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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2009

Landschaftsplanerischer Wettbewerb Mercatorinsel Duisburg

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3. Preis

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Raum im Rhein

Knapp zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, am Zusammenfluss von Rhein und Ruhr gelegen, verfügt die Stadt Duisburg über ein Gelände von grossem ökologischen und historischen Wert. Einst diente die Inselspitze dem Umschlag von Gütern aller Art, oder auch als Kulisse für „Schimanski“ Krimis. Im Stadtgefüge hat jedoch der Strukturwandel der Hafenwirtschaft Spuren hinterlassen. Heute wartet die frei gesetzte Fläche darauf, von neuen Nutzern erobert zu werden. Noch immer versprüht die Spitze der Mercatorinsel einen ganz eigenen Charme. Stadt trifft auf Landschaft – ein Ort des Übergangs wird neu in Szene gesetzt. Der Weg als verknüpfendes Thema zwischen beiden Räumen in Form eines neuen Boulevards wird zum räumlichen Motor beider Elemente.

Natur
Im Zentrum der Überlegungen steht der Gedanke, den Inselcharakter des Ortes zu unterstreichen und einen Park zu formulieren, welcher auf das Hochwasser des Flusses reagieren und sich den verschiedenen Wasserständen anpassen kann. Um das Bild der Insel zu verstärken ist die Inselspitze als naturnaher Flussraum gestaltet. Vernässte Bereiche bieten grosszügige Flächen für eine vielfältige Fauna und Flora. Hoch wachsende, mehrjährige Pflanzen erfreuen die Besucher durch ihre Blütenpracht und unterstreichen den naturräumlichen Bezug zu den Rheinwiesen. Eingebettet in die „sanft“ modellierte Topographie befindet sich die Veranstaltungsarena. Sie bildet den passenden Rahmen für zukünftige Kulturereignisse aller Art. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 könnte Sie bereits die ersten Gäste zu Vorstellungen begrüssen.

Stadt
Unmittelbar an die extensive Gestaltung der nördlichen Inselspitze schliesst die Urbanität des neuen Businessparks an. Das 2,5 ha grosse Dienstleistungsareal ist das Herzstück des neuen Stadtteils. In Zukunft gehen hier bis zu 2000 Personen täglich ein und aus. Eine ausgewogene Nutzungsmischung aus Büro- Dienstleistungs- und Gastronomienangeboten verleiht der Insel ihre eigenständige Identität als Arbeits- und Erholungsort. An den Rändern der Arbeitswelt laden Balkone und Freitreppen zum Erleben der angrenzenden Hafenwelt ein.

Boulevard
Ein zusammenhängender Eichenboulevard, der von der Ruhrorter Strasse bis hinnauf zur Inselspitze führt, überträgt urbane Dichte in ein Hauptelement des Parks. Als räumliches Rückgrat wird der Boulevard zur zusammenhängenden Klammer, der dem städtischen Massstab seines Umfeldes gerecht wird. Dem gegenüber stehen grosszügige, offene Wiesenflächen, welche die Weite dieser einzigartigen Flusslandschaft bis in die Stadt hinein wirken lassen. Der Boulevard verbindet die Stadt mit dem Hafen, und die einzelnen Orte des Areals miteinander. Ihm ist ein einfaches Wegenetz untergeordnet welches die Mercatorinsel mit seinem Umfeld verwebt.

In den nördlichen Bereich des Parks gelangt man entweder über den Treppenabgang der Friedrich-Ebert-Brücke, oder über die behindertengerecht gestaltete Fuss- und Radfahrerbrücke von Ruhrort aus über die Hafenpromenade entlang der zentral gelegenen Liegewiese. Diese stellt sich als offene Fläche mit locker eingestreuten Sumpfzypressen dar und erlaubt eine Vielzahl unterschiedlichster Nutzungen. Im Bereich des Boulevards findet man orange eingefärbte Spielstelen, die einen Kontrast zum dunkelgrün geprägten Raum des Eichenboulevards bilden. In freier und lebendiger Gruppierung ragen diese als farbige Akzente in den Himmel. Zwischen die Stelen sind spielerisch verschiedenste Spielelemente integriert. Von der Kletterstele, über einfache Schaukeln bis hin zur Hängematte findet man hier alles wieder was Jung und Alt Freude bereitet.

Von der Liegewiese aus gelangt man über eine der drei nahezu parallel verlaufenden Geschäftsstrassen in den südlichen Bereich des Businessparks. Die Umschlagshalle bildet den räumlichen Abschluss. Im Schatten des Boulevards kann man den Blick in die Weite schweifen lassen und die vorbeiziehenden Frachter in der Ferne beobachten.

Die Gestaltungselemente des Parks sind bewusst einfach gehalten und reduzieren sich im Wesentlichen auf die zwei Hauptelemente: Vegetation und Topographie. Baum, Rasen, Hochstaudenflur und Erdmodellierungen ergeben in ihrer Anordnung eine übersichtliche, robuste Struktur, welche multifunktionale Nutzungen zulässt und Veränderungen gelassen entgegen blickt.
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