modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

kooperatives Gutachterverfahren | 07/2009

Erstellung eines Masterplanes / Entwicklungskonzeptes für die Liegenschaft der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)

Gewinner

kleyer.koblitz.letzel.freivogel

Architektur

Syrius Ingenieurgesellschaft GmbH

Bauingenieurwesen

SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Shortcut - Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Erläuterungstext

Kurzanalyse Bestand

Das vorhandene Stammgelände der PTB ist von seinem stetigen, fast organisch anmutenden Wachstum geprägt. Es profitiert immer noch von der Qualität und dem Ensemblecharakter seiner historischen Bauten und deren Einbettung in die parkartigen Außenanlagen.

Über die Jahrzehnte ist allerdings die Urbebauung zunehmend von neuen Technikbauten, von Verkehrs- und Infrastruktureinrichtungen überlagert worden. Die Erweiterungsflächen im Norden sind geprägt von ihrer additiven, in Teilen zufälligen Entwicklung und damit kein Ergebnis einer planmäßigen Strukturentwicklung. Eine klare städtebauliche Figur ist dadurch nur noch schwer ablesbar. Besonders schmerzlich für die Bundesanstalt: Mit der Orientierung des Geländes zur abgelegenen Abbestraße ist die Hauptstadtrepräsentanz im Stadtraum nahezu unsichtbar.

Entwurfsprämissen: 5 Ansätze

1_Gesicht zeigen: Willkommen in Berlin
Die Institution der PTB erhält eine erkennbare und vermittelbare Adresse. Aus der Villa im verwunschenen Park wird ein klar kommunizierbarer „Forschungsorganismus“ mit langen, historischen Wurzeln. Der Hauptzugang liegt künftig an der Marchstraße, die Blicke durch den Vegetationsbestand werden geöffnet. Zwei geschwisterartige Neubauten an den Grundstücksecken ergänzen das historische Observatorium zum imagebildenden Ensemble und stellen auch funktional die öffentliche Oberfläche des Instituts dar: Als Empfangs- und Bibliotheksgebäude im Nordosten, als Seminargebäude mit Cafeteria im Südwesten.

2_Kern und Schalen: Entwicklungsstränge in die „Tiefe des Raums“
Ausgehend von der neuen Eröffnung an der Marchstraße verklammern zwei kräftige durchgängige Erschließungsachsen das Institutsgelände über die Abbestraße hinweg. Der Campus erhält ein klares und höchst durchlässiges internes Fußwegesystem. Die Fahrverkehre mit leichtem Liefer- und Besucherverkehr sind dabei auf die nördlich Achse beschränkt. Die Stellplatzflächen werden an der Abbestraße gebündelt. Die Entwicklungsachsen gliedern das Gelände in einen großzügigen Kernbereich und feiner strukturierte Schalen.

3_Wechselspiel: Hochleistungscampus und Grüne Oase
Der Park des Stammgeländes wird als Qualität und als erkennbare Besonderheit der Institution PTB herausgearbeitet. Die bauliche Entwicklung ist hier zurückgenommen. Die Dualität von Stammgelände und Erweiterung wird in der baulichen Entleerung und Verdichtung damit weiter gesteigert: Im Südosten der Park mit Solitären, im Nordwesten die hoch komprimierte Forschungsplatine.

4_Räumliche Ökonomie = Städtebauliche Qualität
Auch wenn die Prämisse für die nächsten Jahre lautet: Konsolidierung nach Wachstum: Die Raumpotentiale auf dem Campus werden im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung optimal genutzt oder vorgehalten. Kleinstarchitekturen werden vermieden oder möglichst zurückgebaut. Wertvolle Flächenressourcen, vor allem aber die repräsentativen Eckgrundstücke sollen ausschließlich für großmaßstäbliche Bauvorhaben freigehalten werden. Mit dem jetzt anstehenden Bauprogramm wird dabei die Ecke Guerickestraße / Abbestraße vollendet.

5_Schmerzhafter Aufbruch: Neuordnung um den Förster-Bau
Auch wenn der Vorschlag angesichts der im letzten Jahrzehnt erfolgten Sanierung schwierig erscheint: Der Förster-Baus ist geprägt von Brandwänden, stellt eine Barriere im Block dar und verbaut das Einzeldenkmal Helmholtzbau auf unverständliche Weise. Mit Teilrückbauten und baulichen Ergänzungen können langfristig erhebliche strukturelle Verbesserungen erreicht werden.
LAGEPLAN

LAGEPLAN

Perspektive Parklandschaft Torhäuser

Perspektive Parklandschaft Torhäuser