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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2009

Neubau eines Zentralgebäudes an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Saarbrücken (HTW) Goebenstraße verbunden mit einem freiraumplanerischem Ideenteil zur Campusallee

Ankauf / Realisierungsteil

Kramm & Strigl Architekten und Stadtplanergesellschaft mbH

Architektur

Hermann Lotz Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Realisierungswettbewerb Hochbau HTW, Ankauf

Die aus der gesamtstädtebaulichen Überlegung gewonnene Rundform mit der Schließung des Großblocks gegenüber der BAB und des gleichzeitigen Öffnens gegen den Innenbereich, überlagert mit der Idee der inneren Wegebeziehungen, ergibt die ablesbare Form des Gebäudekörpers HTW.
Das HTW Gebäude wird im EG (191,80 m ü. NN) auf der zur Campus-Mall-Allee geöffneten Süd-Seite über ein funktionales Foyer mit zwei Aufzügen, Treppe, Garderobe erschlossen.
Die Mensa-Cafeteria wird entweder über die Campus-Mall oder das Foyer von Süden her erschlossen.
Die Bibliothek ist über zwei Geschosse organisiert. Die innere Struktur der Bibliothek erfolgt entsprechend der Raumfigur. Die Arbeitsplätze sind als 6er-Gruppe auf der Nord-Seite organisiert.
Die Außenhülle fächert sich im Bibliotheksraum auf, so dass nur gefiltertes Licht durch den transluzenten Beton (System Luccon-Lichtbeton) in einer Verlaufsstruktur von dunkel bis hell, auf die Arbeitsplätze und den Innenraum fällt.
Die reduzierten Öffnungsschlitze dienen nur dem freien Blickkontakt nach außen.
Diese Wandstruktur schirmt ab - insbesondere die Lärmemission der BAB - ermöglicht aber im Nachtfall ein signifikantes Erscheinungsbild. Die Belichtung des südlichen Teils wird durch eine großflächige Pfosten-Riegel-Glas-Stahl-Konstruktion gewährleistet und der verglasten Abschirmungswand gegen den Luftraum des ovalen Treppenhauses.
Die Kleingruppen, die Lehrbuchsammlung befinden sich auf Ebene 205,00 m ü. NN (Staffelgeschoss). Das Gestaltungsprinzip mit der aufgefächerten Fassade (Luccon-Lichtbeton) findet sich auch hier wieder.In diesem Geschoss ist auch die Verwaltung untergebracht. Dieses Geschoss ist ebenso über das funktionale Foyer getrennt zu erschließen.
Energiekonzept
Prinzip: Geschlossene Nordfassade offene Südfassade.
Der Erschließungsraum in der ovalen Fassade kann als Doppelfassade betrachtet werden, im Sinne einer Pufferzone für den Sommer- wie für den Winterfall.




Ideenwettbewerb Freiraum und Städtebau

Die Idee der „Campus Allee“ wird weiter verfolgt und mit einer Baumreihe auf der Nordseite der „Allee“ kontinuierlich durchgeführt. Im Süden kann die Allee in Teilbereichen umgesetzt werden. Ergänzend zur „Campus-Allee“ auf dem Niveau 191,80 m ü. NN wird eine neue Ebene vorgeschlagen, die teilweise die existierenden PKW-Stellplätze überbrückt und die vorhandenen Gebäude mit dem Zentralgebäude verbinden. Diese Ebene wird von uns als „Campus-Mall“ verstanden. Aktivitäten jeder Art sind hier möglich, Flanieren, Ruhen, Meditieren, etc. Diese beiden Aktivitätszonen „Campus-Allee“, „Campus-Mall sind das Rückgrat des Entwurfskonzepts und bilden einen großzügigen Erlebnisraum, der für das gesamte Quartier nutzbar ist.
Eine befestigte Oberfläche aus Pflaster und Natursteinplatten wird durch begrünte offene Fugen gegliedert. Baumbosquetten (Das Grüne Dach) laden als Rückzugsbereich zum Sitzen ein. Im Wechsel zum Naturdach gibt es das künstliche Dach als gebaute Dach-Skulptur aus Weiß-Beton-Elementen.
Diese beiden Gestaltungselemente gliedern die „Campus-Mall“. Die beiden vorhandenen Höfe werden einzeln behandelt, mit einer freien Wegeführung werden hier die vorhandenen Bestandsbäume in eine Grünfläche integriert, zwei Wasserflächen mit Seerosen erzeugen eine gewisse Privatheit.
Das Parkhaus für ca. 450 Stellplätze wird als Raumskulptur verstanden. Eine Raumschleife „Loop“ ermöglicht es, auf einer Rampe mit 4% kontinuierlicher Steigung beidseitig zu parken. Als Kurzschluss zur Abkürzung bzw. Ausfahrt, gibt es die Querbrücken. Die Schleifen-Figur spiegelt sich auch in der Baustruktur und damit im äußeren Erscheinungsbild wieder.

Beurteilung durch das Preisgericht

Urteil Preisgericht

Die städtebauliche Anordnung umfasst einen zusammenhängenden Freibereich als zentralen Aufenthaltsbereich.
Die Aufenthaltsqualität wird durch den Lärmeintrag in der Fuge zu Gebäude 9 gemindert.
Ebenso nachteilig hierfür wirkt sich die geplante Anlieferung aus.
Der Entwurf wird geprägt durch die fließende dynamische Entwicklung der horizontalen Verbindungswege. Diese
Bereiche weiten sich zu zentralen Foyerbereichen auf, die - richtigerweise an dem zentralen Platz gelegen, die
Adressbildung sowie eine gute Orientierung gewährleisten.
Die geplante Anbindung an Gebäude 9 ist ungünstig und führt zu Raumverlusten.
Die Übernahme der Fassadengliederung des Hochhauses wird als gelungen angesehen.
Dennoch wird die Gesamtansicht des Gebäudes aufgrund der Massivität und Geschlossenheit kritisch gesehen
und vermittelt nicht den Eindruck eines Hochschulgebäudes.