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3. Rang 8 / 8

Nichtoffener Wettbewerb | 04/2009

IBA-Labor und Gutachterverfahren „Metrozonen“

4. Rang / / SCHLEUSENGRABEN

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Wiggenhorn & van den Hövel Landschaftsarchitekten BDLA

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ORT

Der Schleusengraben, die historische „Industrieader“ Bergedorfs liegt als freiräumlicher Verbindungsraum zwischen Sehrran im Stadtzentrum und den Vier- und Marschlanden im Süden. Gesäumt von der Industriearchitektur des letzten Jahrhunderts kündet er mit teilweise eindrucksvollen Beispielen von der wirtschaftlichen Prosperität Bergedorfs. Wegen seiner Einbindung in Gewerbeflächen und Industriebrachen ist der Wasserlauf für die Bergedorfer bisher kaum erlebbar. Die Entwicklung der Verbindungsachsen Weidenbaumsweg, Schleusengraben und Curslacker Neuer Deich birgt in der Neuformulierung externer und interner Stadtränder somit die Chance, dem südlichen Stadtrand von Bergedorf ein neues Gesicht zu geben.

IDEE

Der Entwurf schlägt als „Roadmap“ zur Entwicklung des Gesamtgebietes, eine Reihe von Schritten zur Aufwertung des Areals für besondere Wohn- und Arbeitsnutzungen vor.
Dabei stehen möglichst öffentlichkeitswirksame Maßnahmen zur Sichtbarmachung des Areals im Vordergrund, um für die Akzeptanz und Partizipation der Bergedorfer zu werben. Mit dem „Schleusenquartier“ für Wohnen und Arbeiten auf beiden Seiten des Schleusengrabens sowie dem „Sciencepark“ für weißes Gewerbe am Curslacker Neuen Deich werden die Weichen für eine hochwertige Weiterentwicklung des südlichen Bergedorfer Stadtrandes gestellt.

- Schlossweg neuer Fuß- und Radweg am Schleusengraben (in Planung)
- IBA-Initiative Science-Center als Mitte für Sciencepark und Schleusenquartier
- Umwandlung des östlichen GI-Gebietes in MI (am Wasser) und GE (an Curslacker Neuer Deich)
- Umwandlung der westlichen GE-Gebietes in MI, Erschließung Schleusenquartier
- Fußgänger- und Radbrücke, Erschließung Sciencepark
- Entwicklung neuer Labor- und Gewerbestrukturen im Sciencepark
- Entwicklung neuer Wohn- und Gewerbestrukturen im Schleusenquartier
- Neubau des Hotel „Stadt Lübeck“ am Sander Damm
- Gestaltung der Marina am Schleusengraben

1. SCHLOSSWEG
Der Fußgänger- und Radweg längs des Schleusengraben zieht sich gleichsam als „Roter Faden“ durch das Gesamtareal. Ab dem Sander Damm südwärts ist eine Führung auf der Ostseite vorgesehen – bei unzugänglichen Flurstücken als Steg. Ab der Einmündung der Kampbille wechselt der Lauf auf die Westseite. Durch diese Initialmaßnahme wird das Gebiet gleichsam von innen erschlossen und sichtbar gemacht. Durch diese neuen Lagen kann das Wasser seine ganze Anziehungskraft entfalten. Die Gewässer begleitenden Grünzüge werden erschlossen und über sie Verbindungen zu den Quartiersgrünzügen hergestellt.

