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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2010

Neubau mehrzügige Realschule mit Ganztageseinrichtung und Sporthalle in Biberach a. d. Riss

4. Preis

Architekten Mühlich + Partner BDA

Architektur

Baron Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Zieher Technic Ingenieurbüro

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Die Mitte!

Eine räumlich definierte, wahrnehmbar attraktive und belebte Mitte in der Sport- und Schulmeile ist unser Ziel. Nicht die Neuankömmlinge stehen im Vordergrund, die Mitte an sich ist der Kern der Meile!
Die beiden Schularten begegnen sich auf gleicher Augenhöhe, keine Konkurrenz zwischen Neu und Alt, ein gemeinsames Ensemble, baulich begrenzt im Süden durch die neue Realschule, im Norden durch das Ganztages-Zentrum, im Osten durch die Sporthalle und im Westen durch die Mali-Schule, dazwischen attraktive Pausenflächen mit jeder Menge Bewegungsanreizen.
Das Ganztages-Zentrum von Allen gleichermaßen genutzt - demnach auch eigenständig und freigestellt - nicht nur einer Schule unmittelbar räumlich angegliedert. Die Realschule als städtebaulicher Hochpunkt in einer doch eher diffusen Umgebung – die Erweiterung erfolgt als siebtes Geschoss - trotz räumlicher Distanz in engem Kontakt zueinander. Die durchsichtige Sport- und Kletterhalle seitlich beigestellt als Teil der durchgängigen Grünzone und wie die drei anderen Gebäude von der Meile aus erschlossen.
Mit der städtebaulichen Bündelung schaffen wir neben dem kompakten Kernbereich ein Maximum an Grün, Innenstadtnahe Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen, ein durchgängiges Konzept in der landschaftlichen Einbindung. Die Wilhelm-Leger Straße und deren Stellplätze bauen wir zurück, befreien diese vom Verkehr, Betriebs- und Rettungsfahrzeuge ausgenommen. Die Bushaltestelle schlagen wir im Erlenweg vor, sicher verbunden unter der Hans-Liebherr-Straße mit dem Schulgelände.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kompakte Baukörper und ihre Anordnung an der "Schulachse" halten den übergeordneten Grünzug weitestgehend frei von Bebauung. Schule und Sporthalle gliedern die Freiräume in eine eher urbane Achse im Westen und "grüne" Freifläche im Osten, in der vielfältige Freizeit- und Aufenthaltsangebote gemacht werden. Die Schulachse erhält im Süden mit der 6-gechossigen Realschule einen markanten Schlußpunkt. Im Norden wird im Bereich der Mali-Sporthalle der Ganztagesbereich dagegen gestellt. Diese Begrenzungen schwächen mit diesen Verengungen die angestrebte Durchlässigkeit der übergeordneten "Schulmeile". Der übergeordnete Rad- und Fußgängerverkehr wird unnötig behindert. Das Volumen des 6-geschossigen Baukörpers der Schule reicht unverträglich nah an die Hans-Liebherr-Straße und die westlich benachbarte Bebauung. Die Zugänge zu den 3 Baukörpern direkt an der Schulachse sind gut angeordnet, die Ausbildung der Loggia an der Realschule ist sehr attraktiv. Die weit abgerückte Anordnung des Ganztagesbereichs (ca. 220m) von Schule und Sporthalle ist für den Schulbetrieb kaum akzeptabel. Die Realschule ist äußerst kompakt ausgebildet, über ein zentrales Treppenhaus werden 7 Ebenen auf kurzen Wegen miteinander verbunden, im Schulbetrieb löst dieses Organisation jedoch Probleme aus.
Bezweifelt wird, ob über seitlich angeordnete Loggien und Einschnitte der Innenraum ausreichend belichtet wird.
Die bei den Loggien vorgeschlagenen Lernbereiche erscheinen zu klein, ungestörtes Arbeiten ist nicht gewährleistet. Verwaltung und Lehrerbereiche sind gegenüber den Schülerbereichen aufgrund der geschossweisen Trennung zu stark abgeschottet. Der Zugang ins Foyer der Sporthalle auf Ebenen der Tribüne ist großzügig und attraktiv. Problematisch
sind die Lage der WC`s abseits der Umkleiden und des Regieraums bei den Geräteräumen. Der Ganztagesbereich bietet in einem kompakten Baukörper großzügige und gut geschnitten Räume für Mensa/Aula und Funktionsräume. Der Luftraum im Bereich Mediothek stärk die Attraktivität. Das Tragwerk der Schule setzt sich aus einer wirtschaftlichen Stahlbetonskelettkonstruktion zusammen. Zum Tragwerk der Sporthalle findet sich keine ausreichende Aussage. Das Energiekonzept erscheint schlüssig, die Integration in die Gebäudeplanung ist aber nicht vollständig (Lüftungsanlage, Fassadeausbildung). Die Kompaktheit der Baukörper, die ermittelten Kennziffern lasse eine sehr preisgünstige Erstellung und wirtschaftlichen Betrieb erwarten. Die kubische Ausbildung der Baukörper entspricht der Kompaktheit, die glatte Glasfassade bzw. (Cortenstahlverkleidung) ist schlüssig daraus abgeleitet, wirkt aber sehr streng und abweisend und erscheint der Bauaufgabe Schule nicht angemessen. Die Arbeit besticht durch ihre Klarheit und Kompaktheit auf allen Maßstabsebenen, weist in der Durcharbeitung und Funktion aber Mängel auf.