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Verhandlungsverfahren | 07/2009

Umbau, Sanierung und Erweiterung der Hauptschule Wasserburg

Zuschlag

h4a Gessert + Randecker Architekten | h4a Gessert + Randecker + Legner Architekten

Architektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept:

Die vorhandene Schule wird durch die kleinteiligen, klar strukturierten Einzelbau-körper, die aus den Klassenräumen gebildet werden, bestimmt.
Dabei gruppieren sich die Cluster um die zentrale Eingangshalle und bilden den zentralen Schulhofbereich. Durch die bauliche Ergänzung des Mensabausteins der letzten Erweiterung wurde die U-förmige Schulanlage teilweise zur Straße geschlossen.

Durch den Rückbau des Hausmeistergebäudes und die Positionierung der neuen Sporthalle wird der Eingangsbereich nun wieder räumlich aufgeweitet. Durch das Rückversetzen vom Straßenraum und die direkte Anbindung an den Bestand wird der Besucher in den zentralen Schulhof geleitet.
Unterstützt wird diese räumliche Lenkung durch den Vorschlag der „Grünen Arkade“. Die „Grüne Arkade“, als Teil der neugestalteten Außenbereich der Mensa, rückt den Mensabaustein räumlich ins Zentrum und wertet gleichzeitig die Rückseite des Gebäudes zum Schulhof hin optisch auf.
Architektonisch stellt der vorhandene Schule sowohl innen- wie auch außenräumlich eine hochwertige Struktur für ein zeitgemäßes Schulgebäude dar.

Das zentrale Element der Aula der bestehenden Schulanlage wird durch den Entwurf räumlich aufgewertet und zum zentralen Treffpunkt in der Schule.
Die nun 2-geschossige Halle nimmt die zentrale Erschließung mit der neuge- stalteten Treppenanlage auf. Über die Galerien werden die Klassenräume im Obergeschoss zentral erschlossen, so dass die brandschutzmäßig problem-atischen offenen Treppen entfallen können.

Um die unterschiedlichen Höhen ohne Treppen ebenengleich miteinander zu verbinden, wird die Galerie in ein für den Nutzer nicht sichtbares und nicht spürbares Gefälle ( 1,2%), gelegt. Dadurch gelingt es alle Ebenen im 1. Obergeschoss ohne weitere Maßnahmen barrierefrei zu verbinden.


Um die Aula auch für Vorführungen zu nutzen, sollte überlegt werden, die Aula mit einer Bühne ( nördliche Fuge) auszustatten, dann könnte die in der Auslobung angedachte Bühne in der Sporthalle entfallen.

Das Ordnungsprinzip der inneren Erschließung, mit der hohen räumlichen Vernetzung von außen und innen wird gestärkt. Die Qualität zwischen der neuen zentralen Aula, dem Schulhof und angrenzenden Schulpark, als zentrale Elemente der Schulanlage, bildet das wesentliche Qualitätsmerkmal der neuen Schulanlage.

Der Raum der rückgebauten Treppen wird für die angrenzenden Fachräume, sowie für Garderoben genutzt.
Die Fugen zwischen den Bauteilen werden für die Gruppenräume als räumliche Erweiterung der Schule genutzt. Dadurch reduziert sich gleichzeitig die Außenhüllfläche der Schule. Durch die Reduzierung der Toilettenanzahl auf die Schulbaurichtlinien können weitere Flächen für die Unterrichtsnutzung aktiviert werden.

Die Verwaltung wird zentral auf der Eingangsebene organisiert. Die Lage der sonstigen Fachklassen im 1. Obergeschoss wird beibehalten.


Sporthalle:

Beide Varianten als Neubau mit Zweifach Turnhalle und die Ergänzung der Bestandshalle mit einer Einfachturnhalle sind architektonisch denkbar. Es handelt sich vielmehr um eine Entscheidung, die sich aus der Nutzung ergibt, da sich die Umbaumaßnahme aufgrund der Gegebenheiten von der Neubaumassnahme wirtschaftlich nicht deutlich günstiger darstellt. Während der Vorteil der Umbaumaßnahme sich in dem zusätzlichen Raumangebot der vorhandenen Aula ergibt, spricht für die Neubaumassnahme die vielseitig für den Sport nutzbare Zweifachsporthalle mit ihrer klaren inneren Organisation.

Bei beiden Varianten können die Hallen für externe Sportler genutzt werden. Die Barrierefreiheit der Neubauvariante wird durch die Mitnutzung des angrenzenden Aufzuges in der Schule gewährleistet. Bei der Umbauvariante ist die Barrierefrei-heit durch die Höhensituation des Altbaues nicht in allen Bereichen gegeben.


Brandschutzkonzept:

Über die außenliegenden Treppen ergibt sich ein einfaches und wirtschaftliches Fluchtwegekonzept. Die sonstigen Fluchtwege erfolgen über notwendige innere Flure und entsprechend ausgestaltete Treppenhäuser.

Die Klassencluster sind räumlich durch Brandschutztüren von der zentralen Halle abgetrennt und bilden eigene Brandabschnitte. Die an die Halle angelagerten Gruppenräume erhalten Zugänge zu den benachbarten Klassenräume.
Dadurch ist die Ausbildung der Aula als Versammlungsstätte mit angemessenen Mittel umsetzbar.


Baudurchführung:

Die zentralen Maßnahmen sind im wesentlichen die Neu/Umbau der Sporthalle und die Umgestaltung der Aula. Die Klassencluster und Sporthalle können durch Bildung von Bauabschnitten weitestgehend bei bestehenden Schulbetrieb durchgeführt werden. Die Massnahmen der Aula müssen in den schulfreien Zeiten umgesetzt werden.
Bei der vorgeschlagenen Erweiterung- und Umbaumaßnahme ist der Schul– und Pausenhofbetrieb möglich. Eine vollständige Auslagerung der Schule in Containern ist bei der vorgeschlagenen Lösung nicht erforderlich.
Durch eine schulspezifisch, abgestimmte Bauablaufplanung kann den Bedürfnissen des Schulbetriebs entsprochen werden.


Wirtschaftlichkeit:
Durch die kompakte Bauform der Erweiterung sowie durch die Auswahl der Materialien, wird die Grundlage für ein hohes Maß an Wirtschaftlichkeit bei den Investitions- und Betriebskosten bei gleichzeitig hohem architektonischem wie ökologischem Anspruch erreicht. Durch die vorgeschlagenen Erweiterung werden gleichzeitig komplexe Gründungen, Abtragen von Deckenplatten sowie aufwändige Sicherungsmaßnahmen vermieden. Durch die energetische Optimierung der Fassaden und Außenflächen wird mit Verbindung des Energiekonzeptes ein Gebäudekonzept mit hoher Nachhaltigkeit erreicht.

Klarheit, Offenheit, Angemessenheit und Funktionalität, Maßstäblichkeit und Materialehrlichkeit, die spannungsvolle Wechselbeziehung der Raumfügungen sind die Kennzeichen der Architektur.

Es entsteht eine Schulanlage mit einem Raumangebot die für zukünftige Schulnutzung optimale Voraussetzungen bietet.