modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2009

Umbau, Sanierung und gegebenfalls Erweiterung des Verwaltungsgebäudes 8 und Neuordnung der Freianlagen des Gesamtareals Landratsamt Mosbach

2. Preis

gassmann-architekten

Architektur

Arno Seeber Freier Architekt

Architektur

Bauer.Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit dem Projektvorschlag soll möglichst viele der vorhandenen Defizite, zumindest teilweise,
beseitigt bzw. gemindert werden und Folgendes erreicht werden.


> Markierung eines eindeutigen „Stadteingangs"

> Verankerung der Institution Landratsamt im Stadtbild.
Eine eindeutige Adresse entsteht.

> Die barrierefreie Erschließung des Areals für alle Niveaus sollte gewährleistet sein.

> Der ungeordnete und sehr heterogene Innenbereich sollte mit einfachen
Mitteln einen eindeutigen und ruhigen Charakter erhalten.

> Die Topographie des Geländes wird nicht als Störung und Hindernis sondern als
gestaltprägendes und den Ort charakterisierendes Element verstanden.



Mit dem neuen Eingangsgebäude und dem angehobenen Vorplatz wird die stadträumlich unbefriedigende Situation wesentlich verbessert. Das Gebäude des Landratsamtes markiert den „Stadteingang" und wird, seiner Bedeutung als wichtige Institution der Region entsprechend, im Stadtbild verankert. Der angehobene Vorplatz mit der zweigeschossigen Pergola ist Raumbegrenzung nach außen und besetzt die stadträumlich wichtige Ecke, erzeugt gleichzeitig aber auch einen maßstäblichen urbanen „Innenraum" in einem Umfeld, das man als „städtebauliches Niemandsland" bezeichnen kann.
Als Referenz sei hier auf die Villa Garbald in Castasegna(CH) von Gottfried Semper hingewiesen, wo eine Pergola sowohl nach außen (großmaßstäblich) wie nach innen (kleinmaßstäblich), ähnliches leistet.

Über das neue Empfangsgebäude können alle Ebenen des Gebäudeensembles 8 barrierefrei erschlossen werden. Der im Innern etwas ungeordnet wirkende Treppen und Aufzugskern könnte rückgebaut werden, was zur besseren Übersichtlichkeit dringend notwendig erscheint. Das Erdgeschoss des Bestandes wird als Foyer mit angrenzendem Frontofficebereich umgebaut. Der Raum ist für Veranstaltungen und Ausstellungen vielfach nutzbar.

Im Hofbereich entsteht, zumindest mittelfristig, ein stark begrünter Parkplatz mit regelmäßiger Baumstellung, der mit seinem einfachen Gestaltungsprinzip den sehr heterogenen Innenbereich wohltuend "beruhigt". Langfristig könnte daraus ein Hain werden, welcher Bestandteil der parkartigen Gesamtanlage wird, wenn in einem möglichen weiteren Bauabschnitt ein Großteil der Stellplätze in einer Tiefgarage nachgewiesen werden.

Für die barrierefreie Erschließung sämtlicher Niveaus sorgt ein Treppen- und Aufzugsturm innerhalb der Parkanlage. Als Referenz für dieses vertikale Erschließungsbauwerk könnte z.B. die Pferderampe in Urbino oder die Aufzugsanlage am Museum „Reina Sofia" in Madrid genannt werden.

Die gestalterische „Inszenierung" der starken Topographie geschieht mit einer kaskadenartigen Brunnenanlage neben dem Erschließungsbauwerk. Topographie kann hier auch durch das Rauschen des Wassers „gehört" werden. Der parkartige Innenbereich bekommt somit noch einen atmosphärischen Geräuschfilter. Der Garten der Villa d´Este mit der „viale delle cento fontane" könnte als Vergleich gesehen werden.