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Wettbewerb nach RPW 2008 | 09/2009

Protokollbereich Bundesregierung und Verfassungsorgane am Flughafen BER

2. Preis

Kleine Metz Architekten

Architektur

Kleine Metz Architekten

Architektur

pin-planende ingenieure gmbh

TGA-Fachplanung

a.k.a.ingenieure

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Synthese.
Da ein Flughafen Ort der Mobilität, des Transitorischen, Leichten und Flüchtigen ist, sind überkommene Formen staatlicher Repräsentation in schweren Materialien und statischen Gesten an diesem Ort deplaziert. Vielmehr bietet es sich an, die Ideale der Moderne - Leichtigkeit, Eleganz, Auflösung von Grenzen, Immaterialität - mit dem Streben nach Permanenz, Nachhaltigkeit und Sicherheit zu versöhnen. Erreicht wird diese Synthese durch eine spezifische Interpretation der optischen und technologischen Möglichkeiten von Glas und Edelstahl sowie eine Gebäudegestalt, die statische und dynamische Elemente austariert.

Leistungsform.
Die Grundgestalt ist eine Leistungsform, die sich aus funktionalen und energetischen Gründen ergibt: Funktional aus der Maßgabe, das Gebäude landseitig nur von einem einzelnen Punkt aus zu erschließen, luftseitig aber eine langgestreckte Schaufassade anbieten zu können - und energetisch, um mit einer großen transparenten Südfassade die passiven Solarenergiegewinne zu optimieren und mit einer kleinen geschlossenen Nordseite die Energieverluste zu minimieren. Die West-Nord-Süd Wand wird mit vertikalen Edelstahlpaneelen verkleidet, wobei ein bruchloser Verlauf der Oberflächen von spiegelnd poliert bis matt das Licht unterschiedlich reflektiert und die Erscheinung des Gebäudes mit der Umgebung verschmilzt. Auf der Luftseite werden die geschlossenen Wandflächen in Pfeiler aufgelöst.

Geraffter Vorhang.
In ihrem linearen Rhythmus erinnert diese für ein Terminal ungewöhnliche Pfeilerreihe an eine klassische Kolonnade - womit das Gebäude Bezug auf staatliche Repräsentationsformen nimmt -, in ihrem aus der Raumsequenz abgeleiteten Rhythmus aber mehr noch an einen locker, unprätentiös gerafften Vorhang. Hinter diesem erscheint eine gebäudehohe Glasfassade, die im oberen Drittel aus milchigem Frostglas besteht, das sich bruchlos „klärt“, also in Klarglas übergeht. Die obere, transluzente Partie erscheint wie eine Nebelschicht und gibt dem Inneren ein weiches Licht, während die Durchsicht zum Flugfeld gewahrt bleibt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit setzt ihren hohen Anspruch an Repräsentanz und Leichtigkeit in einem klar umfassten, eigenständigen Baukörper um, der sich langgestreckt zur Luftseite öffnet. Das Gebäude erscheint voluminös, wobei sein inneres Raumvolumen auf ca. zwei Drittel der Gesamthöhe reduziert wird, während das oberste Drittel für eine klar strukturierte, fünfte Fassade zur Verfügung steht.

Der Grundriss ist linear organisiert und schafft durch eine sehr großzügig dimensionierte Eingangshalle einen beeindruckenden Sichtbezug zwischen Entrée und Luftseite. (…) Die Innenraumqualität des Gebäudes wird durch Glasbänder unterstrichen. Die langgestreckte Halle entlang der Luftseite scheint auch unter Berücksichtigung noch fehlender Nutzflächen sehr groß, ermöglicht dadurch jedoch Flexibilität für spätere Veränderungen. (…)

Insgesamt überzeugt das Gebäude durch seine Anmutung.
LAGEPLAN

LAGEPLAN

ANSICHTEN

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AXONOMETRIE

AXONOMETRIE

LUFTSEITE

LUFTSEITE

EINGANGSHALLE

EINGANGSHALLE

KONSTRUKTION

KONSTRUKTION