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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2009

Neubau als Erweiterung der Ludwig-Hoffmann-Grundschule

Ankauf

ppp architekten + stadtplaner

Architektur

KMG Ingenieurgesellschaft für Gebäude- und Versorgungstechnik

TGA-Fachplanung

Leupold-Ingenieurbüro für Tragwerksplanung und Bauphysik

Tragwerksplanung

ANDRESEN LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gartenhaus
Ein Haus im Grünen als Riegel zwischen öffentlichem Park und Schulgarten Ein Gartenhaus mit Orangerie als Nebengebäude unter den großen Bäumen- ein Haus für die „Kleinen“ im Grünen, das im Kontrast zum „großen“ Schulhaus steht.

Orientierung
Das Gebäude als nördlicher Abschluss des Schulhofs orientiert sich gleichermaßen mit seiner steinernen Seite zum öffentlichen Park und mit seiner gläsernen zum Schulhof . Die Orangerie steht im räumlichen Kontext zu Loggia und Laubengang des Hortgebäudes und öffnet sich wie diese zum Schulgarten.

Eingänge
Ein Vorplatz empfängt die Besucher, und dient als Wartebereich für Eltern und Ankommende. Eine Mauer schirmt den Schulgarten vom Vorplatz ab. Ausgänge aus der Orangerie in den Garten finden ihr vis a vis in einer Stufenanlage aus Rasenstufen. Die Küche verfügt über einen eigenen kleinen Wirtschaftshof mit Müll und Anlieferung zur Kadiner Strasse.

Block
Die Option den Block zu schließen bleibt -falls der Wunsch besteht weiter zu verdichten- nach wie vor bestehen. Räumliche Qualitäten im Rücken der Karl Marx Allee bestehen aber gerade in der Offenheit des parkartig durchgrünten heterogenen Stadtraums mit seinen Narben und historischen Spuren . Die Grundschule im Grünen wird daher als positives Leitbild verstanden. Die Schule bildet einen Rücken zum blauen Haus und schirmt diesen Teil des Blocks vom Schulgelände ab.

Passivhaus
Der kompakte steinerne Baukörper mit effizienter Wärmedämmung weist aufgrund seiner Dreigeschossigkeit trotz der einhüftiger Erschließung ein gutes A/V Verhältnis auf. Aufgrund eigener Erfahrung mit Passivhausschulen zeichnen sich diese – anders als Wohnhäuser - aufgrund der dichten Belegung mit Personen als anfällig für Überhitzung der Klassen bei Sonneneinstrahlung aus. Um einen ständigen Einsatz von störanfälligem außenliegenden Sonnenschutz zu vermeiden, der die Räume zudem verdunkelt, wurde die Nordorientierung der Klassen zum öffentlichen Park präferiert. Die sich nach Süden zum Garten öffnende Flurzone dient der passiven Nutzung solarer Einträge sowie als thermischer Puffer und Verteiler.

Lehmwand
Die insgesamt schwere Bauweise aus massiven unverkleideten Decken mit Verbundestrich sowie massiven Außenwänden aus porosiertem Ziegel wird noch zusätzlich durch eine ca 1 m starke Wand aus Stampflehm unterstütz. Als Wand zwischen Flurzone und Klassen dient sie als Speichermasse solarer Gewinne und gibt diese zeitversetzt an die Klassenräume ab. Zusätzlich wirkt der Baustoff Lehm feuchteregulierend. Das schalungsrauhe Erscheinungsbild vermittelt taktile Reize. Eingelassene Nischen vergrößern die wirksame Oberfläche und dienen als Sitzbänke und Garderoben. Glasseitenteile und Oberlichter der Türen verbinden die Räume mit dem Südlicht.

Baukörper
Der lineare Baukörper ermöglicht aufgrund seiner einfachen Zonierung in Nord Süd Richtung, ein einfaches Tragwerk, eine klare lineare Technikverteilung längs der Flurwand sowie einfache kostengünstige konstruktive Details (Tragsystem, Wärmebrücken). Die Trennwände zwischen den Klassen werden zur Vermeidung von Wärmebrücken in der Außenwand tragend ausgebildet.

Fassade
Das äußere Erscheinungsbild der Schule wird von einem gelben fehlfarbenen Vormauerziegel bestimmt. Fenstergewände aus Weißbeton rahmen die Fenster und dienen als Stürze. Das Hintermauerwerk ist monolithisch mit der Vormauerschale vermauert und besteht aus 42,5cm starkem porosierten Ziegel mit Leichtputz (u-wert 0,15) . Insgesamt wird eine monolithische einschalige, massive Bauweise gewählt die den Anforderungen des Schulbetriebs gerecht wird

Fenster
Die dreifachverglaste Fensterkonstruktion verfügt über schlanke Öffnungsflügel die z.T. mit farbigen Wetterschutzgittern versehen sind. Diese können jederzeit individuell manuell geöffnet werden. Die südseitige Glasfassade der Orangerie verfügt über motorisch betriebene Öffnungsflügel. Als starrer Sonnenschutz dient eine Lamellenkonstruktion. Die Lastabtragung erfolgt über das Dach über eine aufgelegte Stahlkonstruktion, die gleichzeitig der Aufnahme der Fotovoltaikelemente dient.

Sommertag
Im Laufe des Tages findet trotz außenliegender Verschattung eine Aufheizung der Orangerie statt. Bei Erreichen eines grenzwertes öffnen die Klappen, so dass die Wärme aufgrund thermischen Auftriebs abgelüftet werden kann. Die massive Speicherwand und die Decken geben die gespeicherte Nachtkühle tagsüber in das Gebäude ab. Die Klassen können individuell über Fenster gelüftet werden.

Sommernacht
Über Klappen der Orangerie und Fenster, die durch Lamellen vor Einbruch und Wetter geschützt sind erfolgt eine Nachtauskühlung der massiven Speichermasse. Optional kann eine Abkühlung auch über den betrieb der Lüftungsanlage erfolgen.

Wintertag
Flachstehende Sonnenstände führen in der Heizperiode zu einer Erwärmung der massiven Bauteile in der Orangerie, die diese phasenverschoben an die Klassenräume abgeben.

Winternacht
Grundsätzlich erfolgt die Beheizung über die Lüftungsanlage mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad. Bei Bedarf wird die Frischluft über ein Heizregister(Fernwärme) vorerwärmt. Um die Anlage nachts nicht betreiben zu müssen und um auf Schwankungen in der Belegung der Räume reagieren zu können ist die Beheizung über sehr kleine statische Heizflächen zu empfehlen.

Küche
Die Verteilküche sollte mit einer Spülmaschine mit Kondensationstrockner zur Vermeidung von Wrasen ausgestattet werden.