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Einladungswettbewerb | 02/2009

Stadtportal München Ost - Bogenhausener Tor, Vogelweideplatz

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Nieto Sobejano Arquitectos

Architektur

GSE Ingenieur - Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner

Bauingenieurwesen

Juan de Dios Hernandez & Jesus Rey

Modellbau

Maria Iza

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Für das Stadtportal München Ost schlagen wir ein neues Erscheinungsbild vor: fünf Türme unterschiedlicher Höhen gruppieren sich in einer Art Park oder Wald, welcher zu beiden Seiten der Einsteinstrasse aufspringt, um die Architektur in ihrer urbanen Dimension gegenüber der eines rein skulpturalen Werts für sich zu beanspruchen. Das Projekt beinhaltet die Möglichkeit, eine Strategie für die Verdichtung eines Gebietes am Rande eines städtischen Geflechts zu entwickeln, dass aus Wohnblöcken mit nah gelegenen Einfamilienhäusern und verstreuten Büro- oder Gewerbebauten aus den 60er und 70er Jahren besteht.

Das landschaftsplanerische und architektonische Konzept basiert auf einem einzigen, auf verschiedenen Ebenen organisierten Entschluss:

1 - eine Untergeschossebene, welche die Parkplätze des ersten Tiefgaragengeschosses und die An- und Ablieferung aufnimmt
2 - im Souterrain eine Verbindungsebene der verschieden Gebäude unterhalb des öffentlichen Platzes, mit runden Tageslichthöfen, Anfahrtszone für Taxis und Servicefahrzeuge sowie Stellplätze für Fahrräder und Kurzzeitparker
3 - ein neuer Park, dessen Topografie mit Böschungen lärm- und schmutzgeschützte Bereiche definiert und der unabhängig von den Gebäuden funktioniert
4 - ein Komplex aus einer zweigeschossigen Sockelzone zur Aufnahme von gemeinsam genutzten Flächen und Serviceräumen wie z.B. Lobbies, Restaurants, Fitnessräumen, Kindergarten, Technikräumen und Lager
5 - fünf Türme unterschiedlicher Höhe, abhängig von ihrer Lage und der Sichtverträglichkeit aus der Stadt heraus und von der Autobahn

Die fünf Gebäude generieren sich aus Variationen einer polygonalen Grundfläche von 1100m2. Wie in einem kombinatorischen Spiel wird die gleiche geometrische Form in verschiedenen Winkeln gedreht und gespiegelt, bis die sich gegenüberliegenden Seiten optimale Sicht-, Belichtungs- und Ventilationsmöglichkeiten erhalten. Die Sockel unterscheiden sich voneinander, um sich den jeweiligen Bedingungen des Grundstücks und der umgebenden Straßenläufe anzupassen. Die Dachflächen der Türme mit unterschiedlichen Höhen (87.2m, 72.75m, 57.75m, 46.50m und 39.0m) sind in verschiedenen Richtungen und Winkeln geneigt, um so eine Sichtbildverträglichkeit von sensiblen Standpunkten in der Stadt aus zu gewährleisten, z.B. von der Prinzregentenstraße. Die genaue Anordnung eines jeden Gebäudes respektiert die jeweiligen Grundstücksgrenzen und deren aktuelle Besitzerverhältnisse, so dass deren Planung und Bebauung unabhängig voneinander realisiert werden können. Vier der Gebäude sind als Bürogebäude geplant, mit der Option gemeinschaftlich genutzter Flächen in den beiden unteren Geschossen, wohingegen der Turm auf dem von der Truderingerstraße zu erschließenden Grundstück zu diesem Zeitpunkt als Hotel entwickelt wurde. Sowohl das Hotel als auch die anderen Türme sind so geplant, dass eine Adaption auf sich ändernde Nutzungsanforderungen zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit möglich ist. Die Gebäude sind nicht an die Notwendigkeit eines einzigen Materials gebunden: untereinander können sie unterschiedlich sein, vereint durch die Sockel und die gemeinsame Formensprache in den Grundrissen.

Das urbane Element, welches den Komplex verbindet, der eigentliche Protagonist des Projekts, ist der Freiraum – ein Fläche mit Bäumen und Sträuchern, deren Topografie ansteigt, um zum einen den Individualverkehr und die An- und Ablieferung der Türme zu verbergen, und zum anderen, um über eine breite Brücke für Fußgänger und Radfahrer ein barrierefreies Überqueren der Einsteinstraße und die Verbindung mit dem städtischen Grundstück und schlussendlich dem Vogelweideplatz zu ermöglichen.

Architektur und Landschaft ergänzen sich in diesem Vorschlag mehr als eine Strategie denn als konkretes Projekt konzipiert. Geometrie und Landschaft transformieren die Architektur in ein kombinatorisches Kunstwerk, ein durch Regeln abgesteckter Komplex, der als Variationen des immer gleichen Themas die Grundlagen für die Entwicklung des Gebiets in der Zukunft schafft.
Grundriss

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Perspektive

Perspektive

Modell Aufsicht

Modell Aufsicht

Modell

Modell