2. SCIENCECENTER
Als IBA-Initative wird die erste bauliche Maßnahme - ein wissenschaftliches Gründerzentrum das „Sciencecenter“ - als Keimzelle für den neuen „Sciencepark“ auf dem Ostufer des Schleusengraben vorgeschlagen. Es nutzt die vorhandene Erschließung und befindet sich auf städtischen Flächen. Das ringförmige Gebäude als Signum für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Bergedorf, demonstriert die Umsetzung ressourcen- und klimaschonender Labor- und Bürokonzepte. Die Integration von Erschließung, Retentionsbecken und Fußgängerbrücke verbindet die beiden Seiten des Schleusengrabens. Die in die Geländemodulation integierte Heizzentrale deckt den Energiebedarf des Sciencepark.
3. SCIENCEPARK
Die Entwicklung einer neuen Adresse für hochwertige Labor- und Büronutzungen und „weißes Gewerbe“ in Bergedorf ist ein Hauptziel des Entwurfes. Die Umwidmung des Areals in GE ermöglicht die Nachbarschaft zu Mischgebietsflächen. Durch die Weiterführung der vorhandenen Erschließung und deren freiräumliche Ergänzung mit Entrées und Grünzonen entsteht ein campusartiger Gewerbepark. Das „Sciencecenter“ als baulicher Fokus, markiert das Areal zur Strasse und Autobahn. Kleine Aufweitungen am Schleusengraben und die als Grünzäsuren gestalteten „Knicks“ erzeugen ein modernes Arbeitsambiente, eingebunden in die Umgebung.

4. SCHLEUSENQUARTIER
Die Flächen am Weidenbaumsweg bieten durch Ihre Lage an Kanal und Kampbille die Disposition für Wohnen und Arbeiten am Wasser. Der Anspruch, dieses auch auf der Ostseite des Schleusengrabens zu verwirklichen führt zu einer MI-Ausweisung über den Kanallauf hinweg. Das Areal wird in einem der Landschaft typischen Rhythmus von parallelen Erschließungsstrassen und Knick gegliedert, wodurch alle Baufelder an Freiräume angebunden sind. Die präferierten Wohnlagen liegen an Kampbille und zu beiden Seiten des Schleusengrabens. Durch die stadträumliche Weiterführung des Wohnriegels vom Weidenbaumsweg auch über den Schleusengraben hinweg entstehen neue „Stadtportale“ an Kanal und Strasse. Typologisch wird eine Kombination aus Wohnpoints und Geschosswohnungsbau vorgeschlagen, welche in bestimmten Binnenbereichen mit Stadtreihenhäusern ergänzt wird. Der rückwärtige Riegel auf der Ostseite des Schleusengrabens ist für Labor- und Büronutzung vorgesehen. Eine Heizzentrale für das gesamte Quartier wird im Nordwesten vorgeschlagen.

5. HOTEL „STADT LÜBECK“
Die Brücke über den Schleusengraben am Sander Damm erzeugt einen prägnanten Knotenpunkt, an welchem Strasse-, Wasser- und Radweg sich kreuzen. Als „weiterer Stepstone“ auf dem Weg ins Bergedorfer Zentrum wird auf dem Zwickelgrundstück ein Hotel vorgeschlagen. Dessen Vorfahrt, über den Sanderdamm, erfolgt von Osten her. Empfang, Restaurant und die darüberliegenden Bettenzimmer sind zum Schleusengraben hin durchgesteckt in einer 7-geschossigen Scheibe integriert.

6. MARINA
Die Marina an der Einmündung Kampbille dient als öffentlicher Wasserzugang für die westlichen Wohngebiete. Ein Haltepunkt für die Schiffsrundfahrten sowie die Anlegemöglichkeit für Sportboote und Ruderer schafft ein zusätzliches Angebot für Bergedorfer und Auswärtige.

MATERIALITÄT
Der Entwurf will durch unterschiedliche Fassadentypen die internen Stadtgrenzen sichtbar machen. Ein Riegel mit Verblendfassade führt um das gesamte Schleusenquartier und erzeugt Stadtportalartige Situationen an Weidenbaumsweg und Schleusengraben. Die Fortführung als Laborriegel auf der östlichen Seite des Schleusengrabens schafft eine Differenzierung zwischen Gewerbe- und Mischgebiet. Wohnpoints und Stadthäuser an Schleusengraben und Kampbille erhalten eine WDVS-Fassade. Die Labor- und Gewerbegebäude des Sciencepark bilden mit Metallpaneelfassaden ein technisch-wissenschaftliches Ensemble.
Perpektive Ufer Schleusengraben

Perpektive Ufer Schleusengraben

Perspektive Science-Center

Perspektive Science-Center

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:1000

Lageplan 1:500

Lageplan 1:500

3. Rang 8 / 8