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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2009

Neubau eines Zentralgebäudes an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken (HTW) Goebenstraße verbunden mit einem freiraumplanerischem Ideenteil zur Campusallee

3. Preis / Ideenteil

schneider+schumacher

Architektur

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebaulich-freiraumplanerischer Ideenteil

Der HTW-Standort Alt-Saarbrücken/Goebenstraße ist durch ein sehr heterogenes Erscheinungsbild geprägt und als Campus derzeit nur schwer erkennbar:

Mit dem Bau der Autobahn wurden die in den 50er Jahren errichteten HTW-Gebäude ihrer natürlichen Zugangsseite beraubt, die Hochschule wird seitdem quasi durch die Hinterhöfe der kriegszerstörten Blockrandbebauung erschlossen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Gebäudekomplex 7-8-9 mit seiner unterhalb der Gebäude liegenden Parkebene einen unnatürlichen Höhenversatz auf dem Gelände erzeugt, der die räumliche Situation in keinster Weise klärt.

Die planerischen Herausforderungen bestehen darin, Identität stiftende Klarheit, charakteristische Landmarken und ein eindeutiges Wegenetz in den neuen Campus zu bringen.

Mit der Verlagerung nahezu des gesamten ruhenden Verkehrs in das neu zu erstellende Parkhaus westlich der HTW-Hochhausscheibe (zur Zeit noch Haus der Gesundheit) ergibt sich die große Chance, sämtliche Freibereiche zwischen den Hochschulgebäuden als Freiräume zu nutzen.

Die geplante Campusallee führt als Hauptader Fußgänger wie Anlieferungsverkehr in Ost-West-Richtung durch den Campus. Dieser neue verkehrsberuhigte und mit ‚Sophora japonica’ gesäumte Bereich ist als durchgängige Fläche mit großformatigen Granitplatten und minimalen Fahrbahnmarkierungen ausgestattet. Der KFZ-Verkehr wird auf den Bereich zwischen Goebenstraße und Alvenslebenstraße eingeschränkt. Bänke und Fahrradständer werden als Gruppen unter den Baumreihen platziert. Durch die neue Achse erhält der Campus einen offenen Charakter, verbesserte Konvektivität und damit ein neues Lebensgefühl.

Die offenen Blockränder werden nach Norden hin weitestgehend mit hochschulaffiner Nutzung und Wohnen geschlossen und bilden so eine klare städtebauliche Kante entlang der Campusallee. Die Hinterhöfe der Geschoßwohnungsbauten entlang der Hohenzollernstraße sind dadurch von der Campusallee aus nicht mehr einsehbar und erhalten ihren privaten Charakter zurück. Studentisches Wohnen kann hier den Übergang zwischen Geschoßwohnungsbauten und Hochschule bilden.

Die Campusallee erschließt eine Reihe von Plätzen (Campus Foyer, Campus Plaza, Campus Terrasse, Campus-Höfe und Campus Vorraum), die zu der Orientierung innerhalb des Campus beitragen. Eine einheitliche Bepflanzung mit ‚Sophora japonica’, ‚Gleditsia triacanthos’, ‚Pinus sylvestris’ und ‚Acer platanoides’ verbindet diese Plätze gestalterisch und schafft ein hochwertiges Blätterdach.



Campus Foyer
Ein neuer Platz entsteht vor der Hochhausscheibe, um diese auf Straßenniveau unmittelbar mit dem Campus Plaza, dem Auftakt des Campus östlich der Malstatter Straße, zu verbinden.

Campus Plaza
Ein großer und gleichmäßiger Platz wird als größter des Campus die prominente Stelle vor dem neuen Zentralgebäude. Sitzgelegenheiten werden großzügig um Kieferninseln herum angeboten. Diese Landschaftstaschen stellen einen immergrünen Bewuchs dar, dessen unregelmäßige Kronen einen ansprechenden Kontrast von Licht und Schatten erzeugen und einen angemessenen Maßstab darstellen.
Der Kita-Garten an der Ostseite des Campuseingangs führt an die Allee heran und wird von der Plaza aus leicht zugänglich sein.

Campus Terrasse
Hier findet ein größerer Eingriff in das derzeitige Campusgefüge statt: Die Parkflächen unterhalb der 80er-Jahre-Bebauung werden weitestgehend rückgebaut, das Gelände wird hier wieder auf das Eingangsniveau der Gebäude angehoben. Die Gebäude erhält einen ‚Grünen Sockel’ und der grüne Parkcharakter des Campus wird verstärkt.
Dadurch entstehen großzügige Freibereiche mit Sitzstufen zur Campusallee. Diese grüne, repräsentative Terrasse wird einen Blickpunkt von der Hohenzollernstraße über die Alvenslebenstraße darstellen. Der barrierefreie Zugang ist über ein Rampensystem im Westen gewährleistet.

Campus-Höfe
Der östliche Teil ist mit einer Abfolge von Innenhöfen gestaltet.
Im ersten Hof wird mit leichter Erdmodellierung vor Gebäude 2 ein Garten-Parterre angelegt. Bänke laden entlang der Wege zum Verweilen ein. Alle großen Bestandsbäume werden auf den neuen grünen Sockeln erhalten.
Der zweite Hof wird durch einen großen Brunnen dominiert, dessen breiter Rand eine großzügige Sitzgelegenheit darstellt. Der Raum ist ruhig und meditativ und bildet eine intime Atmosphäre.

Campus Vorraum
Dieser letzte Platz stellt die Aufweitung der Campus Allee dar, und bildet die Eingangssituation des Campus im Osten. Hier ist die Campusallee über die Autobahn hinweg mit einer neuen Rad- und Fußgängerbrücke über die Autobahn an den Saaruferweg angebunden. So entsteht eine attraktive Verknüpfung mit dem vorhandenen Radwegenetz entlang der Saar.