnehmen und die typologischen Probleme einer regional koordinierten Pflege des Emscher Landschaftsparks bearbeiten kann.

Für das Arbeitsfeld der inhaltlichen und organisatorischen Abstimmung, das die konkreten Ziele und Qualitäten beschreibt, gemeinsam festlegt und weiter entwickelt wurde eine Struktur geschaffen, die den sukzessiven Aufbau des Regionalen Parkpflegewerks für alle Flächen des Emscher Landschaftsparks zulässt. Regionale Kooperation kann hier an konkreten Projektbezogenen Aufgaben und Zielen wachsen, sich selbst qualifizieren und zu einem Plus für die Ganze Region werden. Die Pflege des Emscher Landschaftsparks wird dabei nicht bei ausschließlich einem Träger angeiedelt, vielmehr verteilt sich die Verantwortung für die Industrie Kultur Landschaft des 21. Jahrhunderts auf alle Schultern der Region. Mit dem Wachsen des Regionalen Parkpflegewerks wird auch die regionale Aufgabe der Kulturlandschaftsentwicklung sich zunehmend in der Region verankern.

Die Übertragung des entwickelten Systems auf den gesamten Regionalpark bleibt eine Generationenaufgabe, die die Region nur gemeinsam tragen kann. Will man aber das Potenzial des Emscher Landschaftsparks als Sinnbild des erfolgreichen Strukturwandels für den Image-Gewinn der Region dauerhaft sichern und damit den Strukturwandel der Region dauerhaft absichern, gibt es hierzu keine Alternativen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Preis in der Kategorie
Integriert und regional handeln geht an das Projekt
Management Entwicklung und Vegetation –
Pilotprojekt Regionales Parkpflegewerk
im Ruhrgebiet – Emscher Landschaftspark

Forschungsteam der TU Darmstadt unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg. Dettmar Fachgebiet Entwerfen und Freiraumplanung zusammen mit der Planergruppe GmbH Oberhausen und foundation 5+ landschaftsarchitekten

Eingereicht von:
Dr. Hans-Peter Rohler, foundation 5+ landschaftsarchitekten


Das Pilotprojekt „Regionales Parkpflegewerk“ dient dazu, die nachhaltige Entwicklung der Stadtlandschaft des Ruhrgebiets als regional koordinierte Aufgabe zu organisieren. Zudem sollen Routinen für ein qualitätvolles Management zur Entwicklung und Pflege der urbanen Kulturlandschaften erarbeitet werden. Ziel ist es, die verschiedenen Projektpartner verantwortlich in die Entwicklung von Pflegezielen einzubinden und Ausstattungsstandards und Pflegequalität als ein gemeinsames Anliegen zu behandeln. Mit dem Wachsen des Regionalen Parkpflegewerks wird sich auch die regionale Aufgabe der Kulturlandschaftsentwicklung zunehmend in der Region verankern.