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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2010

Städtebaulicher und freiraumplanerischer Wettbewerb zum Wissenschaftsquartier

View auf Sandtorplatz & Prinzip

View auf Sandtorplatz & Prinzip

Anerkennung

De Zwarte Hond GmbH

Architektur

URBAN CATALYST

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Wissenschaftesquartier – Struktur und Offenheit

Nördlich des Stadtzentrums liegt ein wichtiger Teil der Zukunft Magdeburgs – das Wissenschaftsquartier, bestehend aus dem Campus der Otto-von-Guericke-Universität, einer Reihe von Forschungsinstituten und dem Wissenschaftshafen. Diese programmatische Mischung in Kombination mit ungenutzten Räumen stellt ein großes Entwickluspotential dar. Schlüssel zu dessen Aktivierung sind schnelle und unkomplizierte Planungsprozesse und eine räumliche Konfiguration, die zur Kommunikation einlädt. Beide erfordern klare Strukturen bei größtmöglicher Offenheit. Hierzu schlagen wir eine Reihe verschiedenster Strategien auf allen Massstabsebenen vor. Auf dem Campus kommen im wesentlichen Freiraumstrategien zum Einsatz; es entstehen drei Bereiche mit je einer eigenen Identität. Der Wissenschaftshafen als vierte städtebauliche Einheit erhält eine klare Struktur als Kasko für eine langfristige und nachhaltige Entwicklung. Dann werden diese stadträumlichen Teilbereiche wie Perlen auf einer Kette miteinander verbunden.
Abstrakt formuliert ist die Herausbildung klarer räumlicher Entitäten Voraussetzung um diese überhaupt verbinden zu können.


Wissenschaftsquartier wasn’t built in a day – Schnelle Erfolge und langfristige Ziele

Schnelle Resultate müssen her. Darum schlagen wir ein starkes Element vor, das auch in der derzeitigen heterogenen Situation genug visuelle Kraft besitzt um den Wissenschaftshafen mit dem Campus und die verschieden Bereiche des Campus selbst miteinander zu verbinden – der pinke Läufer.
Dieser besteht zunächst aus Farbe und einer Brücke. Pink markiert wird ein 3m breites Asphaltband, das sich ausgehend von der Gareisstraße über den Campus zu einer Brücke über die Sandtorstraße entwickelt. Der Sandtorplatz als neuer Ankerpunkt bildet das Entreé zum Wissenschaftshafen. Der großzügig gestaltete Platzraum ist gleichzeitig Tramhaltestelle und skulpturaler Endpunkt der Brücke. Der pinke Läufer ist der „rote Faden“, schafft unmittelbar eine direkte Verbindung zwischen Campus und Wissenschaftshafen und wird sukzessive parallel mit Maßnahmen am Gebäudebestand und der schrittweisen Neustrukturierung des Freiraumes zu einem starken öffentlichen Freiraumband mit vielfältigen Nutzungs- und Serviceangeboten transformiert.
Auch für den Wissenschaftshafen schlagen wir eine Strategie vor, die aus einem kurzfristig Perspektivwechsel besteht und langfristig flexibel für verschiedenste Funktionen und Typologien ist. Zunächst werden alle Gebäude die keine Funktion mehr haben und die nicht erhaltenswert sind abgeräumt. Auf dem Raster der zukünftigen städtebaulichen Struktur entsteht mit minimalen Mitteln ein Pionierwald aus Birken, der die räumliche Konfiguration der späteren Räume und Kanten vorwegnimmt. Im Laufe der Zeit mit fortschreitenden Bedarf wird der Wald durch Gebäude ersetzt.

Aktivierung – Katalysatoren, temporäre Strukturen und unprogrammierte Räume

Bereits heute wird der Campus durch eine Reihe von öffentlichen Aktivitäten der Studenten belebt: Trendsportnutzungen, Filmvorführungen, Parties oder Treffen auf dem Campus sind eine wertvolle Ressource für öffentliches Leben, von der auch die Hafenentwicklung kurz- bis mittelfristig profitieren kann. Neben dem gezielten Ausbau der öffentlichen Räume schlagen wir eine Aktivierung von strategischen Orten und Räumen durch temporäre Nutzungen in dem neuen öffentlichen Verbindungskorridor Campus-Hafen-Elbe vor. Die temporären Aktivitäten dienen als Inkubatoren für neue Öffentlichkeiten, kompensieren aktuelle Defizite an Nutzungsangeboten und sollen sich zu Kristallisationskernen für neue Nutzungscluster entwickeln. Entlang des pinken Läufers entstehen sukzessive Flächen für Trendsportnutzungen, Liegewiesen, kleine Plätze und Servicestationen wie Kiosk, Unicafé, Radverleih oder Copyshop. Über die temporäre Programmierung von Orten entstehen neue Adressen und Identitäten die Campus und Wissenschaftshafen Schritt für Schritt zu einem „Place-to-be“ machen. Ziel muss es sein, einerseits das studentische Leben weit über den Vorlesungsbetrieb hinaus in all seinen Facetten an den Campus zu binden und andererseits den Campus zu öffnen und attraktiv zu machen für Programme mit Bedeutung über den alltäglichen Unibetrieb hinaus.
Unser Konzept sieht weiterhin vor, die bestehenden Silos im Hafen künstlerisch zu inszenieren. Sie besitzen eine überregionale Ausstrahlungskraft, die zu einer Ikone für die Magdeburger Wissenslandschaft transformiert werden muss. Langfristig ist in einem der Silos beispielsweise eine Creative Factory vorstellbar, eine Plattform für Start-ups, Institute der Universität und internationalen Wissenschaftsaustausch.
View auf Wissenschaftshafen & Prinzip

View auf Wissenschaftshafen & Prinzip

Exploded View

Exploded View

Plan 1: 2000

Plan 1: 2000

Plan 1:500

Plan 1:500