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Wettbewerb nach RPW 2008 | 09/2009

Protokollbereich Bundesregierung und Verfassungsorgane am Flughafen BER

Blick vom Rollfeld

Blick vom Rollfeld

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin: Haberer Vennes Jaeger

Architektur

Arup Deutschland GmbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Entwurfsverfasser: Stefan Tebroke, Bruno Vennes

Wie kann sich auf dem Flughafengelände mit seinen riesigen Flächen und Gebäudemassen ein relativ kleines Empfangsgebäude für Staatsgäste behaupten und so seiner besonderen Rolle gerecht werden?
Der vorgeschlagene Entwurf sucht seine Antwort in einem Gesamtansatz aus Landschaft und Architektur - eine lichte Halle in einem lichten brandenburgischen Kiefernhain.

Die gesamte Front zum Flugfeld wird in einer Länge von 300 m und einer Tiefe von 30 m mit Kiefern bepflanzt. Die Kiefer als typisches Landschaftselement Brandenburgs schafft eine Identität des Ortes im ansonsten unnatürlich durch Infrastruktur überformten Flughafenbereich. In dieses lichte Band hochstämmiger Bäume wird das neue Empfangsgebäude eingebettet.
Die Architektur – im Wesentlichen geprägt durch ein lichtes Dach auf zahlreichen Stützen – greift die Typologie des Waldes auf.
Es wird ein auf Fernwirkung ausgerichtetes Bild erzeugt. Der Entwurfsvorschlag entwickelt eine Großmaßstäblichkeit ohne dabei einer Monumentalisierung zu bedürfen. Im Gegenteil, das Gebäude wirkt durch den filigranen Baldachin des Daches einladend und offen. Das neue Empfangsgebäude schafft so einen heiteren und zugleich repräsentativen Rahmen für die protokollarischen Abläufe bei Staatsbesuchen.
Auf die Unmaßstäblichkeit der Flughafenanlagen wird mit einer filigranen Auflösung des Bauvolumens in Dach und darunter liegenden Einzelbaukörper reagiert.
Es entsteht ein Gebäudetypus, der eine hohe Eigenständigkeit entwickelt und sich so von seinem Umfeld abzusetzen vermag.

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Entwurf aus Landschaft und Architektur: Das Konzept eines lichten und im positiven Sinne einfachen Gebäudes aus Holz und Glas in einem Hain aus heimischen Kiefern kann in einer Haltung und Maßstäblichkeit überzeugen. Ein übergroßes Dach überspannt das klar strukturierte und in seiner Grundstruktur sehr funktionale und flexible Gebäude. Es ruht auf vielen schlanken Stützen, im Osten und Westen eingerahmt von hochstämmigen Kiefern. Die Vorfahrts- und Aufstellbereiche der Wagenkolonne sind folgerichtig nördlich der Gebäudekante angeordnet und geben so die seitlichen Flächen frei, so dass das Grün einen Vorhang vor die rückwärtige Bebauung von der Luftseite aus legen kann. Die
Fassaden sind strukturiert und gegliedert durch Holzlamellen. Das Motiv des natürlich nachwachsenden Materials Holz wird konsequent weitergeführt bis in die Konstruktion dieses Holz-Massivbaus und bestimmt grundsätzlich den Charakter des Empfangsgebäudes. Die Funktionen werden gut abgebildet: Ein abgeschlossener
VIP-Bereich mit räumlicher Nähe zum Pressebereich, die klare Abfertigung der übrigen Mitreisenden etc. Die Fassaden aus Holz und Glas mit vorgestellten festen Lamellen erscheinen der Aufgabe angemessen. Zur Landseite können die Büroräume natürlich be- und entlüftet werden. Insgesamt stellt der Entwurf ein angemessenes und eigenständiges Angebot für die Repräsentanz der Bundesrepublik Deutschland dar: Grün und licht, freundlich und einladend, und dabei auch nachhaltig, repräsentativ und mit einem guten Maß an Selbstvertrauen.
Perspektive Flugsteige

Perspektive Flugsteige

Eingangshalle

Eingangshalle

Lageplan

Lageplan

Nordfassade

Nordfassade

Südfassade

Südfassade