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Projektwettbewerb, selektiv (dreistufig) | 01/2010

"The Circle at Zurich Airport"

Vogelperspektive

Vogelperspektive

4. Rang

Asymptote Architecture

Architektur

Itten+Brechbühl AG

Architektur

Thornton Tomasetti

Bauingenieurwesen

Emch+Berger Gruppe

Verkehrsplanung

3-Plan Haustechnik AG

TGA-Fachplanung

Kopitsis Bauphysik AG

Bauphysik

HEFTI. HESS. MARTIGNONI. Zürich AG usic

Billings Design Associates

Bauingenieurwesen

Bartenbach GmbH - Bereich Lighting Design

Lichtplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept, die Grossform in vier auf einem Sockel ruhende Baukörper zu gliedern, ist überzeugend. Die innere Erschliessung verspricht im Zusammenhangmit den die Aufbauten und den Sockel verbindenden Innenhöfen und Atrien ein attraktives Raumkontinuum, das mit der Weiterbearbeitung in der 3. Stufe weiter an Qualität gewonnen hat. Allerdings generieren die Bilder, wie bereits in der 2. Stufe bemerkt, teils eine an Shoppingmalls erinnernde Atmosphäre, weshalb das räumliche Potenzial leider nicht ausgeschöpft wird. In ähnlichem Sinne wird die Fassadengestaltung betrachtet – das teilweise Verschleifen von Sockel und Überbauten schwächt das Gesamtkonzept und ruft Assoziationen zu globalen Prestigeprojekten («Global Architecture») hervor, deren Haltung der Einmaligkeit des Standortes Flughafen Zürich nicht gerecht wird. Die rückwärtige Raumgestaltung profitiert, obwohl in der 2. Stufe grosses Potenzial für eine starke Integration des Hügels erkennbar war, leider nur noch wenig von den einmaligen Chancen des Grünraums Butzenbüel. Die Aufteilung der Funktionsbereiche ist sehr funktional und in gewisser Weise auch konservativ. Die publikumsintensiveren Module «Health & Beauty», «Education & Knowledge», «Culture & Event», «Brands & Dialogue» und «Counsel & Services» werden mehrheitlich in den drei unteren Geschossen, die zusammen mit dem darüber liegenden Geschoss den Sockel für die Aufbauten bilden, auf der gesamten Arealfläche organisiert. In den sechs Geschossen der vier Aufbauten befinden sich die Module «Hotels & Serviced Apartments» und «Headquarters & Offices» und in einzelnen Eckbereichen Flächen für Modul «Brands & Dialogue». Die Hotels befinden sich in den beiden Aufbauten im Zentrum der Anlage. Das weiterentwickelte Konzept zeichnet sich durch eine sehr gute Flexibilität und Besucherführung sowie durch eine klare Charakterisierung der Innenhöfe und Atrien aus. Verschiedene Identitäten für wichtige Mieter können so auf ideale Weise geschaffen werden. Die Architektur hat durchaus «Icon»-Charakter; jedoch ist die Verbindung zur geforderten «Swissness» nur schwierig herzustellen. Die Hauptschwäche des Projektes besteht bezüglich Identität und Nutzungen vor allem im mangelnden Überraschungseffekt. Das Areal wird wie in der 2.Stufe des Verfahrens über die drei im Programm definierten Verbindungen zweckmässig an den Flughafen angebunden. Als Hauptverbindung dient der Weg über den Bushof. Die Punkt-zu-Punkt-Verbindung via Passerelle zum Terminal und die bestehende Unterführung stehen als untergeordnete Verbindung zu Verfügung.
Die interne und externe Verkehrserschliessung des Projektes funktioniert im Vergleich zu den anderen Projekten am besten und weist den höchsten Konkretisierungsgrad auf. Die Haupteinfahrt für den motorisierten Verkehr erfolgt mit einer langen Vorsortierung ab der Brücke über eine Rampe ins Erdgeschoss. Die Nebeneinfahrt für LKW und Busse führt links ab dem Ring ins 2. Untergeschoss. Die Hauptausfahrt erfolgt im Norden über je einen Streifen für Personenwagen und LKW. Weiter steht eine separate Vorfahrt mit Haltepunkten bei jedem der vier Baukörper zur Verfügung. Die Anlieferung erfolgt via Airportshopping/Plaza und zusätzlich noch entlang der internen Erschliessungsachse. Die gut organisierten Parkgaragen liegen im 1. und 2. Untergeschoss und sind miteinander verbunden. Das Projekt zeigt bezüglich der geforderten Nachhaltigkeitsthemen eine gute Bearbeitungstiefe. Die Auflagen Minergie und Nachhaltigkeitslabel können mit den beschriebenen Projektelementen erfüllt werden. Die Korrektur der in der 2. Stufe aufgezeigten technischen und baurechtlichen Mängel ist grösstenteils gelungen. Aufgrund der tiefsten Investitionskosten im Vergleich zu den anderen Projekten und nachfolgender Erwägungen kann die Wirtschaftlichkeit des Projektes als gut bezeichnet werden. Das kompakte Projekt mit rationalen und effizienten bautechnischen Lösungen dürfte wenige Risiken hinsichtlich unerwarteter Kostenüberschreitungen bergen. Es kann allerdings auch nicht mit hohen bautechnischen und organisatorischen Einsparpotenzialen gerechnet werden. Die offene innere Organisation der Räume und Erschliessungszonen erlaubt wie bereits in der 2. Stufe erkennbar Mietertragssteigerungen. Denkbar sind auch emotionale Aufwertungen durch wertigere Raumstimmungen und eine differenziertere Privatheit, die wiederum zu Mehrmieten führen können. Dieselbe Offenheit bleibt über die Lebensdauer des Gebäudes hinweg gültig. Spätere Umnutzungen und Nutzungsverschiebungen sind mit begrenztem Aufwand machbar. Offen ist das Risiko einer «Demodierung» der Formensprache auf der Zeitachse. Betrieb und Unterhalt sind wirtschaftlich. Das klar gegliederte Projekt erlaubt eine etappierte Vorgehensweise je nach Marktanforderung.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Innenansicht

Innenansicht

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Innenansicht

Innenansicht

Situationsplan

Situationsplan