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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Erweiterungsneubau Gymnasium Essen-Überruhr

3. Preis

asp Architekten GmbH

Architektur

Krebser u. Freyler Planungsbüro GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

ENTWURFSBESCHREIBUNG

ENTWURFSZIEL:
Durch die Funktion „Gebundener Ganztag“ wird der Erweiterungsbau des Gymnasiums Essen-Überruhr zur zentralen Anlaufstelle für Schüler. Hier verbringen sie ihre Mittagspause und nehmen verschiedene pädagogisch rekreative Veranstaltungen wahr. Zusätzlich sind zahlreiche naturwissenschaftliche Fachräume sowie Kunst und Musik im Gebäude untergebracht. Das vorrangige Ziel des Entwurfes ist es den Schülern ein angenehmes Umfeld zu schaffen.

ERSCHEINUNG:
Der Baukörper folgt dem länglichen Grundstück und staffelt sich zum Bestand ab, sodass dieser noch mit ausreichend Tageslicht versorgt wird. Die einzelnen Ebenen des Gebäudes sind versetzt zueinander angeordnet. Durch die Versprünge hält sich das Volumen angenehm zurück, ordnet sich dem Bestand aber nicht unter. Bereits beim Betreten des Schulgeländes tritt der Kopf des Gebäudes in Erscheinung. Hier ist die neue Mensa untergebracht, die sich aus der Achse des Bestands schiebt und dem Areal eine neue Identität verleiht.

ERSCHLIESSUNG:
Der Neubau ist durch zwei überdachte Stege an den Bestand angeschlossen. Zwei parallele Achsen führen vom Forum des Bestandes in den Neubau. Es ist möglich den Verteiler des Neubaus durch mobile Trennwände zu einem zweiten Foyer zu vergrößern. Auch der Innenhof kann auf vielfältige Weise für Veranstaltungen oder zur Erholung genutzt werden. Die Anbindung zur Mensa erfolgt über eine großzügig dimensionierte Achse. Der Speisesaal erhält einen eigenen Zugang, der über eine vorgeschaltete Terrasse erreichbar ist.

RAUMVERTEILUNG:
Der „Gebundene Ganztag“ befindet sich im Erdgeschoss und bildet eine Raumspange mit den Mehrzweckräumen. Musikunterricht findet im hinteren Bereich des Gebäudes statt, so können Störungen vermieden werden. Um gemeinsame Aktivitäten zu fördern befinden sich die Kunstsäle über den Musikräumen. Die naturwissenschaftlichen Räume liegen in den Obergeschossen zusammen mit den Informatikräumen. Im dritten Geschoss sind die Chemieräume angeordnet, weite Lüftungswege für Digestorien werden so vermieden.

MATERIALIEN:
Das blaue Farbkonzept verleiht dem Gebäude einen zusätzlichen Reiz. Es bietet durch seine zahlreichen Schattierungen ein angenehmes und spannendes Lernumfeld. Auf die Materialcollage des Bestandes reagiert es angemessen und hebt sich entsprechend seiner neuen Funktion ab. Die Plastizität der Erweiterung wird durch die Farbigkeit unterstrichen.


ENERGIEKONZEPT

LÜFTUNG:
Gebäude in Passivhausbauweise zeichnen sich durch einen hohen Grad an Energieeffizienz aus. Die Einhaltung der hygienischen Verhältnisse, das Abführen von CO2, Geruchs- und Schadstoffen können bei der Passivbauweise nur durch eine Lüftungsanlage realisiert werden. Die Lüftungsanlage sorgt dafür, dass die notwendige Frischluft kontrolliert in die einzelnen Räume eingebracht wird, ohne die Fenster öffnen zu müssen. Dadurch wird verhindert, dass durch unnötig langes Öffnen der Fenster Heizenergie ins Freie gelangt. Im Sommer bleibt die warme Außenluft draußen. Zur Energieeinsparung wird die im Freien angesaugte Luft über einen Erdwärmetauscher geführt bevor sie zu den Lüftungsgeräten gelangt. Dadurch wird die Luft im Winter vorgewärmt. Im Sommer wird die Außenluft entsprechend etwas gekühlt. Für die Lüftungsanlage der allgemeinen Bereiche und der Mensa ist zur Wärmerückgewinnung ein hocheffizienter Kreuzstromwärmetauscher vorgesehen. Zur weiteren Kühlung der Luft wird im Lüftungsgerät ein Kühlregister nachgeschaltet (siehe Kühlung). Für die Küche wird aufgrund unterschiedlicher Betriebszeiten und der fetthaltigen Abluft ein separates Zu- und Abluftgerät vorgesehen. Die Zuluft kann in den allgemeinen Bereichen impulsarm über Bodenquellluftauslässe in die Räume eingebracht werden. Die Abluft wird über ein Tellerventil in der Schrankzone abgesaugt.

HEIZUNG:
Die Wärmeerzeugung ist über eine Sole / Wasser Wärmepumpe geplant. Alternativ ist aus Kostengründen eine Kombination aus Wärmepumpe und Gasbrennwertkessel denkbar. Die Wärmepumpe entzieht über Erdsonden dem Erdreich die gespeicherte Wärme, hebt sie auf ein höheres Temperaturniveau an und gibt sie an die Gebäudeheizung ab. Die Gebäudeheizung erfolgt in erster Linie über die Lüftungsanlage. Wo die Beheizung über die Lüftungsanlage nicht ausreicht werden zusätzliche Heizflächen angeordnet.

KÜHLUNG:
Um den sommerlichen Wärmeschutz zu gewährleisten ist ein Sonnenschutz mit Lichtlenkfunktion im Scheibenzwischenraum vorgesehen. Um im Sommer für angenehme Innentemperaturen zu sorgen wird die Zuluft bevor sie in die Räume eingeblasen wird über den Erdwärmetauscher etwas vorgekühlt (siehe Lüftung). Das nachgeschaltete Kühlregister in der Lüftungsanlage wird mit der kühlen Sole aus den Erdsonden durchströmt. Bei dieser Art der Kühlung entstehen fast keine Betriebskosten. Lediglich für den Antrieb der Pumpen wird elektrische Energie benötigt.

PHOTOVOLTAIK:
Zur Stromerzeugung kann auf der Dachfläche eine Photovoltaikanlage installiert werden.