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Realisierungswettbewerb im kooperativem Verfahren | 08/2009

Umgestaltung Marktplatz und Umfeld Aachen Brand

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Engere Wahl

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Mitarbeit: Verena Schönhardt, David Kaufmann

Idee und Konzeption
Die zentrale Rolle des Marktplatzes fĂŒr den Aachener Stadtteil Brand wird durch eine rĂ€umliche Neufassung und stĂ€dtebaulich ĂŒberarbeitete Anbindung an die Umgebung geschĂ€rft. Dabei spielen die bereits bestehenden RaumbezĂŒge eine wichtige Rolle. Die stĂ€dtische Seite des Platzes entlang der Strasse am Marktplatz formt bis zur EinmĂŒndung in die Trierer Straße eine konkave Fassung deren Pendant im grĂŒnen Band der Eschenallee mit dem Abwinkeln zum Park hin besteht. Baumpakete betonen die stĂ€dtische Kante bis zur Trierer Straße und stĂ€rken so den Bezug des Ortes zur zentralen Zuwegung. Zwischen beiden rahmenden Gesten spannt sich der Freiraum des Marktplatzes auf, der auf verschiedenen Ebenen unterschiedliche Charaktere entwickelt. Schon am Eingang an der Trierer Straße
fĂŒhrt die verbreiterte GehwegflĂ€che mit dem Platzbelag und den FontĂ€nen die wichtigen Gestaltungselemente ein, die den Platz in der Folge charakterisieren. Die tiefer liegende FlĂ€che des Marktplatzes, welche zum Park hin durch Sport‐ und Spielpodeste sowie die neue Konzertmuschel begrenzt wird, stellt einen lebendigen zentralen Ort im Stadtteil dar. Der darĂŒber liegende Teil des Platzes nimmt die lineare Anordnung der BĂ€ume vor Sankt Donatus auf und hat mit einem FontĂ€nenfeld einen reprĂ€sentativen Ausdruck. Das Beibehalten des Denkmalstandortes an dieser Stelle vermittelt zugleich zwischen Kirche und dem aktiveren unteren Teil mit Spiel und Musik. Beide Bereiche sind durch eine
Treppenanlage verbunden, deren mittleres Podest zugleich zur wichtigen Querung vom östlichen Platzrand in den Park herausgebildet wird. In den vielfÀltigen QualitÀten des entstehenden Ortes bleibt der Marktplatz als integrales Ganzes erhalten und wird durch die Ausbildung der BelÀge und Ausstattungselemente zusammengefasst.

Der Marktplatz
Die im Bestand allseitig geneigte PlatzflĂ€che wir durch zwei Stufenanlagen neu gefasst und in ihrer formalen Ausrichtung geschĂ€rft. Die bestehende Stufenanlage in der Platzmitte wird dabei deutlich aufgewertet und gliedert die PlatzflĂ€che in einem harmonischen VerhĂ€ltnis in zwei Bereiche. Der obere Platzbereich nimmt dabei die sehr starken BezĂŒge zum Vorfeld der Kirche wieder auf. Die barrierefreie
Anbindung erfolgt ĂŒber eine Rampe. Von dieser leicht erhöhten TeilflĂ€che und den Stufen aus lĂ€sst sich das Platzleben gut beobachten. Baumpakete in den Randbreichen bilden weitere schattige Verweilorte. Im oberen Platzbereich werden zwei FontĂ€nenfelder als zeitgemĂ€ĂŸe Interpretation des Themas Brunnen
hergestellt. Diese ermöglichen ein ungefĂ€hrliches Spielen am Wasser fĂŒr die Kinder und machen die PlatzflĂ€che im Bedarfsfall weiter nutzbar. Als markantes Wiedererkennungsmerkmal werden die prĂ€chtigen Blutbuchen freigestellt und am EntrĂ©e an der Trierer Straße wiederholt. Der hochbelastbare Platzbelag in gebundener Bauweise besteht aus einem Kalk‐ oder Sandstein‐, Kleinsteinpflaster, welches durch ein rhombisches Muster aus NatursteinplattenbĂ€ndern gegliedert wird. Die warme Farbgebung des Gesteins korrespondiert dabei sehr gut mit dem anzutreffenden Bruchsteinmauerwerk einiger Fassaden. Das Rhombenmuster unterstĂŒtzt diese neue Eleganz und vermittelt einen qualitativ hochwertigen Charakter.

Vorfeld Kirche St. Donatus
Das Kirchenumfeld wird in die neue Platzgestaltung mit eingebunden. Dies erfolgt ĂŒber die WeiterfĂŒhrung der BelĂ€ge ĂŒber die Hochstraße hinweg und ĂŒber die Aufnahme der starken Symmetrie, die durch die Lindenbaumpakete vorgegeben wird.

Parkanlage
Die bereits vorhandene hohe QualitĂ€t der Parkanlage soll durch minimale Eingriffe geschĂ€rft werden. Dazu zĂ€hlt eine Überarbeitung des Wegesystems in einer einheitlichen Formensprache. Zum Marktplatz und zur neuen Sporthalle werden klare Anbindungen geschaffen. Das vorhandene Spielangebot wird ausgebaut und in einem klaren Band zwischen Platz und Park unter der Eschenallee angeordnet. Im Park wird die HĂ€ngebirkenreihe als besonderes Wiedererkennungselement dazu genutzt, den Schulkindern wĂ€hrend der Pausen eine weitere, aber parkvertrĂ€gliche AufenthaltsflĂ€che anzubieten. Dazu wird eine leicht bewegte Tartanlandschaft in grĂŒnlicher Farbgebung in der Birkenreihe hergestellt, die mit dem natĂŒrlichen GrĂŒn der RasenflĂ€chen spielt, sich dadurch gestalterisch einordnet und den Kindern vielfĂ€ltige Bewegungsmöglichkeit anbietet. Am Zugang zur neuen Aula wird eine eigene Vorplatzsituation geschaffen.

Erschließung und Parken
Das Parken wird klar den StraßenrĂ€umen zugeordnet und die PlatzflĂ€che von ruhendem Verkehr befreit. Die Verbindungsstraße zwischen Marktstraße und Hochstraße wird der PlatzflĂ€che zugeordnet und steht nur noch Lieferverkehr zur VerfĂŒgung.

Ausstattung
Die Möblierung der PlatzflĂ€che erfolgt zurĂŒckhaltend und hochwertig mit HolzoberflĂ€chen. BĂ€nke werden im Bereich der Baumgruppen angeordnet. Das holzgefasste Spielband zwischen Platz und Park bietet zusĂ€tzliche Sitzmöglichkeiten. Die Musikmuschel wird an leicht verĂ€ndertem Standort neu interpretiert. ZurĂŒckhaltende und zeitgemĂ€ĂŸe Stelenleuchten werden entlang der StraßenrĂ€ume und GebĂ€udekanten angeordnet.
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Musikmuschel

Musikmuschel