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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2008

Neubau Wohngebäude Rüdinghauser Straße/Kantstraße

Aussenperspektive

Aussenperspektive

ein 2. Preis

Bathe + Reber

Architektur

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

wbp Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Die denkmalgeschützte Siedlung Witten-Ost zeichnet sich durch ein einheitliches Erscheinungsbild, geprägt von rhythmischen Wiederholungen vorhofartiger Innenplätze, Straßeneckbetonungen und den großen innenliegenden Gartenflächen aus. Die städtebauliche Idee der Gartenstadt ist Grundlage für die neue Wohnbebauung, die in angemessener Form zukunftsweisend weitergeführt wird. Der Neubau zeigt sich ganz bewusst nicht in anbiedernder Nachahmung der denkmalgeschützten Nachbarbebauung. Das Thema der Reihung von Einzelbaukörpern wird aufgegriffen, es entsteht ein Konglomerat aus drei Einzelbaukörpern, das durch die Gebäudekubatur zwischen Alt und Neu vermittelt. Städtebaulich sind die dreigeschossigen neuen Baukörper so zueinander ausgerichtet, dass die Straßenecke durch die Freistellung des schmalen Baukörpers an der Rüdinghauser Straße betont wird. Der Siedlungsgedanke aus den Jahren 1917- 1928 wird mit der Anordnung der neuen Wohnbebauung weitergeführt, der neue grüne Innenhof leitet in die große vorhandene und erhaltene innenliegende Gartenfläche.
Es entstehen 30 Wohnungen, die verteilt auf drei Einzelbaukörper, eine sensible Einfügung in die bestehende Siedlung darstellen. Als Verbindungselement und Erschließungsebene dient die eingefügte zentrale Plattform, die gleichzeitig den öffentlichen Straßenraum vom privaten Innenhof optisch trennt. Es entstehen verschieden Außenraumqualitäten, ein öffentlicher Vorbereich zwischen den Baukörpern, ein halböffentlicher unter und auf der Plattform, ein gemeinschaftlicher grüner Innenhof, ein privater Terrassenbereich auf den Geschossen als Fluraufweitung und Loggien in den, zum Innenhof zugewanden, Wohnungen.

Gestaltung
Gestalterisch greift der Neubau die horizontale Fassadenausbildung der Siedlung auf. In Anlehnung an die Ausbildung des Bruchsteinsockels, der Trauflinie und der durchlaufenden horizontalen Gurtgesimse formuliert der Neubau eine horizontale Betonung mit gegeneinander verschobenen horizontalen Fensterformaten. Die Baukörper sind mit anthrazitfarbigem Mineralputz versehen, die Fenster sind im gleichem Farbton beschichtet. Alle Öffnungen sind durch bündig liegende Schiebeelemente zu schließen, damit zeigt sich die Gestaltung je nach Witterung und Nutzung der Bewohner in einem wechselnden Spiel. Im Kontrast zu den verputzten Außenwänden soll sich das Thema der Gemeinschaftsfläche auch in der Materialität wiederspiegeln.

Freiraumkonzept
Die alleeartig gepflanzten Baumreihen an der Rüdinghauser Straße wird mit einer Heckerpflanzung, die zwischen den Einzelbaukörpern aufgebrochen ist, ergänzt. Der gärtnerisch genutzte Blockinnenbereich bleibt erhalten und bildet für die neue Wohnbebauung einen grünen Innenhof mit Sandspiel aus. Um die ansteigende Topografie aufzunehmen führen grüne Sitzstufen mit einem Hofbaum vom barrierefreien Innenhof zur Gartenanlage des zweiten Bauabschnittes bzw. in den allgemeinen Blockinnenbereich. Südlich begrenzt ein Gartenband mit Familienbeeten und Kräuterbeeten das Grundstück.

Barrierefreiheit
Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten ist die Erschließung von der Rüdinghauser Straße eben für alle erdgeschossigen Wohnungen und den grünen Innenhof, von hier kann jede weitere Wohnung und die Tiefgarage über einen Aufzug barrierefrei erreicht werden.

Energiekonzept/Raumklimakonzept
Das Gebäudekonzept zielt auf minimalen Energieverbrauch mit überschaubarer und wartungsarmer Gebäudetechnik. Das Gebäude ist hochwärmegedämmt und mit Dreifach-Verglasung ausgestattet. Die Gebäudehülle erfüllt dabei den Passivhausstandard. Die Wärmeverluste über Transmission durch die Außenhülle werden so minimiert. Um auch die Wärmeverluste durch Lüftung so weit wie möglich zu reduzieren verfügen alle Wohnungen über eine mechanische Belüftung mit effektiver Wärmerückgewinnung. Damit wird erreicht, dass eine Beheizung des Hauses überhaupt erst bei Außentemperaturen unter 5°C erforderlich wird. Die Erschließungslängen sind durch die Anordnung in separaten Zentralen je Haus minimiert. Ein außenliegender Sonnenschutz durch variable Schiebeläden sorgt dafür, dass die im Winter willkommenen Wärmeeinträge durch die Sonne im Sommer soweit ausgeschlossen werden können, dass sich auch im Sommer komfortable Innentemperaturen einstellen.
Lageplan

Lageplan

Grundrisse EG / 2.OG

Grundrisse EG / 2.OG

Ansichten

Ansichten

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Aussenperspektive

Aussenperspektive