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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Planungswettbewerb Neubau einer Mehrzweckhalle

SOMAA. Kressbronn Perspektive

SOMAA. Kressbronn Perspektive

2. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

SOMAA

Architektur

Erläuterungstext

Mehrzweckhalle Kressbronn

Kressbronn - Deutschland
eingeladener Ideen- und Realisierungswettbewerb, 2.Preis, 2009

Städtebauliche Konzeption.
Die neue Mehrzweckhalle Kressbronn versteht sich städtebaulich als selbst-
verständliches Bindeglied zwischen der Stadt sowie dem angrenzenden Grünzug.

Sie bildet neben dem Rathaus mit seiner Platzanlage einen neuen attraktiven
urbanen Trittstein im öffentlichen Raum Kressbronns und ergänzt mit ihrem
Vorplatz entscheidend das Angebot qualitativer öffentlicher Räume.

Zusammen mit der städtebaulich freien Anordnung der umgebenden
Bestandsgebäude, wie auch unter Berücksichtigung einer flexiblen Neubebauung auf den westlich angrenzenden Grundstücken, bildet die neue Mehrzweckhalle Kressbronn ein sich harmonisch ins Stadtbild einfügendes Ensemble.

Der Baukörper reagiert in seiner Gliederung und Kubatur auf die Maßstäblichkeit des Ortes. So zeigt sich das Foyer einladend zur Hauptstraße und umfasst mit den eingeschossigen Funktionsbereichen, die über den transparenten Flurbereich mit dem Außenraum kommunizieren, den höheren Hallenkörper, der sich großzügig zum Nonnenbach öffnet.

Der Bühnen-, Künstler- und Schulsporteingang orientiert sich nach Norden.
Die hier unter einem offenen Baumdach angeordneten Stellplätze fügen sich
harmonisch in den sich fortsetzenden Grünzug des Nonnenbachs ein.

Entwurf.
Die offene vertikale Struktur der Konstruktion definiert sowohl Außen- und
Innenraum ohne diese voneinander zu trennen. Sie stellt ein archaisches und
zeitlos elegantes Gerüst dar, das sich für vielfältige Nutzungen öffnet.

Ein “weicher” Teppich aus strapazierfähigem Holzpflaster im Inneren des
Gebäudes setzt sich auf dem Vorplatz als Natursteinpflaster einladend fort und
unterstützt somit das Kontinuum zwischen Außen und Innen. Der kompakte Nebenraumriegel aus Sichtbeton beherbergt die Funktionsbereiche. Der
Hallenbereich sowie das Foyer werden in Holzbauweise erstellt.
Dieser konstruktive Kontrast wird im Inneren sichtbar. Der feine helle Sichtbeton überhöht die warme Erscheinung der Holzbekleidung im oberen Bereich der Halle.

Die offene Deckenkonstruktion wird eingebunden in einen Rhythmus aus Holz-lamellen, die sowohl als Deckenbekleidung als auch der Akustik dienen. Die in die Lamellenbekleidung integrierten Leuchten sorgen für eine gleichmäßige Raumbeleuchtung. Runde Akzentleuchten ergänzen das Beleuchtungskonzept zur Stimmungs- und Festbeleuchtung.

Die neue Mehrzweckhalle Kressbronn bietet mit der Halle sowie dem Foyer eine elegante und gleichzeitig solide Umgebung für unterschiedlichste Nutzungen.
Wirtschaftlichkeit.
Die kompakte Anordnung der Funktionen ermöglicht die Maximierung der Nutzfläche im Foyerbereich. Die Minimierung des unterkellerten Bereichs sowie die ebenerdige Anordnung der Stellplätze sorgen für reduzierte Baukosten.

Die Beschränkung auf wenige unterschiedliche Elemente sowohl im Bereich des Tragwerks als auch der Fassade erlauben einen hohen Grad an industrieller
Vorfertigung in hoher Stückzahl. Die äußeren Holzstützen im Sockelbereich sind sowohl Konstruktion als auch Teil der Fassade. Der Funktionskern sowie die
massiven Wände an den Kopfenden der Halle dienen der Aussteifung und
vereinfachen das Tragwerk.

Als thermische Hülle wechseln sich jeweils identische verglaste und geschlossene, konventionell gedämmte Elemente in loser Folge ab. So können die Funktionsbereiche größtenteils geschlossen, die Schauseiten großzügig geöffnet werden.

Ökologie.
Die weitgehend geschlossene, aufgesetzte “Holzhaube” im oberen Hallenbereich schützt zusammen mit dem integrierten textilen Sonnenschutz in den unteren
Bereichen vor sommerlicher Überhitzung.

Holz als Hauptmaterial minimiert die “Graue Energie” und trägt als
nachwachsender Rohstoff zur positiven Energiebilanz bei.

Eine natürliche Belüftung der Halle wird durch Querlüftung zwischen den beiden Längsseiten gewährleistet. Aus einem Bodenkanal vor der verglasten Fassade zum Nonnenbach strömt frische Zuluft, die über einen Erdkanal im Böschungsbereich des Bachbetts aufgenommen wird. Über die gegenüberliegende Fassade
entweicht die Abluft im oberen Wandabschnitt durch Lüftungsklappen. Durch die optimale Anordnung kann natürlich durch Quellüftung gelüftet werden, bei der sich die Frischluft bodennah verteilt und dann langsam gleichmäßig aufsteigt. Der Erdkanal dient im Sommer zur Kühlung, im Winter zur Erwärmung der Zuluft und bietet bei nächtlichem Lüften optimalen Einbruchschutz. Im Winter wird die verbrauchte Luft vom Dachbereich über Kanäle wieder dem Erdkanal zugeführt, wo sie über einen Wärmetauscher die Zuluft erwärmt.

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hallen- und Bühnenbereichs ergänzt das Energiekonzept.

Eine extensive Dachbegrünung im Bereich des Foyers und der Nebenräume
minimiert zusammen mit dem offenen Platzbelag sowie dem offenen Asphalt und dem Rasengitter im Bereich der Parkplätze die Oberflächenversiegelung.
SOMAA. Kressbronn Perspektive Innen

SOMAA. Kressbronn Perspektive Innen

SOMAA. Kressbronn Modell

SOMAA. Kressbronn Modell

SOMAA. Kressbronn Grundriss

SOMAA. Kressbronn Grundriss

SOMAA. Kressbronn Modell

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